THE KNAST Bar in Lichterfelde: Cocktails trinken hinter Gittern!
Hinter den historischen Mauern vom alten Frauengefängnis Lichterfelde hat am 1. Dezember die neue Speakeasy-Bar “THE KNAST Bar” Eröffnung gefeiert. Die neue Bar steht für Toleranz, Vielfalt und einen kleinen Hauch Verruchtheit. Vor Ort werden die Nachtschwärmer Berlins in einem einzigartigen Ambiente mit Cocktails der gehobenen Klasse verwöhnt. Ab und zu veranstaltete Bondage-Partys, die geheimnisvolle Absinth-Zeremonie und ein “Spielzimmer” in einer alten Gefängniszelle machen neugierig. (ANZEIGE)
Das ehemalige Frauengefängnis in Lichterfelde ist in einer kleinen Nebenstraße mitten im bewohnten Kiez zu finden. In dem wuchtigen Gemäuer saßen ab 1906 zahllose Frauen in den kargen Zellen ein – wegen Betrug, Prostitution oder auch nur wegen Schwarzfahrens. Der letzte Insasse verließ das Gefängnis 2010. Seitdem wartet das denkmalgeschützte Gemäuer auf eine neue Nutzung.
2017 übernahm Dr. Joachim Köhrich das Projekt. In dem einzigartigen Ambiente fanden in den letzten Jahren bereits viele außergewöhnliche Events statt, so etwa eine Lesung der “Mörderischen Schwestern”, einer Vereinigung schreibender Frauen aus Berlin und Umgebung. In den alten Zellen arbeiten zurzeit viele Künstler von “Pride Art”, die sich der LGBTQIA+-Community zuordnen lassen. Ganz konkret geplant ist es, Teile des alten Gefängnisses so umzubauen, dass vor Ort ein Hotel und ein Restaurant entstehen.
Der erste Baustein, der zum Dreiklang “THE KNAST” gehört, ist bereits am 1. Dezember an den Start gegangen. Im alten Kuppelsaal im zweiten Stock ist eine der schönsten Bars Berlins entstanden. Hier kann man ab sofort abends noch einen besonderen Cocktail genießen – etwa einen “Femme Fatale Fizz”, einen “Last Dance” oder einen “Cabaret Star Martini”.
Es ist tatsächlich eine ganz besondere Erfahrung, die neue Bar im Knast (www.theknast.de) zu besuchen. Geöffnet hat sie vorerst von Donnerstag bis Samstag ab 18 Uhr – unter der Woche bis 23 Uhr, am Wochenende bis ein Uhr nachts.
Wer das Besondere erleben möchte, findet an der Außenmauer vom Frauengefängnis einen unscheinbaren Klingelknopf an einer wuchtigen Haustür vor. Die Tür öffnet sich, man wird hereingebeten und es geht eine Wendeltreppe hinauf in Richtung Kuppelsaal. Hier öffnet sich eine weitere Tür und gibt den Blick frei auf eine einzigartige Location. Ein fast quadratischer Raum, eine Bar mit einem Tresen von Wand zu Wand, viele gemütliche Sitzgelegenheiten, eine kleine Bühne – hier fühlt man sich sofort wohl und spürt, dass man einen besonderen Ort aufgesucht hat.
Janina Atmadi ist die Geschäftsführerin der Bar. Sie ist keine Unbekannte, hatte sie doch vor kurzem in Berlin-Mitte noch das Restaurant theNOname geführt, das sich einen Stern erkocht hatte. Sie sagt: “Bei uns gibt es eine absolute No-Photo-Policy in der Bar. Es dürfen keine Fotos gemacht werden, auch nicht für Instagram oder Facebook. Das schützt nicht nur die Privatsphäre der Anwesenden. Es geht auch darum, für jeden Gast das ganz besondere Erlebnis zu bewahren, wenn sich die Tür öffnet und man zum allerersten Mal einen Blick in unsere Bar erhaschen kann.”
Janina Atmadi und ihr Partner Dr. Joachim Köhrich kommen beide aus der hedonistischen Szene. Ganz in diesem Sinne ist vor Ort in der KNAST-Bar alles erlaubt, was Spaß macht.
Janina Atmadi: “Wir freuen uns, wenn unsere Gäste mit Haltung und Stil zu einem Teil unseres Konzepts werden und so das Ambiente optisch unterstützen. Gern darf man sich auch sexy, elegant und lasziv kleiden. Unser Motto ist #bekinky, dem darf man gern folgen.”
In der Bar werden regelmäßig besondere Events stattfinden. Janina Atmadi: “In der THE KNAST BAR laden wir auch ab und zu zu Veranstaltungen ein, in denen es um Themen wie Burlesque, Drag oder Bondage geht. Diese besonderen Abende werden wir auf der Homepage ankündigen.”
An den normalen Abenden gibt es in der Bar keine “Play Zone”. Die Betreiber planen aber bereits, für Paare eine “böse Mädchenzelle” bereitzustellen. Dafür wird eine der alten Gefängniszellen zu einem besonderen “Ort der Begegnung” umgebaut. Das ist sicherlich eine ganz besondere Umgebung, um sich einmal näher zu kommen.
Eine Frage bleibt natürlich – was ist eine Speakeasy-Bar, also eine Flüsterbar? Janina Atmadi: “Das ist noch ein Begriff aus der Zeit der Prohibition in den USA. Da hat man sich die Adressen der illegal betriebenen Bars leise ins Ohr geflüstert. Vor Ort musste man oft an eine unscheinbare Tür klopfen, um eingelassen zu werden. Mit diesem Image kokettieren wir ein wenig, das Geheimnisvolle passt ja auch gut zur Patina des alten Gefängnisses.”
Für die Adults-Only-Bar vor Ort ist Nuri Oh zuständig, der seit 14 Jahren als Barkeeper arbeitet und zuletzt die Hotelbar im Waldorf Astoria betreut hat. Er bietet absolut fantastische Cocktails an, so etwa auch einen “Little Hill Sour” mit torfigem Whisky und einem riesigen kubischen Eiswürfel, auf dem langsam eine Schicht gefrorene Rote Beete schmilzt, die den Cocktail nach und nach einfärbt und weiter aromatisiert. Nuri Oh: “Ich möchte, dass der Gast meine Kreationen mit allen Sinnen erfasst. Das Klirren der Eiswürfel, die optische Präsentation, der Geruch, der Geschmack, das taktile Anfassen des Glases.”
THE KNAST Bar ist übrigens auch eine Absinth-Bar. Die grüne Wermut-Flüssigkeit mit dem mystischen Ruf, die auch in Europa lange Jahre verboten war, wird vor Ort im Rahmen einer ganz besonderen “Absinth-Zeremonie” ausgeschenkt. Dabei tröpfelt eiskaltes Wasser über einen in Absinth getränkten und brennenden Zuckerwürfel in das Glas darunter. Das lässt sich kaum beschreiben, das muss man einmal mitgemacht haben. (Text/Fotos: CS)
Info: THE KNAST Bar, Söhtstraße 7, 12203 Berlin, Tel.: 030-279099011, www.theknast.de
Dieser Artikel stammt aus „Zehlendorf Aktuell“ Ausgabe 119 (2/2024).
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