Schädlingsbekämpfung Engel aus Teltow: Walter Engel hat Bettwanzen, Ratten und Ameisen im Visier!
Manche Gäste möchte man gar nicht erst im Haus haben. Walter Engel aus Teltow bringt 52 Jahre Berufserfahrung mit, um sie im Auftrag seiner Kunden wieder loszuwerden. Ganz egal, ob es um Motten, Schaben, Silberfische oder um Wespen geht: Walter Engel fährt zu den Familien nach Hause und sorgt dafür, dass die Plage ein Ende findet. Im Berliner Raum sieht er Ratten, Bettwanzen und die Pharao-Ameise im Kommen. (ANZEIGE)
Walter Engel wurde im Wedding geboren, ist aber in der DDR aufgewachsen. Bereits in der Schule interessierte er sich besonders für die Fächer Chemie und Biologie. Nach der Schule beschäftigte er sich im Auftrag einer Firma mit dem Brand- und Holzschutz, bevor er sich als staatlich zertifizierter und anerkannter Schädlingsbekämpfer und Desinfektor selbstständig machte und fortan Schädlinge aller Art in den Fokus seiner Arbeit stellte.
Walter Engel, der in Teltow lebt: “1971 hab ich angefangen. Damals zu DDR-Zeiten waren vor allem die LPGs, die Landwirtschaftlichen Produktgenossenschaften, meine Auftraggeber. Hier habe ich Rinder-, Schweine-, Schafs- und Pferdeställe desinfiziert und die Wände mit Branntkalk geweißt. Das war damals sehr wichtig, damit bei der Massentierhaltung keine Seuchen ausbrechen.”
Nach der Wende hat sich vieles verändert. Inzwischen wird der Schädlingsbekämpfer vor allem im privaten Umfeld gebucht. Aber auch viele Hotels, Krankenhäuser und kleine Betriebe gehören zu den Auftraggebern.
Selbst im hohen Alter von 72 Jahren denkt der Schädlingsexperte noch lange nicht ans Aufhören: “Das ist für mich keine Arbeit zum Geldverdienen, sondern eine Berufung. Ich mache das ja schon seit 52 Jahren und habe noch immer viel Spaß daran. Mein Sohn Heiko hat jetzt auch die Ausbildung abgeschlossen, sodass der Familienbetrieb weiterbestehen wird.”
Ganz egal, ob es um Museums-, Teppich-, Getreideplatt- oder Speckkäfer geht, um einen Floh-Befall, um den Eichenprozessionsspinner im Baum oder den Buchsbaumzünsler im Garten: Der Experte kann viel erzählen. Etwa darüber, dass der Goldafter-Falter im Kommen ist, dessen behaarte Raupen ebenfalls ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen können. Dass die als harmlos geltenden Silberfischchen gern in historische Bücher klettern, um den damals mit Mehl angesetzten Bücherleim zu fressen. Dass die deutsche Schabe noch lange nicht ausgerottet ist. Dass es kaum möglich ist, der lästigen Lebensmittelmotte mit Pheromonfallen beizukommen. Und dass Marder so kurzsichtig sind, dass es oft schon ausreicht, einen Besen unters Auto zu legen, um dem Tier vorzugaukeln, dass vor Ort bereits ein Konkurrent zugegen ist.
Der humorvolle Experte, der ohne Punkt und Komma spannende Geschichten aus seiner Arbeitswelt zu erzählen weiß, mag nur eins nicht – Kammerjäger genannt zu werden: “Das waren damals die Bediensteten, die zu Zeiten des Sonnenkönigs die Läuse und Flöhe aus den Perücken der hohen Herren kämmen mussten.”
Auch wenn sich Walter Engel auf viele verschiedene Schädlinge eingestellt hat: Im Raum Berlin sieht er zurzeit vor allem drei Tierarten auf dem Vormarsch: “Ganz weit vorn ist die Ratte. Sie verbreitet sich zurzeit massiv. Man hat es ihr auch sehr einfach gemacht. Man hat viele neue Rohre im Erdreich von Berlin und auch in den Häusern verlegt, dabei aber die alten Rohre nicht gezogen. Die Ratten können nun ihr eigenes Netzwerk aus alten Rohren nutzen, das ganz Berlin miteinander verbindet und in dem sie völlig ungestört sind. Wenn ich die Ratten bekämpfen soll, muss ich mit Giftfallen arbeiten. Das ist alles andere als einfach. Denn die Ratte trägt den Köder immer aus der Falle in ihren Bau, um ihn dort zu fressen. Wird sie unterwegs gestört, lässt sie den Köder einfach fallen – und rennt weg. Wenn Hunde dann den Köder finden, können sie sich ebenfalls vergiften.”
