Shemomedjamo am Steglitzer Damm: Kommen Sie mit auf eine kulinarische Reise nach Georgien!
Wie wäre es mit einem ganz neuen Länderpunkt auf der eigenen kulinarischen Weltkarte? Das in Steglitz neu eröffnete Restaurant „Shemomedjamo“ bietet eine authentisch georgische Küche – und überrascht mit ausgefallenen Speisen, die man so noch nie zuvor auf dem Teller hatte. Georgien ist übrigens auch berühmt für seine Weine. Wer das „Shemomedjamo“ besucht, sollte zu seiner Khachapuri unbedingt einen gold-schimmernden Amphorenwein bestellen. (ANZEIGE)
Georgien ist ein kleiner Staat zwischen dem Kaukasus und dem Schwarzen Meer. Das Land liegt eigentlich schon in Vorderasien. Die Bewohner sehen sich aber am liebsten als Europäer. Ausgestattet mit den ältesten Weinbauregionen der Welt und einer ganz eigenen, ausgefallenen Küche sagen die Georgier selbstbewusst: „Von der Küche her ist Georgien für den Osten Europas, was Italien für den Süden ist.“
Da eine Reise in die Hauptstadt Tiflis oder in die alte Weinbauregion Kachetien beschwerlich ist, lohnt es sich, für ein erstes Herantasten an die eurasische Küche zunächst einmal ein georgisches Restaurant in Berlin zu besuchen. Das „Shemomedjamo“ am Steglitzer Damm hat neu am 17. Februar eröffnet. Der Betreiber ist David Daoudi (37), der selbst gar kein Georgier ist, sondern Pole. Er erklärt: „Meine Freundin Alla hat Wurzeln in Georgien. Ihre Mutter betreibt in Wilmersdorf ein georgisches Restaurant, das ‚Batumi‘. Die Küche ist so gut, dass ich sofort Lust darauf bekommen habe, auch eine georgisches Gastronomie zu eröffnen. Bei uns in der Küche arbeiten nur georgische Köche, auch meine Freundin berät mich sehr. Das Wort ‚Shemomedjamo‘ ist übrigens georgisch und bedeutet ‚Jetzt habe ich versehentlich alles aufgegessen‘ in einem Wort. Wir sind das wohl einzige georgische Restaurant im Süden Berlins.“
Eine sehr erfreuliche Nachricht für viele Restaurantgänger: Die georgische Küche kennt sehr viele vegane Gerichte. Tatsächlich gehören Walnüsse, Koriander und Granatapfelkerne zu den wichtigsten Zutaten dieser Landesküche. Als vegane Vorspeise kann man sich so etwa gleich eingelegte Pimpernüsse mit Zwiebeln (Jon Joli), einen Rote-Beete-Salat mit Walnüssen (Vegengrete), eingelegte Gurken (Mjawe) oder die beliebten Phkali-Kugeln schmecken lassen.
David Daoudi: „Phkali, das sind leckere Gemüsekugeln aus Spinat, Rote Beete, Bohnen oder Brokkoli, die man sich besonders gut zusammen mit unserem hausgemachten Brot munden lassen kann. Ein sehr beliebtes veganes Gericht ist auch das Adjapsandali mit einem Hauch von Schärfe. Das ist ein Auflauf mit geschmorter Aubergine, Tomaten, Paprika, Kartoffeln und Zwiebeln. Viele unserer Kunden lieben auch das Badrijani. Das ist geschmorte und in Streifen geschnittene Aubergine, die mit einer Walnusspaste bestrichen und dann eingerollt wird.“
Viele Gerichte aus der georgischen Küche sind dem Berliner noch so fremd, dass sie ein klein wenig der Erklärung bedürfen. So auch das Nationalgericht Khachapuri. Das ist eine unfassbar leckere Teigpizza, die sozusagen „innen“ belegt wird. Sie kann mit Käse, Bohnen, Spinat oder mit Kartoffeln gefüllt werden.
Besonders schmackhaft ist die Khachapuri Adjaruli, die in der Form eines Teigschiffchens (das aus der Hafenstadt Adjaruli kommt) gebacken wird. Oben drauf kommt ein Käse, der richtig schön schlotzig verläuft. Auf diesen noch heißen Käse wird ein rohes Eigelb geschlagen, das der Gast direkt am Tisch mit der Gabel unter den Käse rührt. Anschließend kann die Khachapuri in Streifen geschnitten und aus der Hand gegessen werden.
David Daoudi: „Eine Spezialität sind auch die Khinkali-Teigtaschen. Das sind Teigtaschen, die mit einer Brühe und etwa einem Fleischknödel gefüllt sind, es gibt sie aber auch in einer vegetarischen Version. Viele Gäste schneiden die Teigtaschen mit Messer und Gabel auf – und dann läuft die Brühe heraus. Man isst die Khinkali aber so: Man greift die Teigtasche an seinem Hut, nimmt sie hoch und dreht sie um. Dann beisst man eine Ecke vom Boden ab, schlürft die Brühe heraus und knabbert sich an den Fleischknödel heran. Den Hut isst man nicht mit, den lässt man am Ende auf dem Teller liegen.“
Während man sich auf eine derart spannende Art und Weise durch die georgische Küche probiert und nach und nach auch Hauptgerichte wie Kababi, Chkmeruli oder Tabaka testet, sollte man unbedingt auch einen georgischen Wein verkosten. Hier gibt es einen weiteren Geheimtipp – den sogenannten Amphorenwein.
David Daoudi: „Der Amphorenwein wird in tönerne Amphoren abgefüllt und anschließend in der Erde vergraben. Im gekühlten Erdreich kommt es zur Weingärung. Dabei erhält etwa der Weißwein eine ganz besondere goldene Färbung. Im Amphorenwein sind immer auch zwei, drei Prozent mehr Alkohol enthalten. Diese Weine sind unfassbar lecker.“
Freundin Alla sagt: „Ganz wichtig ist: In Georgien isst man nicht für sich. In Georgien bestellt man viele Vor- und Hauptspeisen und stellt mit ihnen den ganzen Tisch voll. Jeder isst überall mit. Das ist ein sehr kommunikatives Essen.“
Das „Shemomedjamo“ hat am Dienstag geschlossen und an den anderen Tagen von 17 bis 23 Uhr geöffnet. Wer die georgische Küche ausprobieren möchte, kann es nicht besser treffen. (Text/Fotos: CS)
Info: Shemomedjamo, Steglitzer Damm 5, 12169 Berlin, Tel.: 030-95609690, www.shemomedjamo.de
Dieser Artikel stammt aus „Zehlendorf Aktuell“ Ausgabe 109 (4/2023).
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