Trattoria Annarella in Lichterfelde: Salvatore Sorrentino macht seine Pasta noch selbst!

Salvatore Sorrentino (56) strahlt über das ganze Gesicht, wenn er über die italienische Küche spricht. Im Juli des letzten Jahres hat er in der Drakestraße seine Trattoria Annarella eröffnet. Mit seiner Frau und seiner Tochter kocht und bruzzelt er nun mit all seiner italienischen Leidenschaft für die hungrigen und neugierigen Gäste, die sich in seinem im Souterrain gelegenen Restaurant einfinden. (ANZEIGE)
Salvatore Sorrentino: „Ich stamme aus der Nähe von Neapel, wohne aber bereits seit 41 Jahren in Deutschland. In dieser Zeit habe ich in den verschiedensten italienischen Restaurants gearbeitet und sehr viel Erfahrung sammeln dürfen. Alle Rezepte, die in der Trattoria Annarella zum Einsatz kommen, habe ich mir in den letzten Jahren angenommen. Es sind meine Lieblingsrezepte.“
Zunächst einmal: Die Trattoria ist sehr gemütlich eingerichtet. Aufgrund der verwinkelten Architektur sitzt man sehr schön für sich, sodass sich das Restaurant auch bestens für ein romantisches Candle-Light-Dinner eignet. Drinnen haben bis zu 40 Personen Platz, „wenn man gemütlich sitzen möchte“. Regulär könnten bis zu 55 Gäste bewirtet werden. Zur Trattoria gehört auch eine abgeschottete Außenterrasse, die sehr idyllisch im Innenhof gelegen ist. Ein kleiner Gartenteich wertet die Terrasse weiter auf, wenn man dann irgendwann bei sommerlichen Temperturen im Freien sitzen kann. Das Hotel, das auf dem gleichen Grundstück zu finden ist, hat einen eigenen Betreiber und mit dem italienischen Restaurant nichts zu tun.
Die Speisekarte in der Trattoria Annarella ist recht überschaubar, was immer ein Zeichen für eine frische, gehobene Küche ist. Tatsächlich macht der Meister seine Pasta komplett selbst, was man auch schmecken kann. Ganz egal, ob Tagliolini, Tagliatelle, Pappardelle, Mezze Lune, Trangioli, Gnocci oder Ravioloni – handgeknetet ist die italienische Pasta immer noch am leckersten. Die Zutaten, die vor Ort verarbeitet werden, kommen natürlich auch aus dem schönen Italien und erfüllen so die Qualitätsstandards der mediterran geprägten Küche. Salvatore Sorrentino schaut erstaunt: „Natürlich kommen die Zutaten aus Italien: Woher denn auch sonst?“ Als gäbe es keine Alternative.
Die Trattoria ist schon jetzt bekannt für ihre Antipasti. Tatsächlich gibt es einen schönen Antipasti-Teller, den man sich als Vorspeise schon einmal gemeinsam am ganzen Tisch munden lassen kann.
Wenn es dann um das Hauptgericht geht, sollte man die Speisekarte beiseite legen und lieber auf den Tisch schauen. Die aktuelle Tageskarte steht hier auf kleinen Schiefertafeln geschrieben. Hier sind die Gerichte verzeichnet, die mit frisch eingekauften Produkten umgesetzt werden und auf die der Koch gerade so richtig Lust hatte. Und genau das sind auch die Speisen, die eben nicht zum tausendfach durchgenudelten Standard der italienischen Küche gehören und die einem so wieder den Spaß am mediterranen Essen zurückgeben können. Eine Penne al Salsiccia mit Gemüse der Saison findet man da. Oder Tagliolini al Tartufo mit frischem Trüffel. Oder Teigtaschen in Herzform, gefüllt mit scharfem Ricotta und Pistazien in einer Butter-Mascarpone-Soße. Oder Retangolone, gefüllt mit Peterfisch und Fenchel in einer Cardinalsoße. Wir haben bei unserem Besuch die Linguine mit Scampi und Calamari probiert – ein kulinarisches Gedicht, das nach einer schnellstmöglichen Wiederholung schreit.
Die Preise sind angesichts der hausgemachten Pasta fair kalkuliert. Die besonderen Gerichte von der Tageskarte, die alle zwei Tage erneuert wird, kosten im Schnitt um die 15 Euro.
Salvatore Sorrentino: „Mein Geheimtipp sind die mit Steinpilzen gefüllten Gnocci in einer Parmesan-Käsesoße. Ich liebe Steinpilze. Am liebsten würde ich jedes Gericht mit Steinpilzen zubereiten. Als Koch überlege ich übrigens sehr oft am Abend, was ich am kommenden Tag kochen werde. Ich suche immer nach Inspiration und probiere sehr gern Neues aus. Die italienische Küche hat sich weiterentwickelt und da bin ich sehr offen für neue Kreationen.“
Salvatores Tochter hat übrigens noch einen anderen Favoriten: „Ich mag die mit Roter Beete gefüllten Gnocci mit Walnuss, Mascarpone und Honig ganz besonders gern. Vegetarische Gerichte werden übrigens zunehmend nachgefragt, es muss nicht immer Fleisch oder Fisch mit auf den Teller.“
Salvatore Sorrentino: „Wenn wir für uns selbst kochen, dann bereiten wir uns hausgemachte Nudeln mit ein bisschen Tintenfisch, Scampi und Broccoli zu. Das reicht dann auch schon völlig aus.“
Gerade am Wochenende steht übrigens viel frischer Fisch auf der Karte, da gibt es Dorade, Seezunge oder Lachs. Das ist nicht nur sehr schmackhaft, sondern eine leichte italienische Küche, die sehr gut beim Abnehmen hilft.
Pizza stand am Anfang übrigens noch nicht auf der Karte der Trattoria. Salvatore Sorrentino: „Hier musste ich aber nachgeben. Ohne Pizza scheint es nicht zu gehen. 75 Prozent von unserem Umsatz machen wir aber mit unseren Pasta-Gerichten. Ganz wichtig ist uns noch dies: Da wir alle Gerichte frisch zubereiten, kann es sein, dass die Gäste manchmal ein paar Minuten länger auf ihr Essen warten müssen.“
Die Trattoria Annarella hat an jedem Tag der Woche bis 23 Uhr geöffnet – nur der Montag ist Ruhetag. In der Woche öffnet das Restaurant ab 16 Uhr, am Wochenende ab 12 Uhr. (Text/Fotos: CS)
Info: Trattoria Annarella, Drakestraße 60, 12205 Berlin, Tel.: 030-63227444, www.trattoria-annarella.eatbu.com
Dieser Artikel wurde in „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 60 (3/2019) veröffentlicht.
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