Entfesselte Veterinäre: Tag der offenen Tür bei den Veterinären der FU Berlin!
„Irgendwas mit Tieren machen.“ Dieser Wunsch führt mitunter dazu, dass sich junge Abiturienten nach der Schule vornehmen, Veterinärmedizin zu studieren. Das ist zwar ein sehr harter Studiengang. Aber er eröffnet im Anschluss sehr viele Möglichkeiten. Welche das im Detail sind, das können interessierte Berliner gern beim Tag der offenen Tür des Fachbereichs Veterinärmedizin der Freien Universität in Erfahrung bringen.
Das Fest auf dem weitläufigen Gelände der Veterinäre in Zehlendorf-Düppel gilt schon lange als Kult-Event und Geheimtipp. Tatsächlich gibt es an diesem speziellen Tag so viele interessante Angebote vor Ort, dass nicht nur fachlich Betroffene als Gäste willkommen sind, sondern sich auch viele Familien mit Kindern aus der Nachbarschaft in Düppel einfinden.
In diesem Jahr fiel der Tag der offenen Tür auf den 25. Mai. Bei schönstem Sonnenwetter konnten die Besucher von 13 bis 18 Uhr wahlweise über den Königsweg 65 oder über die Robert-von-Ostertag-Straße 7-13 auf das Gelände drängen.
Und sie blieben meist gleich bei der Schafköttel-Lotterie kleben. Mit Sägespänen hatte der Stand der Tierklinik für Fortpflanzung 56 quadratische Felder auf dem grünen Rasen abgegrenzt. Zu festen Zeiten wurde ein mähendes Schaf über die Felder geführt. Bei so viel Aufregung setzte hier schnell die tierische Verdauung ein. Die Zuschauer hatten zuvor für kleines Geld Wetten darauf abschließen dürfen, wo die ersten Köttel landen. Das war ein großer Spaß für alle Beteiligten. Zumal es auch ein paar tolle Preise zu gewinnen gab.
Viel Spaß, den hatten vor allem die Kinder. Sie konnten nämlich bei der „tierischen Rallye“ mitmachen. Mit einem Laufzettel in der Hand rannten sie von Stand zu Stand, um vorbereitete Fragen zu beantworten. Beim Institut für Anatomie mussten die Kinder so etwa der Frage nachspüren „Welche Funktion hat die Milz?“ Im Institut für Geflügelkrankheiten hieß die Frage „Was schlüpft denn da?“ Und im Institut für Tierernährung ging es um die Frage „Was machen denn Bakterien in Kühen?“
Keine Frage: Die Kinder haben bei der Rallye richtig viel gelernt – und einen guten Eindruck davon gewonnen, was Veterinärmediziner im und nach dem Studium tun. Sie konnten aber auch das Kuscheltierkrankenhaus besuchen, in der Hexenküche Schleim anrühren, die präparierten Herzen vieler Tiere in die Hand nehmen, wuselige Parasiten unter dem Mikroskop bestaunen, lustige Schweinsnasen basteln, sich beim Hufeisenwerfen versuchen oder den Streichelzoo besuchen. Aus Potsdam war sogar die Wildtierauffang- und Auswilderungsstation vom Wald-Jagd-Naturerlebnis e.V. angereist. Hier konnten sich die Kinder einen lebendigen Falken auf den Arm setzen lassen.
Aber auch für die Eltern und natürlich erst recht für die angehenden Studenten von morgen wurde an den verschiedenen Ständen viel geboten. Überall gab es Infotafeln, Dinge zum Anfassen oder Experimente zum Mitmachen. Da ging es etwa um Reisekrankheiten und damit um unerwünschte Souvenire in Form von Herzwürmern oder Leishmaniose-Erregern, die Haustiere aus dem Urlaub mit nach Hause bringen können. Oder um krankmachende Bakterien, die sich auf speziellen Brutplatten anzüchten lassen.
Die Besucher durften aber auch Skelette und Schädel vieler Tiere betasten, durchs Mikroskop schauen, einer künstlichen Kuh in den Bauch fassen und Geburtshilfe leisten – am „Geburtsphantom“, das auch für die Ausbildung der Studenten der Tiermedizin zum Einsatz kommt.
Wer nicht ganz so tief in die Materie einsteigen wollte, konnte sich an verschiedenen Schautafeln davon überzeugen, welche Greifvögel, Falken und Eulen „echte Berliner“ sind, was der aufgedruckte Buchstaben- und Zahlencode auf Hühnereiern bedeutet oder welches Skelett wohl zu welchem Tier passt.
Zwischen Blasrohrschießen, Taubenauflass, Cocktail-Verkauf vom Institut für Toxikologie und einer krabbeligen Zeckenkunde gab es natürlich auch ordentlich etwas zu essen und zu trinken. Wer den Tag der offenen Tür verpasst hat, sollte es sich unbedingt für das kommende Jahr vornehmen, diese einzigartige Veranstaltung zu besuchen. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel wurde in „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 63 (6/2019) veröffentlicht.
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