Orientalische Küche im Dahlemer Naya Jouly: Einmal den Falafel-Teller bitte!
Jouliette Kourie stammt aus Syrien, ist 2005 nach Deutschland gekommen und hat lange für die Freie Universität Berlin gearbeitet. Letztes Jahr hat sie sich selbstständig gemacht und gleich um die Ecke von der Uni ihren orientalischen Imbiss „Naya Jouly“ ins Leben gerufen. Studenten, Professoren und Dahlemer kehren nun gern bei ihr ein, um sich Falafel, Schawarma oder ein Manakish-Fladenbrot zu gönnen. (ANZEIGE)
Die Berliner Imbissküche kennt die Currywurst, den Döner Kebab, chinesische Nudeln und den Burger. Immer mehr hungrige Hauptstädter finden allerdings auch Gefallen an der würzigen und oft genug fleischlosen Küche aus dem Orient.
Jouliette Kourie (45) bietet eine sehr gute Anlaufstelle für alle, die sich gern durch die levantinische Küche aus den Ländern der aufgehenden Sonne probieren möchten. Ihr Imbiss-Restaurant „Naya Jouly“ ist direkt an der Thielallee neben dem „Capitol Dahlem“ und nur ein paar Schritte von der Silber- und Rostlaube der Freien Universität entfernt zu finden.
Die Küchenchefin stammt selbst aus Syrien und ist 2005 nach Deutschland gekommen. Sie ist Akademikerin und hat einen Magister im Bereich der Semitistik und Arabistik. Jouliette Kourie: „Ich habe neun Jahre lang an der FU Berlin gearbeitet, erst als studentische Hilfskraft, dann als Hilfe in der Bibliothek. Hier habe ich auch ein Projekt für Bibliothekare aus Syrien geleitet. Bis Ende 2021 war ich dann für das Jugendamt tätig. Anschließend habe ich mich für die Selbstständigkeit entschieden und am 15. Oktober meinen orientalischen Imbiss ‚Naya Jouly‘ aufgemacht. Naya ist der Name von der Tochter meines Geschäftspartners und bedeutet übersetzt ‚Gazelle‘. Jouly bin ich.“
Das „Naya Jouly“ hat jeden Tag von 10:30 bis 22 Uhr geöffnet. Am meisten los ist natürlich immer werktags um die Mittagszeit, wenn die Studenten in das Eckhaus drängen. Bestellt wird drinnen am Tresen. Anschließend nimmt man am besten auf der gemütlichen Terrasse im Freien Platz, das Essen wird nach draußen geliefert, sobald es fertig ist. Viele Kunden lassen sich ihre orientalischen Leckereien auch „to go“ verpacken – sie werden dann eben unterwegs verzehrt.
Jouliette Kourie: „Wir bieten Gerichte aus dem ganzen Orient und nicht nur aus Syrien an. So kommen auch Einflüsse aus dem Libanon, aus Palästina und aus Jordanien auf den Teller. Gerne berate ich die Kunden, auch wenn die letzte große Flüchtlingswelle gerade in Berlin dafür gesorgt hat, dass viele Berliner die orientalische Küche bereits sehr gut kennen – auch von den Begriffen her. Ich frage aber auch mitunter, ob die Gäste vegan oder vegetarisch essen möchten, ob sie Knoblauch essen, ob sie Allergien haben oder ob sie scharfes Essen vertragen. Alle Zutaten bereiten wir täglich frisch zu, nur der Hummus wird alle zwei Tage angesetzt.“
Vor Ort gibt es Manakish in allen nur erdenklichen Variationen. Ist die Lahmacun eine türkische Pizza, so könnte man die Manakish als libanesische Pizza bezeichnen – hier wandern die Zutaten auf einem Fladenbrot in den Ofen. Hinzu kommen Falafel, Halloumi, Hähnchen, Schawarma oder Sucuk Sandwiches. Alternativ gibt es auch „normale“ Pizzen, einen Grillteller, gegrilltes Gemüse, einen Hummus-Teller, Babaghnnoj, Mutabbal oder Naya Fatte.
Alle Gerichte werden auf großen Wandtafeln vorgestellt, sodass man am Tresen ordentlich etwas zu lesen bekommt – und sich inspirieren lassen kann. Hinter den deutschen Namen stehen auch arabische. Die Schrift, die dafür verwendet wird, ist übrigens aramäisch. Aramäisch wird im Südosten der Türkei, im nördlichen Irak und im Nordosten Syriens gesprochen.
Jouliette Kourie: „Schawarma, Halloumi, Hummus mit Hack und vegetarische Weinblätter gehören zu unseren Bestsellern. Und wir sind bekannt für unsere Falafel.“
Das mit den Falafel ist eher noch untertrieben. Bei unserem Besuch bestellen neun von zehn Kunden einen Falafel-Teller. Gefühlt jeder zehnte Kunde war noch nie zuvor in einem orientalischen Imbiss und fragt deswegen am Tresen neugierig nach einer Erstberatung. Es gibt aber auch viele Stammkunden. Dann kann sich eine Bestellung auch schon einmal so anhören: „Ich hätte gern den Halloumi im Brot, aber ohne Rettich und ohne scharf, dafür aber mit süßer Soße.“
Jouliette Kourie: „Ich bin sehr zufrieden, wie gut das ‚Naya Jouly‘ in den letzten Monaten angenommen wurde. Wir bieten auch ein Catering an. Im September finden in der FU Berlin die Orientalischen Tage statt, an denen sich 24 Institute beteiligen. Da werden wir das Catering für 1.200 Besucher organisieren.“
Im „Naya Jouly“ arbeiten auch ehemals geflohene Menschen aus Syrien, darunter ein ehemaliger Journalismus-Student, der nun in der Küche aushilft.
Wer in der Nähe wohnt und sich einen Naya Hummus Teller oder einen Fajita Teller wünscht, kann sich die Bestellung auch gern liefern lassen – über lieferando.de oder ubereats.com. (Text/Fotos: CS)
Info: Naya Jouly Imbiss Orientalisch, Thielallee 34, 14195 Berlin, Tel.: 030-62877826
Dieser Artikel stammt aus „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 102 (9/2022).
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