Kaffee & Tee aus dem Goerzwerk: KarmaKollektiv – Die Welt ein Schlückchen besser machen!

Das KarmaKollektiv aus dem Goerzwerk bringt Tee und Kaffee im Pfandglas in die Biomärkte. Das Startup sammelt jede Menge Karmapunkte und produziert seine Genussmittel fair, nachhaltig, in Bio-Qualität und dann auch noch CO2-neutral. Geschäftsführer Leon Franken sprach mit ZEHLENDORF Aktuell über die Idee, die Welt mit jedem einzelnen Schlückchen ein klein wenig besser zu machen. (ANZEIGE)
An allererster Stelle steht beim Kunden ja immer der Genuss. Er kauft ein Produkt, weil es lecker ist.
Das Startup „KarmaKollektiv“ aus dem Goerzwerk bietet Tee und Kaffee im Pfandglas an. Und hier steht auf der Liste der Kaufargumente zunächst einmal der Geschmack. Bei den inzwischen neun Teesorten finden sich Klassiker wie „Pfefferminze“, „Kamille“ oder „Fenchel-Anis-Kümmel“, es gibt aber auch extravagante Sorten wie „Wilde Mate“ oder „Bergtee“.
Leon Franken (29) ist neben dem Ur-Gründer Aron Murru Geschäftsführer im KarmaKollektiv. Er sagt: „Wir legen immer Wert auf die besondere Qualität. Bei unserem Kamille-Tee aus Ägypten haben wir komplette getrocknete Blütenknospen im Glas und nicht nur zerzupfte Reste, das ist ein ganz anderes Geschmackserlebnis. Unsere wild gewachsene Mate wird gefriergetrocknet und nicht geräuchert – sie schmeckt deswegen mild wie ein grüner Tee. Und etwas ganz Besonderes ist unser griechischer Bergtee. Dabei handelt es sich um erlesene Kräuter, die in den griechischen Anhöhen wachsen. Die Bergleute aus Griechenland trinken einen Tee aus diesen Kräutern sehr gern, wenn es zur Winterzeit früher dunkel wird. Sie sagen dem Tee eine antidepressive Wirkung nach. Hier sieht man bei uns richtig die Pflanzen im Glas.“
Auf der anderen Seite der Haben-Liste steht der ganzheitliche Gedanke. Leon Franken: „Wir arbeiten in jedem einzelnen Bereich unseres Geschäftsalltags daran, einen positiven Einfluss auf den Menschen und die Natur zu nehmen.“
Das beginnt bei der Herstellung. Das „KarmaKollektiv“ legt Wert auf einen fairen und direkten Handel.
Leon Franken: „Wir wissen genau, wer unseren Tee produziert, weil wir auf der ganzen Welt direkt mit den Herstellern kommunizieren und hier einen fairen Preis bezahlen, der den Bauern vor Ort zugute kommt. So leisten wir im gewissen Maß Entwicklungshilfe. Wir sorgen auch für eine CO2-neutrale Produktion und haben unseren CO2-Ausstoß genau berechnet, um passend dazu mit NGO Wilderness International die entsprechende Fläche Regenwald zu schützen, die dieser Emission entspricht. In Berlin werden unsere Gläser von der BWB abgefüllt und gelabelt, das sind die Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung. So kümmern wir uns auch um die Inklusion. Und wir sind der Kreislaufwirtschaft verpflichtet. Unser Pfandglas kann überall in den Märkten gegen Pfand wieder abgegeben werden. Es wird bis zu 50 Mal wiederverwendet. Die Rückführungsquote beim Glas liegt zurzeit bei 20 bis 30 Prozent, das lässt sich noch verbessern. Viele Kunden behalten das Glas aber auch gern, um darin andere Lebensmittel zu lagern.“
Aus biologischen Resten entsteht Minztee für gute Freunde
Auch für die Reststoffe, die bei der Produktion anfallen, gilt der Cradle-to-Cradle-Ansatz. Leon Franken: „Wir denken stets in Kreisläufen und wollen der Natur entnommene Rohstoffe immer wieder zurückgeben. Wir sammeln im Goerzwerk nicht nur Reststoffe der Produktion, sondern auch unseren von den Mitarbeitern gesammelten Bioabfall, um damit ein Hochbeet vor Ort zu versorgen. Hier entsteht die leckerste Minze, die man sich nur vorstellen kann. Mit ihr setzen wir den Goerzwerk-Minztee an, der aber nicht in den Verkauf gelangt, sondern nur an gute Freunde ausgegeben wird.“
Das Unternehmen wurde zunächst 2018 unter dem Namen „healtea“ von Aron Murru gegründet – zunächst mit Tee in flüssiger Form in der Flasche. Zusammen mit Sven Bock und Leon Franken gründete Aron Murru dann das „KarmaKollektiv“ – nun bereits mit dem Gedanken, nur das Rohprodukt und nicht das fertige Getränk an den Mann zu bringen. Kein schlechter Gedanke: Aus einem einzelnen Glas Trockentee lassen sich nun leicht mit erhitztem Leitungswasser, was eh jeder Zuhause zur Verfügung hat, bis zu 70 Tassen Teegetränk zaubern.
