Prominente in Berlin Zehlendorf und ihre Geschichten
Wer in Zehlendorf lebt, darf auf berühmte Nachbarn hoffen. Autoren, Schauspieler, Politiker und Wirtschaftsbosse wohnen gern im grünen Bezirk. Das war schon immer so, weiß Gerhard Drexel. In seinem Sachbuch „Prominente in Berlin Zehlendorf“ (288 Seiten, 20 €, be.bra verlag, www.bebraverlag.de) heftet er sich auf die Fährte von vielen Prominenten, die in den letzten Jahrzehnten in Nikolassee, Wannsee und Schwanenwerder eine Bleibe gefunden haben.
Akribisch erzählt der Autor die Biografien der Persönlichkeiten nach und verschafft dem Leser so einen echten Wissensvorsprung, der sich vortrefflich bei lokalen Garten- und Gesprächsrunden nutzen lässt: „Wussten Sie, dass Heinz Rühmann einmal mit seiner jüdischen Frau in Zehlendorf gelebt hat? Da hatte er es nicht weit zu den Filmstudions in Babelsberg und zu den Theaterhäusern im Zentrum von Berlin.“
Das Buch nimmt sich sehr kurzweilig – und mit viel Sachverstand und interessanten Details – bekannte Personen wie Willy Brandt, Rudi Dutschke, Ingeborg Drewitz, Götz George, Johannes Heesters, Harald Juhnke, Hildegard Knef, Loriot und Marika Rökk zur Brust. Bei vielen wusste man gar nicht, dass sie einmal in Zehlendorf gelebt haben. Bei anderen hat man es nur vermutet. Besonders spannend ist es so etwa auch, das Leben von Götz George und seinem Vater Heinrich erzählt zu bekommen. Als Schauspieler prägten beide ihre Generation. Jetzt aber liest man noch einmal, wie sehr der Krieg und der Nationalsozialismus diese Familie beeinträchtigt und geprägt haben.
Zu den Biografien über Max Liebermann, Carola Stern, Michael Ballhaus oder Emil Fischer, die mit zahlreichen Schwarzweiß-Fotos illustriert sind, gesellt sich ein informativer Teil. Er erzählt, wie Zehlendorf entstanden ist und wie die Bahn und der Wunsch nach dem Wohnen und Baden im Grünen einen Anteil daran hatten. Der Autor nimmt sich auch die Gutshäuser und Schlösser vor und berichtet vom Jagdschloss Dreilinden, dem Rittergut Düppel, dem Schloss Glienicke und dem Schloss auf der Pfaueninsel. Hinzu kommen Anmerkungen zu den Gräbern berühmter Personen in Zehlendorf. Und es werden sieben Rundgänge vorgestellt, die den geneigten Leser zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto zu den ehemaligen Wohnstätten der Prominenten lotsen. (CS / Bild: be.bra Verlag)
Dieser Artikel stammt aus „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 66 (9/2019).
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