Susanne M. Riedel 2. Buch ist da: “Lebensmitteallergie” – mit trotzigem Augenzwinkern aus dem Alltag erzählt!
Susanne M. Riedel stammt aus dem Kiez in Lichterfelde. Sie hat zwei Söhne großgezogen, die erstaunlich feministisch denken, lebt mit einem Mann zusammen, der im Urlaub nie seinen Koffer auspackt, und hat festgestellt, dass in ihrem Kopf immer sehr verrückte Gedanken miteinander Fangen spielen. Dass die leidenschaftliche Vorleserin ihren Beruf als Sozialarbeiterin an den Nagel gehangen hat und nun als Autorin arbeitet, ist ein Geschenk für uns alle.
Mitte vierzig musste die 1971 in Lichterfelde geborene Susanne M. Riedel werden, um festzustellen, dass es da neben ihrem Leben als Sozialarbeiterin noch eine zweite Welt gibt. Erst so spät entdeckte sie, dass sie ein Talent dafür hat, die Berliner Wirklichkeit mit all ihren skurrilen, absurden, abstrusen und manchmal einfach nur schönen Alltagsgeschichten in Worte zu fassen.
Was Susanne M. Riedel (www.regenrausch.de) in ihrer Familie, beim Arzt, im Bus oder im Supermarkt beobachtet, das wird humorvoll in kurzen Texten niedergeschrieben.
Zunächst war dabei an ein Buch gar nicht zu denken. Denn die Autorin entdeckte stattdessen eher die Berliner Lesebühnenszene für sich. Hier wurde sie schnell Mitglied in den Lesebühnen “Der Frühschoppen” und “Reformbühne Heim & Welt”. Ihre Geschichten trägt sie gern mit einer hypnotisch-analytisch-ruhigen Stimme vor – im Tenor eines latent amüsierten Wissenschaftlers, der sich darüber wundert, wie absonderlich sich die von ihm observierten Einzeller unter dem eigenen mikroskopischen Blick verhalten.
2021 erschien mit “Ich hab mit Ingwertee gegoogelt” eine erste Sammlung ihrer Geschichten über ein Leben jenseits der 40: “Party heißt jetzt Brunch, aus Fun wird Funktionskleidung und aus der Schwiegermutter eine zickende Zeitbombe.”
Das Büchlein aus dem Satyr-Verlag liest sich weg wie nichts, inzwischen liegt die vierte Auflage vor. Da ist es an der Zeit für Nachschub. Am 4. März ist deswegen der zweite Kurzgeschichtenband der Reihe “Mein Leben in Autokorrektur” erschienen. Das neue Buch trägt den Titel “Lebensmitteallergie”. Das “L” fehlt mit Absicht.
Auch im neuen Buch hat die 50-Plus-Susanne wieder “mächtig Alltag”. Auch beim heiteren Welken behält die Autorin aber einen scharfen Blick und spricht liebevoll und spöttisch zugleich über ihre Erfahrungen zwischen Klimakrise und Klimakterium. Besonders amüsant sind dieses Mal ihre autobiografischen Geschichten über einen Kuraufenthalt ohne Kurschatten, über neue Erfahrungen beim Arzt, über den Dirty Talk oder über Aufreger beim Junggesellinnenabschied.
Die einzelnen Texte plätschern leicht und luftig dahin, treiben dem Leser aber ein süffisantes Dauergrinsen ins Gesicht. Am Ende glaubt man, Susanne M. Riedel und ihre typisch Lichterfelder Familie bis ins Mark zu kennen.
Am 3. Mai wird es ab 19 Uhr eine Buchpremiere im Großen Salon der Schwartzschen Villa geben. Wer bei dieser Lesung dabei war, wird das Buch fortan im Kopf mit der Stimme der Autorin lesen können. Das ist ein Bonus-Feature, das man auf gar keinen Fall missen sollte. (Text/Foto: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Zehlendorf Aktuell“ Ausgabe 120 (3/2024).
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