Botanische Nacht 2019: Der König von Botania wurde gekürt!
Der Botanische Garten präsentiert auf einer Fläche von 43 Hektar über 20.000 Pflanzen aus den verschiedensten Biotopen unserer Heimat. Auf einem Spaziergang durch die von Menschenhand arrangierte Natur befindet man sich gerade noch in der Vegetation der deutschen Tiefmoore, um kurz darauf bereits durch eine typische Berglangschaft zu flanieren.
Hinzu kommt, dass der Botanische Garten auch die Flora anderer Länder und Kontinente visualisiert. Empfehlenswert ist es so immer wieder, durch den japanisch inspirierten Teil des Botanischen Gartens zu laufen.
Der weitläufige Botanische Garten eignet sich aber auch perfekt für Events aller Art. Die Staudenbörse ist dafür ebenso ein gutes Beispiel wie die Halloween-Abende oder die illuminierte Christmas-Lights-Show. Das Highlight aller Events bleibt allerdings die Botanische Nacht (www.botanische-nacht.de), die in diesem Jahr bereits zum elften Mal ausgerufen wurde und die dank des enormen Ansturms der neugierigen Besucher inzwischen an zwei Abenden stattfindet. Sie wurde in diesem Jahr am 19. und 20. Juli veranstaltet.
Ab 17 Uhr durften die zahlreichen an den Toren wartenden Gäste wieder auf das Gelände drängen. Sie staunten einmal mehr über zahllose verkleidete Gestalten, die in letzter Sekunde noch zu ihren vorgegebenen Standorten eilten. Bogenschützen und Ritter gab es da ebenso wie bunt beflügelte Elfen, aparte Einhörner oder aufreizend gestaltete Hofdamen in Kostümen, die in diesem Jahr durchaus erotischen Charakter hatten.
Die Botanische Nacht feierte das magische Königreich Botania. Und da jedes Königreich einen König braucht, wurde Punkt 18 Uhr ein solcher Herrscher gekrönt. Charakterschauspieler Curd Berger mimte den neuen König, der oben auf dem Tropenhaus seinem Volk die Treue schwor: „Liebes Volk von Botania, dieser Tag soll Euch gehören. Ein neues Zeitalter in der Geschichte Botanias bricht an. Meine Aufgabe wird es u.a. sein, den Frieden und die Schönheit Botanias zu schützen und zu bewahren. Ich sage Euch: Achtet die Natur. Ein einzelnes Samenkorn ist mehr wert als alles Gold der Welt.“
Nach der Krönungszeremonie konnten die Besucher aufbrechen, um das botanische Königreich auf eigene Faust zu erkunden. Das gliederte sich in zehn Welten, die laut Orientierungsplan so illustre Namen trugen wie die „Stummen Berge“, der „Dunkelwald“, der „Quell der Verführung“, das „Funkeltal“, die „Wirbelnden Wiesen“ oder der „Wald der Freude“. Das gläserne Gewächshaus der Königsinthronisierung wurde passend dazu als „Spiegelpalast“ bezeichnet.
Über 150 fantastisch verkleidete Künstler hauchten den magischen Installationen vor Ort Leben ein. Bei fortschreitender Nacht sorgten leuchtende Bänder für eine optimale Markierung eben der Wege, die schnurstracks zur nächsten Attraktion führten. Vieles gab es unterwegs auf den Wegen zu bestaunen. So etwa eine Wasserschild-Installation am Amerikasee. Hier konnten die Besucher die Geschichte von Botania erfahren – sie wurde direkt auf eine flüssige Wasserwand projiziert. Es gab aber auch Live-Musik von verschiedenen Musikern, eine Laser- und Lichtshow am Großen Tropenhaus und – drei Mal am Abend – eine Luftakrobatik-Show in schwindelnder Höhe.
Ein Plan führte mit einem akuraten Zeitplan durch das künstlerische Programm. Wer also gezielt Monsieur Chocolat besuchen, die Frau mit dem Schlangenkörper bestaunen, die Glowing Angels bewundern oder aber die Tanzenden Elfen beklatschen wollte, der wusste stets, wann er wo sein musste.
Zusätzlich gab es auch wieder einige botanische Führungen. Lotte Burkhardt führte durch „Das Reich der Victoria“. Brigitte Kanacher-Ataya vermittelte „(Alte und neue) Weisheiten von Kräutern und Liebe“. Und Thorsten Laute berichtete von den „Pflanzenjägern auf den Dächern Chinas“.
Unzählige Buden sorgten dafür, dass niemand Hunger oder Durst leiden musste. Da gab es alles, was das Herz begehrte – vom Grillwürstchen über den Crêpe bis hin zum Zuckerrohrschnaps. Deutlich erweitert wurde in diesem Jahr auch die Foodtruck-Meile auf der großen Wiese. Hier gab es südländische Tapas, saftige Burger und persisches Straßenessen. Wer wollte, konnte am Glina-Whisky-Stand auch wieder Hochprozentiges aus der regionalen Brauerei verkosten.
Uwe Lachmann war als Besucher mit dabei: „Es ist immer wieder ein Erlebnis, durch die Botanische Nacht zu spazieren. Die Verantwortlichen lassen sich Jahr für Jahr so viele Überraschungen im großen wie im Kleinen einfallen. Es macht großen Spaß, das alles zu erkunden. In diesem Jahr hat es am Samstag spätabends so stark geregnet, dass der Botanische Garten geräumt werden musste. Aber das Wetter kann ja auch in einer Zauberwelt niemand beeinflussen. Das ist dann höhere Gewalt.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel wurde in „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 65 (8/2019) veröffentlicht.
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