Nonstop Nonsens: Jeden Freitag Live-Programm aus dem Schlosspark Theater!

Dieter Hallervorden ist niemand, der passiv darauf wartet, dass die „Corona-Krise“ irgendwann vorbei ist. Noch während des offiziellen Shutdowns, der auch das Schlosspark Theater in Steglitz betrifft, dem Dieter Hallervorden als Intendant vorsteht, schrieb er einen offenen Brief an die Staatsministerin Monika Grütters und an den Kultursenator Dr. Klaus Lederer, um Ideen zur Wiedereröffnung des beliebten Privattheaters zu übermitteln.
Am 21. April folgte ein zweiter offener Brief. Hier schlug er vor, drei Mal am Tag kostenfrei Märchenvorstellungen für Kita- und Grundschulkinder im Schlosspark Theater zu geben – unter Einhaltung der geltenden Abstands- und Hygieneregelungen. Einfach, um die Eltern zu entlasten und um den Kindern Abwechslung, Unterhaltung und Phantasie in schlimmen Zeiten zu bieten: „Man muss sich in das Seelenleben, in die psychische Situation von Kindern versetzen: Freunde weg, Spielplätze gesperrt, Geburtstage können nicht gefeiert werden, kein Besuch mehr von Oma und Opa, elterliche Sorgen, Ängste und Überforderungen werden emotional von den Kleinsten aufgenommen.“
Während eine Reaktion von offizieller Seite noch nicht öffentlich gemacht wurde, hat sich im Schlosspark Theater der Freitagabend als Tag der Kontaktaufnahme etabliert. Dann geht das Schlosspark Theater (www.schlossparktheater.de) mangels echter Besucher in den eigenen Rängen „auf Sendung“ und streamt immer ab 19:30 Uhr ein kurzes Live-Programm über Facebook und YouTube in die ganze Welt hinaus.
Am 1. Mai kam es dabei zu einer besonders bemerkenswerten Folge von „Geist mit Humor“. Vor rund 48.000 Online-Zuschauern spielten zunächst Susan Sideropoulos und Jan Sosniok eine amüsante Szene aus ihrem neuen Stück „Zwei wie Bonnie und Clyde“, das eigentlich schon längst hätte Premiere feiern müssen – wäre Corona nicht dazwischen gekommen! Warum die beiden als Bankräuber ausgerechnet in einem Schuhlager landen und was das Unvermögen von „Bonnie“, eine Straßenkarte zu lesen, damit zu tun hat, das wird sich klären, sobald das Stück tatsächlich aufgeführt werden kann. Dieter Hallervorden deutete an, dass ein neuer Termin intern bereits feststeht.
Jan Sosniok verriet in der Live-Sendung auch: „Für mich ist es das erste Mal, dass ich ein Theaterstück nur zu zweit spiele. Das hatte ich bislang in meinem Repertoire noch nicht.“
Und Susan Sideropoulos machte neugierig: „Ich schreibe gerade mein erstes Buch. Es wird eine Mischung aus Autobiographie und Ratgeber zur Persönlichkeitsentwicklung werden. Es soll Anfang nächsten Jahres erscheinen.“
Am Ende erwachte „Nonstop Nonsens“ wieder zum Leben. Dieter und Sohn Johannes Hallervorden spielten kurze Witz-Klassiker auf der Bühne nach. Nur die berühmte „Flasche Pommes“ fehlte zum vollkommenen Glück der Zuschauer. (Text: CS, Fotos: Screenshots)
Dieser Artikel stammt aus „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 74 (5/2020).
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