Goerzwerk-Chef Silvio Schobinger als Investor mit dabei
Seit Juni 2019 ist auch Goerzwerk-Chef Silvio Schobinger als Investor mit an Bord. Leon Franken: „Das gab uns neben einer Förderung durch die IBB die Möglichkeit, unsere Idee weiterzuspinnen. Längst ist Silvio für uns nicht nur ein Geldgeber, sondern auch ein Freund und Mentor. Und er gibt uns bei den monatlichen Gesellschafterversammlungen ein gutes Sparring, weil er eben auch die Geschäftsaspekte viel globaler im Auge behält. Das Unternehmen wächst, inzwischen arbeiten phasenweise über 80 Menschen für uns.“
Das Geschäftsmodell geht jedenfalls auf. Es gibt einen Online-Shop, in dem sich die einzelnen Gläser bestellen lassen. Seit April 2020 sind die „KarmaKollektiv“-Gläser deutschlandweit in den Alnatura-Filialen gelistet. Seit Februar 2021 ist das Kollektiv auch beim denns Biomarkt in Berlin zu finden.
Also wer weiß, wo die Reise hingeht? Der Bio-Früchtetee war die letzte Erweiterung des Produktportfolios. Leon Franken: „Natürlich behalten wir unsere Verkaufszahlen im Auge. Sorten, die sich nicht ganz so gut verkaufen, werden wir sicherlich gegen neue Sorten austauschen. Hier ist Aron unser absoluter Teeguru. Er bereitet bestimmt an jedem Tag über zwei Liter Tee im Büro zu.“
Neu im Angebot: Kaffee – sogar mit Zimt
Nach Tee hat das „KarmaKollektiv“ nun auch Kaffee im Pfandglas ins Programm gehoben. Es gibt einen gemahlenen Milden, einen Kräftigen und einen Espresso aus Peru und dann auch noch einen Honey-Kaffee in ganzen Bohnen aus Nicaragua. Auffällig im Sortiment ist der Zimt-Kaffee. Leon Franken: „Unser Zimt Kaffee ist eine eigens kreierte Mischung aus peruanischem Ursprungskaffee und biologisch angebautem Zimt aus Sri Lanka.“
Gern würden die Kaffeefreunde auch die Röstung im Ursprungsland sehen – damit noch mehr Geld beim Hersteller bleibt. Zurzeit wird der Kaffee in Leipzig geröstet – ganz langsam und schonend.
Leon Franken: „Wir hatten vor, zwei Kaffeekooperativen in Peru und Nicaragua zu besuchen und hier alle Produktionsabläufe für den Kunden filmen zu lassen. Das hat aber Corona bislang leider verhindert.“
Gemeinnütziger Verein
Eine neue Idee: Alle Unternehmen, die etwas mit dem „KarmaKollektiv“ zu tun haben, sind aufgefordert, 1,35 Prozent von dem so erzielten Umsatz an einen neu gegründeten „KarmaKollektiv“-Verein zu spenden. Leon Franken: „13,5 Prozent des CO2-Abdrucks, den ein Mensch in Deutschland erzeugt, wird durch seine Nahrung verursacht. Davon haben wir unsere Zahl 1,35 Prozent abgeleitet. Diesen Prozentsatz zahlt dann hoffentlich unser Vermieter ebenso wie der Biomarkt. Mit dem Geld möchten wir ökologisch wertvolle Projekte finanzieren, die der Allgemeinheit zugute kommen.“ (Text/Fotos: CS)
Info: KarmaKollektiv, Goerzwerk, Goerzallee 299, 14167 Berlin, Tel.: 01523-8266452, www.karmakollektiv.berlin
Dieser Artikel stammt aus „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 84 (3/2021).
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