Die Dahlem Route bekommt zwei Ableger!
Da ging Steglitz-Zehlendorf mal ordentlich in die Pole-Position. Am 30. Juni 2018 wurde der Startschuss für die neue „Dahlem Route“ gegeben. Dabei handelt es sich um einen 18 Kilometer langen Rundweg, der vorrangig für Radfahrer angelegt ist. Die Route führt an zahlreichen kulturellen Hotspots vorbei, sodass die Radfahrer immer mal wieder absteigen können, um sich etwa die Domäne Dahlem, das Haus am Waldsee, …
… den Mexikoplatz, den Henry-Ford-Bau, die Waldsiedlung Krumme Lanke, die Onkel-Tom-Ladenstraße, das Samurai Art Museum, das Alliierten Museum oder das Jagdschloss Grunewald anzuschauen.
90 Schilder markieren den Streckenverlauf. Wer eine App wie etwa „komoot“ verwendet, kann die Dahlem Route gezielt aufrufen und sich dann von der App durch den Parcours führen lassen.
Michael Pawlik, Leiter der Wirtschaftsförderung in Steglitz-Zehlendorf: „Die Dahlem Route ist Berlins erste vollbeschilderte Bezirksradroute und unser Beitrag zum dezentralen Tourismuskonzept des Senats. Viele andere Bezirke sind bereits aufmerksam geworden und überlegen, ähnliche Routen selbst zu entwickeln.“
Der Bezirk Steglitz-Zehlendorf ruht sich allerdings nicht auf dem Erreichten aus und arbeitet hinter den Kulissen bereits an einer zweifachen Erweiterung der Dahlem-Route.
Michael Pawlik: „Erst einmal feiern wir in diesem Jahr das große Jubiläum ‚100 Jahre Bauhaus‘. Das wird ein Hauptthema für die Tourismus-Vermarktung in Berlin sein. Zusammen mit Visit Berlin arbeiten die Bezirke hier an mehreren Routen zum Thema ‚Bauhaus / Berliner Moderne‘. Ende der 20er und Anfang der 30er Jahre sind in Berlin viele Bauwerke entstanden, die zum Thema passen. Auch Steglitz-Zehlendorf wird einige Punkte der bezirksübergreifenden Route stellen, wobei bei uns eher die Nachkriegsmoderne greift, da haben wir schon einige interessante Gebäude im Bezirk. Ich denke da an das Brückemuseum in Dahlem und an das Studentendorf in Schlachtensee.“
Die Bauhaus-Route soll zum Saisonbeginn fertig sein und auf der Tourismusbörse ITB im März vorgestellt werden. Sie wird vor Ort nicht ausgeschildert sein. Stattdessen setzen die Organisatoren auf Flyer und auf eine Online-Präsentation. Auch die App „komoot“ wird die neue Route wieder kennen.
Michael Pawlik: „Da die Route bezirksübergreifend angelegt ist, werden einige das Auto nutzen, um die weit auseinanderliegenden Punkte anzusteuern. Ich würde mich aber sehr darüber freuen, wenn die Bildungstouristen weiterhin das Fahrrad nutzen würden. Der Radtourismus ist ein wichtiges Thema für unseren Bezirk. Und Radfahren ist natürlich nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die eigene Fitness.“
Die Ausarbeitung entsprechender Routen, die den interessierten Berliner, die Zugezogenen oder aber Touristen aus anderen Städten und Ländern ansprechen, könnte Routine werden. Michael Pawlik: „2020 feiern wir bereits ‚100 Jahre Groß-Berlin‘. Das könnte Anlass für eine weitere bezirksübergreifende Route sein.“
Dahlem-Route bekommt zwei neue Ableger
Das Team der Wirtschaftsförderung Steglitz-Zehlendorf arbeitet zusammen mit Visit Berlin zeitgleich auch schon an zwei Erweiterungen zur Dahlem Route. So soll es noch im laufenden Jahr 2019 eine Nikolassee-Route und eine länderübergreifende Wannsee-Babelsberg-Route geben.
Michael Pawlik erklärt: „Die Nikolassee-Route führt am S-Bahnhof Mexikoplatz vorbei. Dieser Bahnhof ist auch Teil der Dahlem-Route, sodass es hier eine Überschneidung gibt. Das ist durchaus gewollt, denn so lassen sich die einzelnen Radrouten frei miteinander kombinieren.“
Die Nikolassee-Route soll ein Naturerlebnis sein und die vielen grünen Hotspots des Bezirks in den Mittelpunkt stellen. So führt die Route vom Schlachtensee zur Havel, schließt die Insel Schwanenwerder mit ein und kehrt über die Havelchaussee wieder zum Ursprung zurück.
Michael Pawlik: „Das grobe Konzept der Route steht bereits, jetzt sind wir dabei, die Details zu klären. Da die Route auch durch Waldgebiet führt, müssen wir mit den Berliner Forsten sprechen. Auch prüfen wir bei unterschiedlichen Witterungen, wie sich der Untergrund der Route ändert. Es macht ja keinen Sinn, die Radfahrer über Strecken zu führen, die sich bei Regen sofort in einen matschigen Sumpf verwandeln. Unser Team ist die Wunschroute bereits mehrfach mit dem Rad abgefahren. Da gibt es wieder schöne Highlights – etwa eine einzigartige Badebucht an der Havel, die in den Sommermonaten dazu einladen wird, eine Pause einzulegen. Die Route führt aber auch an gastronomischen Hotspots wie etwa an der Spinnerbrücke vorbei.“
Die Wannsee-Babelsberg-Route verbindet die beiden großen Themen „Wasser und Kultur“ miteinander. Michael Pawlik: „Hier können wir aus dem Vollen schöpfen. Wir führen die Radfahrer zur Pfaueninsel und nach Nikolskoe, beziehen Peter und Paul und die Sacrower Heilandskirche mit ein, radeln am Haus der Wannsee-Konferenz und am Liebermann-Haus vorbei, passieren den Flensburger Löwen und überqueren die Glienicker Brücke, um auf die Potsdamer Seite zu wechseln. Babelsberg mit den ehemaligen Wohnorten der großen UFA-Stars wird unser Ziel sein. Hier sehen die Teilnehmer der Route auch das Haus, in dem Stalin während der Wannsee-Konferenz gewohnt hat.“
Die Wannsee-Babelsberg-Route wird nahtlos an die Nikolassee-Route anschließen. Am „anderen Ende der Route“ wird es mit dem S-Bahnhof Griebnitzsee wieder einen Einstiegs- oder Ausstiegspunkt für die Radfahrer geben, die mit dem Zug nach Zehlendorf gefahren sind.
Michael Pawlik: „Die finanziellen Mittel für die beiden Routen stehen bereit, inzwischen geht es wirklich nur noch um die Detailplanung. Wir freuen uns sehr, dass unsere Kollegen in Potsdam sofort Feuer und Flamme für die gemeinsame Route waren und mit uns kooperieren wollen.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel wurde in „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 58 (1/2019) veröffentlicht.
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