Förderung der Bierkultur: Biergarten-Tage 2023 in der Domäne Dahlem
Ein zitroniger Hopfen, ein schokoladiges Malz, sauberes Wasser, exzellente Braukunst: So entsteht ein feines Bier. Es lohnt sich durchaus, die eigenen Geschmacksknospen auf der Zunge mit den Erzeugnissen feiner, regionaler Brauereien zu benetzen: Es gibt so viele, leckere Biere zu entdecken. Anlass zu einer neuen Verköstigungsrunde boten jüngst die „Biergarten-Tage“ in der Domäne Dahlem. Die „Zehlendorf – Lichterfelder Braugesellschaft“ hatte gleich sieben regionale Brauereien zu einem süffigen Come-together eingeladen.
Am 30. Juni und am 1. Juli war von 14 bis 21 Uhr eines sonnenklar: Bei streckenweise schönstem Wetter mit viel Sonne und hohen Temperaturen konnte auf der Domäne Dahlem kein einziger Besucher verdursten.
Denn einmal mehr hatte die „Zehlendorf-Lichterfelder Braugesellschaft“ (Zehli Bräu) e.V. (www.zehli.berlin) im Schulterschluss mit der Domäne Dahlem zu einem besonderen Bierfest eingeladen. Bei den „Biergarten-Tagen“ ging es um die „aktive Förderung der Bierkultur“ im Berliner Umfeld. Angetreten waren einmal mehr mehrere Privat-Brauhäuser aus der Region, die ihre Fässer und Zapfanlagen auf dem Festgelände aufgebaut hatten. Mit an Bord waren in diesem Jahr die „Brauerei Heldenblut“, „Haflinger Bräu“, „Unverhopft“, die „Two Fellas Brewery“, das „Brauhaus Spandau“, „Nur Bier“ und natürlich auch “Zehli-Bräu” selbst.
Sven Herzog, Vorstandsvorsitzender der „Zehlendorf-Lichterfelder Braugesellschaft“, freute sich über ein entspanntes Publikum, das trotz freiem Eintritt zu den „Biergarten-Tagen“ gekommen war, um neue Biersorten zu genießen – und nicht, um sich zu betrinken: „Die Menschen, die zu uns kommen, sind oft genug Bierliebhaber, die sich mit dem Thema bereits bestens auskennen. Nach der viel zu langen Corona-Pause sind wir sehr froh, dass wir endlich wieder unser beliebtes Bierfest veranstalten durften. Schade ist allein, dass nicht ganz so viele Brauereien mitmachen konnten, wie wir uns das gewünscht hatten. Viele mussten aus einem ganz klaren Grund absagen: Auch in den Brauereien herrscht zurzeit ein enormer Personalmangel. Es war ihnen einfach nicht möglich, einen Stand zu bemannen. Aus diesem Grund haben wir in diesem Jahr auch auf eine Eintrittsgebühr bei den Gästen verzichtet.“
Unter alten Bäumen und an zahlreichen aufgebauten Bierzeltgarnituren konnten die Besucher in aller Gemütlichkeit viele verschiedene Biere verkosten. Eine tolle Idee war es abermals, dass Zehli-Bräu echte Bierglas-Tulpen gegen eine kleine Gebühr und Pfand ausgegeben hat. Wer einmal ein solches Bierglas in den Händen hielt, konnte es nach jeder Verkostung wieder abgeben und gegen ein neues, sauberes Glas eintauschen. So musste man das Bier nicht aus Plastikbechern trinken, sondern konnte es stilecht genießen.
Bei der Leistungsschau der regionalen Bierbrau-Tradition auf dem Gutshof-Gelände der Domäne Dahlem war natürlich auch der Veranstalter Zehli-Bräu ganz vorn mit dabei. Sven Herzog: „Für unsere Besucher hatten wir einen Gemeinschaftssud am Start, den wir zusammen mit Unverhopft angesetzt hatten. Hinzu kam ein Sommer Pale Ale, in der Fachsprache auch Hazy Pale Ale genannt. Hintergrund ist, dass dort neben Gersten- und Weizenmalz auch Hafermalz mit enthalten ist. Das Bier hat eine schöne Fruchtnote, im Abgang aber auch eine solide Hopfenbitternote. Gerade in der Sommerzeit ist das sehr erfrischend.“
Auch Piet Witkowski von der „Brauerei Heldenblut“ (www.brauerei-heldenblut.de) aus Treptow-Köpenick freute sich über den nicht nachlassenden Durst der Besucher: „Wir haben ein klassisches Pils dabei, weil es einfach überall gern getrunken wird. Für diejenigen, die als Begleitung mit auf das Fest gekommen sind, aber eigentlich gar kein Bier mögen, haben wir auch einen trockenen Cider auf der Karte. Bei unserem aleXier Pale Ale kommen drei Sorten Hopfen zum Einsatz, ansonsten aber nur eine Sorte Malz. Das ist ein sehr reines Pale Ale, wie es halt ursprünglich einmal gebraut wurde. Es ist übrigens unser allererstes Pale Ale, das wir jemals angesetzt haben. Sonst machen wir eher die wirklich verrückten Sachen. Letztes Mal haben wir ja mit unserem Hexenwerk sogar einen Preis hier auf dem Bierfest gewonnen. Das war ein Kräuterbier.“
Aus den USA stammt Mike Moineau, der seit 2017 die „Two Fellas Brewery“ (www.twofellas.beer) in Pankow betreibt und auf dem Bierfest neben einem Hazy Pale Ale auch ein tiefschwarzes Dark Rider Baltic Porter mit acht Prozent Alkohol ins Glas einschenkte: „Das ist wie ein Stout-Bier, das allerdings mit einer Lager-Hefe angesetzt wurde, das sorgt für ein schön chremiges Bier. Das Malz bringt tolle Aromen von geröstetem Kaffee, Zartbitterschokolade und Karamell mit ein.“
Den Gästen hat das Fest auf jeden Fall gut gemundet. Achim Wittich aus Zehlendorf: „Auf dem Bierfest waren wir in diesem Jahr zum allerersten Mal – und sind begeistert. Ich interessiere mich sehr für Bier und Wein. Was hier an den Ständen handwerklich an Braukunst geboten wird, ist schon sehr gut. Die Atmosphäre ist auch perfekt, ich habe nur angenehme Menschen getroffen.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Zehlendorf Aktuell“ Ausgabe 112 (7/2023).
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