Maya legt nach: Eichhörnchen-Mama bekommt Junge im Küchenfenster!
Da staunten Paulo und Elena Laranjeira aus Zehlendorf nicht schlecht: Direkt vor ihrem Küchenfenster im vierten Stock zieht eine Eichhörnchenmama gerade ihren Nachwuchs auf. Elena Laranjeira: „Früher, als die Amis noch da waren, da gab es gegenüber von unserem Haus nur eine Wiese. Jetzt stehen da hohe Häuser. Damit uns von gegenüber niemand in die Küche schauen kann, haben wir vor das Küchenfenster von außen zwei leere Glasaquarien als Sichtschutz montiert. …
… Wir staunten nicht schlecht, als sich eine Eichhörnchen-Mama ausgerechnet eines dieser Aquarien ausgesucht hat, um Junge zu bekommen.“
Kurios: Das Eichhörnchen war bereits im letzten Jahr vor Ort, um ihre Jungen aufzuziehen. Und zwar im Mai – deswegen heißt die Hörnchenmama auch Maya. Elena Laranjeira: „Maya war dann das ganze Jahr über immer wieder einmal zu Gast in ihrem Aquarium. Wir haben im Winter extra alte Socken von unserem Sohn hineingelegt, damit sie es schön warm hat. In der Küche machen wir manchmal kein Licht an, um das Eichhörnchen nicht zu erschrecken.“
Paulo Laranjeira: „Wobei sich Maya sehr an uns gewöhnt hat. Wenn ich morgens das Frühstück gemacht habe, dann hat sie das nicht großartig aus der Ruhe gebracht.“
Der Nachwuchs in diesem Jahr kam nicht im Aquarium zur Welt, sondern in der Dachrinne. Elena Laranjeira: „Als hätte Maya es geahnt: Vor einem großen Sturzregen zog sie mit ihren Jungen um, wieder zurück in ihr altes Aquarium. Das war am 29. April. Seitdem konnten wir den vier jungen Eichhörnchen aus nächster Nähe dabei zuschauen, wie sie immer größer werden. Wir beobachten die Tiere aber nur und fassen sie nicht an. Es läuft ja auch alles. Mama Maya hat das im Griff. Sie passt auch auf die Krähen auf, dass sie keines von den kleinen Eichhörnchen erbeuten können.“
Dass man die Tiere nur beobachten, aber nicht füttern und verhätscheln sollte, das wissen die Eheleute aus Portugal. Hier betreiben sie eine Hausverwaltung für knapp 50 Ferienwohnungen an der Algarve. Paulo Laranjeira: „Die Touristen füttern da immer gern die freilebenden Katzen. Die Tiere gewöhnen sich aber an das regelmäßige Futter. Und was passiert, wenn die Gäste wieder abgereist sind?“
Im letzten Jahr hatte Maya drei Babies, in diesem Jahr waren es vier. Elena Laranjeira: „Einmal ist Maya aber mit den Jungen wieder zurück in die Regenrinne umgezogen. Als sie mit ihnen zurückkam, waren es nur noch drei.“
Der Nachwuchs ist inzwischen groß genug, um aktiv die Umgebung zu erkunden. Etwa den Balkon, auf dem für die Vögel immer eine Schale Wasser steht und ein paar Körner bereitliegen. Elena Laranjeira: „Noch kehren alle Eichhörnchen immer wieder in ihr Aquarium zurück. Es wird aber der Tag kommen, an dem sie sich aufmachen, um ihr eigenes Eichhörnchenleben zu leben.“ Namen hat der Nachwuchs übrigens nicht bekommen: „Die sehen für uns alle drei gleich aus.“ (Text: CS, Fotos: Familie Laranjeira)
Dieser Artikel stammt aus „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 75 (6/2020).
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