Abgesehen von Eulen und Krähen wagt sich kaum ein Tier an die Ratte heran. Walter Engel: “Für Füchse ist die Ratte viel zu groß. Die Ratte ist auch ein exzellenter Kämpfer, die sich durchaus zu wehren weiß. Es gibt kaum noch natürliche Feinde für die Ratte in der Großstadt. Wir haben es hier mit einem großen Problem zu tun.”
Auch freilebende Mäuse können eine erhebliche Gefahr für den Mensch sein, erzählt der Desinfektor: “Mäuse tragen mitunter das sehr gefährliche Hantavirus in sich. Sie scheiden es etwa im Schuppen mit dem Urin aus. Wer dann seinen Schuppen aufräumt und hier einmal kräftig durchfegt, wirbelt mit dem Staub auch den Virus auf – und kann ganz böse erkranken.” Das Hantavirus erzeugt ein hämorrhagisches Fieber und greift die Nieren an.
Ebenfalls in Berlin und Umgebung auffällig ist die Pharao-Ameise. Diese Ameisen sind extrem klein, braun gefärbt und kommen in Deutschland eigentlich nicht vor – es ist also eine invasive Art, der es in unseren warmen Häusern sehr gut gefällt.
Walter Engel: “Bei dieser Ameise gibt es gleich mehrere Königinnen in einem Volk. Die Tiere können sich damit explosionsartig vermehren. Wenn man sie dann bekämpft, reicht eine einzelne Königin aus, die entkommt, damit die Vermehrung an einer anderen Stelle gleich wieder fortgesetzt werden kann. Man sagt bei dieser Ameise auch: Schlägt man eine tot, kommen hundert zur Beerdigung. Vor allem in Krankenhäusern ist diese Ameise kein Spaß, da sie auf der Nahrungssuche etwa in Wundverbände und in Kanülen kriecht.”
Und dann gibt es da auch noch die Bettwanzen, die wirklich niemand gern in seiner Wohnung antreffen möchte.
Walter Engel: “Früher hatten wir es tatsächlich seltener mit Bettwanzen zu tun als heute. Die Menschen reisen mehr und bringen die kleinen Tiere aus anderen Ländern und Kulturkreisen mit nach Hause. Da reicht es oft schon, wenn Reisende im Hotel den Koffer aufs Bett stellen – schon sind die Bettwanzen im Haus. Wichtig sind für die Schädlinge Versteckmöglichkeiten in Ritzen, in Nischen und hinter Bildern, da die Wanzen nur in der Nacht hervorkommen. Die Tiere sind extrem schwer zu bekämpfen, da sie in jeder Ritze stecken und sehr schnell sind. Früher hat man sie mit aufgewärmter Kernseife gefangen. Da hat man die Matratze hochgehoben und die Wanzen dann in ein Stück Kernseife gedrückt, an dem sie kleben geblieben sind. Wenn ich heute einen Raum mit Bettwanzen betrete, rieche ich die Tiere schon. Es riecht einfach deutlich nach Blut. Die Leute haben auch keine Scham mehr davor, mich zu rufen. Sie sagen am Telefon ganz klar: Wir glauben, dass wir Bettwanzen haben, kommen Sie schnell. Das ist den Menschen nicht mehr peinlich.”
Zurzeit häufen sich beim Schädlingsbekämpfer wieder die Anfragen aufgrund eines Wespennestes im eigenen Garten. Walter Engel: “Jetzt ist die Zeit, da Äpfel, Pflaumen, Birnen und andere Früchte reif sind. Die Wespen finden zurzeit viel Nahrung vor und die Population in den Nestern explodiert. Das kann dazu führen, dass die Wespen kaum noch einen Aufenthalt im Freien möglich machen, weil sie sofort jedes Stück Kuchen und jedes Stück Fleisch auf dem Grill umschwirren. Da kann es angeraten sein, das Nest zu entfernen. Gerade, wenn jemand allergisch auf Wespen reagiert.”
Wer warten kann, muss eins wissen: Die Wespen geben ihr aktuelles Nest in jedem Herbst auf. Die frisch geschlüpften Königinnen überwintern und starten im kommenden Jahr den Bau eines neuen Nestes – an einem anderen Ort. Walter Engel: “Das hat die Natur geschickt eingerichtet, da alle Parasiten im alten Nest zurückbleiben.”
Die Schädlingsbekämpfung Engel hat kein Büro. Eine Kontaktaufnahme erfolgt per Telefon. (Text/Fotos: CS)
Info: Schädlingsbekämpfung Engel, Heinersdorfer Weg 11B, 14513 Teltow, Tel.: 03328-42004, https://schaedlingsbekaempfung-engel.hpage.com/
Dieser Artikel stammt aus „Zehlendorf Aktuell“ Ausgabe 113 (8/2023).
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