1. Familien-Flohmarkt im Goerzwerk: Zu Geld gemacht!

Die meisten Familien mit Kindern kennen das: Die lieben Kleinen wachsen viel schneller, als man gucken kann. Doch was tut man mit den zu klein gewordenen Kleidungsstücken, mit den ausgelesenen Büchern und mit dem Spielzeug, das nicht mehr zur neuen Altersgruppe passt? Auf einem Familien-Flohmarkt lassen sich diese ausrangierten Kindersachen noch einmal zu Geld machen. Am 26. August lud das Goerzwerk zu einem ersten gemeinschaftlichen Verkaufs-Event ein.
Das Goerzwerk direkt an der Goerzallee 299 hat in den letzten Jahren dank der Bemühungen von Investor Silvio Schobinger einen echten Höhenflug erlebt. In den alten Industriebau, in dem früher einmal Optik und Feinmechanik hergestellt wurde, sind inzwischen Dutzende cooler Startups und Firmen eingezogen, die sich u.a. mit frisch geröstetem Kaffee, gefrosteten Cocktails, Wandschmuck aus Moosen, recycelten Autobatterien und vor Ort gezüchteten Salzwasser-Korallen beschäftigen.
Längst engagiert sich das Goerzwerk auch im zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Sektor. So findet einmal im Monat (immer an einem Freitag) auf einem Hof zwischen den Gebäuden der sogenannte Hofmarkt statt. Hier bekommt man frisch gebackenes Brot von Alex Landbrot, Gin von der Berlin Distillery, Microgreens von Berlin Farms, Kuchen von Fräulein Juli und viele andere Dinge, die das Leben erst schön machen.
Und nun das: Am 26. August wurde zum ersten Mal der „Goerzwerk Familien-Flohmarkt“ veranstaltet. Er fand von 11 bis 15 Uhr im Hof 4 statt – und wurde vom Start weg sehr gut besucht.
Anusch Guyenz von der Goerzwerk-Leitung war mit ihrer Tochter Anna selbst mit vor Ort. Mutter und Tochter hatten sogar einen gemeinsamen Stand. Anusch Guyenz: „Wir bieten vor allem aussortierte Kleidung von Anna an, darunter schöne Designer-Stücke. Vor allem bei den Jeans haben wir schon einiges verkauft.“
Anna Guyenz: „Als Anbieterin bin ich selbst das allererste Mal auf einem Flohmarkt. Ich wollte das schon immer einmal machen, aber es hat sich einfach nie ergeben. Jetzt hat sich bei mir doch so einiges angesammelt und ich habe die Gelegenheit einfach einmal genutzt.“
Bereits beim allerersten Familien-Flohmarkt im Goerzwerk hatten sich über 30 Verkäufer unter der Mail-Adresse hofladen@goerzwerk.de angemeldet, sodass im Hof fast jeder freie Platz mit einem eigenen Stand belegt war. Die Verkäufer freuten sich über viele interessierte Besucher, die nicht nur zum Gucken kamen, sondern auch die Geldbörse zückten. So gesehen war bereits das Debut ein voller Erfolg. Der natürlich für die Zukunft noch ausbaufähig ist.
Anusch Guyenz: „Wir hatten auf dem Flohmarkt eine ganz andere Klientel als am Freitag auf dem Hofmarkt. Es waren sehr viele junge Familien zu Besuch. Klarer Fall: Die Eltern haben am Freitag keine Zeit, da sind sie arbeiten. Wir haben übrigens bei der Planung bereits gesagt, dass wir uns keine kommerziellen Händler auf dem Flohmarkt wünschen, sondern vor allem Familien, die Kleidung, Bücher, Spielsachen, Brettspiele und Puppen mitbringen. Und nicht den typischen Trödel. Ich habe gestaunt, dass wir relativ gehobene Kleidung in den Auslagen gesehen haben. Die Qualität der angebotenen Sachen war sehr hoch. Hätten wir gewusst, dass der erste Flohmarkt so gut läuft, hätten wir noch mehr Gastronomie angeboten.“
Dabei gab es einiges zu essen. Das Fischtaxi hatte Fischbrötchen mitgebracht, Fräulein Juli hatte Kuchen gebacken. Und Jan Wollermann schenkte als „Barista express“ frisch gerösteten Bärista-Berlin-Kaffee aus dem Goerzwerk aus. Auch einen Getränkestand gab es – für kalte Softdrinks und BRLO-Bier.
Bei schönem Wetter fühlten sich die Aussteller im Goerzwerk sehr wohl. Maria Müller von Klobuczinsky stammt aus Zehlendorf. Sie gehörte zu den ersten Verkäuferinnen auf dem neuen Flohmarkt: „Ich stehe sonst immer auf dem Flohmarkt im Kastanienhof in Zehlendorf-Mitte oder bei Obi in der Goerzallee. Ich verkaufe vieles von den bereits verstorbenen Mitgliedern meiner Familie, vor allem Schmuck. Die Leute feilschen sehr gern und würden am liebsten alles geschenkt nehmen.“
Neben ihr verkaufte ihre Tochter Rebecca Donhauser aus Spandau vor allem Kinderklamotten: „Das Geld, was ich hier einnehme, lege ich gleich beiseite. Davon werden die Geschenke für die Kinder für Weihnachten und zu den Geburtstagen bezahlt.“
Auch Olivia Quelle aus Lichterfelde hatte sich auf Kinderkleidung spezialisiert: „Ich habe zusammen mit den Kindern entschieden, von welchen Kleidungsstücken und Spielsachen sie sich trennen. Und bei den Dingen, wo es keine Einigung gab, hat Mama getrickst – und die Entscheidung getroffen, als die Kinder geschlafen haben. Von allen Sachen, die ich mit dabei hatte, hat sich die Kleidung übrigens am besten verkauft. Dicht gefolgt von den Büchern. Für mich war es der erste Flohmarkt-Besuch als Aussteller überhaupt. Ich finde, das Goerzwerk hat wirklich immer coole Aktionen. Ich wohne gleich gegenüber auf der anderen Seite der Straße, ich kann direkt mitverfolgen, wie sich das Areal entwickelt hat.“
Da konnte ihre Freundin Inga Klüsener aus Lichterfelde nur nicken: „Ich habe gut verkauft. Ich hatte viel Spaß. Und auch das Wetter hat gestimmt.“
Nach dem guten Start steht fest: Der „Familien-Flohmarkt“ wird fortgesetzt. Als nächster Termin steht der 30. September fest. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Zehlendorf Aktuell“ Ausgabe 114 (9/2023).
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