Tiergarten Teltow: Wer piept denn da?
Was für ein schönes Ausflugsziel im Berliner Süden: Der „Tiergarten Teltow“ präsentiert Vögel, Esel, Ziegen, Kaninchen und viele andere Tiere, die sich zum Teil auch füttern lassen. Am tierischen Lernort gibt es aber auch vieles über das Leben der Tiere zu erfahren. Vor allem kleine Kinder freuen sich über den großen Buddelkasten und die zahllosen Tretautos und Dreiräder. Katrin Stiasny hat das Areal Anfang des Jahres übernommen – und modernisiert ihren Tiergarten nun nach und nach. (ANZEIGE)
32 Jahre lang hat die Familie Lübeck den „Vogelpark Teltow“ geführt. Nun war es für Regina und Lothar Lübeck altersbedingt an der Zeit, in den Ruhestand zu gehen. Die tägliche Arbeit im 6.000 Quadratmeter großen Tierpark mit seinen etwa einhundert Tieren ist schließlich schon sehr kräftezehrend.
Katrin Stiasny: „Ich kenne die Lübecks schon lange, ich habe mein Pferd bei ihnen untergestellt. Ich hatte Interesse am Vogelpark gezeigt, aber auch gesagt, ich würde den Park nur dann übernehmen, wenn sich wirklich niemand anderes findet. So kam es dann auch. Ich habe das Gelände gepachtet und es am 1. Januar 2023 offiziell übernommen. Meine erste Tat war es, aus dem Vogelpark einen Tiergarten Teltow zu machen.“
Die Diplommathematikerin, die zuletzt bei ihrem Mann in seiner Teltower Autowerkstatt mitgearbeitet hat, hat inzwischen den Sachkundenachweis abgeschlossen, der für den Betrieb eines Tiergartens nötig ist: „Meine Angestellten haben den auch. Wir sind zu viert. Drei Kollegen sind Tierpfleger, einer kümmert sich um alle Reparaturen, die fast täglich anfallen.“
Der „Tiergarten Teltow“ hat in der Sommerzeit von 10 bis 18 Uhr geöffnet – immer von Dienstag bis Sonntag, am Montag ist er geschlossen. Der Eintritt kostet 4,50 Euro, Kinder und Jugendliche bis zu einem Alter von 16 Jahren zahlen nur 3,50 Euro. Katrin Stiasny: „Viele Kitas besuchen uns, das gilt auch für Grundschulen aus der Nachbarschaft. Sehr gern kommen aber auch die Großeltern mit den Enkeln und verbringen den ganzen Tag bei uns. Viele Kinder möchten gern ihren Geburtstag bei uns feiern. Dann reservieren wir auf Wunsch einen Tisch.“
Tatsächlich ist der „Tiergarten Teltow prädestiniert für kleine Kinder. Auf dem ganzen weitläufigen Areal stehen unfassbar viele Laufräder, Tretautos und Dreiräder, sodass der Nachwuchs das Areal auf eine gänzlich ungewohnte Art und Weise erkunden kann. Überall auf dem Gelände gibt es außerdem gemütliche Nischen, Sitzbänke und Zelte, die zum Picknicken und Verweilen einladen. Und dann ist da auch noch ein wahrlich riesiger Buddelkasten samt Sonnenschutz, in dessen Sand mehr Schippen, Förmchen, Bagger und weiteres Spielzeug bereitliegen, als man sich das nur vorstellen kann.
An der Kasse gibt es Getränke aller Art, auch eine Berliner Weisse oder einen Kaffee kann man hier bekommen. Pizza, Pasta und Burger bekommen die Besucher in der „BAZ Pizza Burg“ serviert, die sich seitlich an den „Tiergarten Teltow“ anschließt.
Und dann sind da natürlich auch noch die vielen Tiergehege, die sich auf einem Rundgang besuchen lassen. Es sind vor allem die farbenfrohen Vogelexoten, die hier zu bestaunen sind, darunter der Temminck-Tragopan, der Swinhoe-Fasan, das Federfüßige Zwerghuhn, der Beo, der Gelbbrustara und der Weißhaubenkakadu. Aus Südamerika haben sogar die großen Nandus ihren Weg nach Teltow gefunden.
Katrin Stiasny: „Ich würde mich freuen, wenn die Kinder etwas mehr Respekt vor den Tieren zeigen würden. Mitunter stochern sie mit Stöckern am Gehege, um an eine Feder zu kommen, oder hauen gegen das Gitter, um eine Reaktion zu provozieren. Unsere Tierpfleger passen schon auf, aber hier sehe ich die Eltern in der Pflicht.“
Im Tiergarten gibt es auch Weißbüscheläffchen, Hauskaninchen, Laufenten, Barbados Black Belly Schafe, Göttinger Minischweine und – ganz neu – Wallabys.
Katrin Stiasny: „Wallabys sind kleine Kängurus aus Australien. Ich habe nur Jungs im Gehege, damit sie sich nicht fortpflanzen. Bei den Vögeln haben wir immer wieder einmal Zuchtnachwuchs, den wir über die Homepage in interessierte Hände abgeben.“
Besonders beliebt bei den Besuchern sind die Ziegen und vor allem die Hausesel, die sich (wenn sie es wollen) streicheln und mit dem an der Kasse verkauften Spezialfutter füttern lassen. Katrin Stiasny: „Unsere Esel haben es gelernt, den Kopf schief zu halten und das Maul aufzumachen, sodass die Kinder keine Angst um ihre Finger haben müssen – sie lassen das Leckerli einfach von oben fallen.“ Das sorgt für herrliche Grimassen und tolle Fotos.
Blauäugig ist Katrin Stiasny nicht in das Abenteuer Tiergarten hineingestolpert: „Ich habe schon immer Vögel und auch Kaninchen gehalten. Ich hätte nur gedacht, dass ich meine Ideen und Projekte deutlich schneller umsetzen kann. Ein halbes Jahr ist jetzt schon wieder vorbei. Alleine der Bau für die australischen Sittiche hat mich mehr als drei Monate Zeit gekostet. Ich möchte gern noch den Teich vergrößern, den Ziegen einen Steinhügel spendieren und das Kaninchengehege erneuern. Und ich möchte die pädagogischen Lehrelemente im Tiergarten erweitern. Ich bin immer wieder erstaunt, wenn Großstadtkinder unsere Ziegen für Kühe halten, nur weil sie Flecken haben. Toll finde ich, dass der Park auch etwas mit mir macht. Es gibt immer etwas zu lachen, vor allem dann, wenn die Ziegen wieder Unsinn machen. Meine Liebe zu den exotischen Vögeln ist auch sehr gewachsen. Mein Lieblingstier ist ein Fächerpapagei, eine echte Diva. Er kommt abends auch mit mir nach Hause.“
Wichtig ist der Chefin: Der „Tiergarten Teltow“ ist weder Tierheim noch Wildtierstation – und darf per se keine Tiere aufnehmen. (Text/Fotos: CS)
Info: Tiergarten Teltow, Kastanienstraße 13-19, 14513 Teltow, Tel.: 0171-3861763, www.tiergarten-teltow.de
Dieser Artikel stammt aus „Zehlendorf Aktuell“ Ausgabe 112 (7/2023).
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