1. Schwimmclub Zehlendorf Steglitz e.V.: Sport im Wasser
Eltern, denen es wichtig ist, dass ihre Kinder früh das Schwimmen erlernen, haben mitunter das Problem, einen freien Platz in einer Schwimmschule zu finden – die Nachfrage ist oft höher als das Angebot. Nun gibt es seit Dezember 2018 einen neuen Verein in der Region. Das ist der 1. Schwimmclub Zehlendorf Steglitz e.V., der mit drei Kindern gestartet ist und nun – nicht einmal zwei Monate später – bereits bei über 200 Mitgliedern angekommen ist. (ANZEIGE)
Oliver Ostermann (49), Wasserball-Trainer und lange Zeit selbst erfolgreicher Wassersportler im Leistungs- und Wettkampfbereich: „Wir legen das Hauptaugenmerk in unserem Verein auf den Schwimmunterricht. Die Kinder sollen eine perfekte Schwimmausbildung bekommen. Ich habe als Trainer schon vielen Kindern erfolgreich das Schwimmen beigebracht, das spricht sich herum. Wir gehen aber auch aktiv in die Kitas im Bezirk und stellen uns vor. Wir beginnen beim Unterricht mit der Wassergewöhnung, zielen auf das Seepferdchen ab, können die Kinder aber auch gern zu den höheren Abzeichen und darüber hinaus begleiten. Ich kann sagen: Nach 10 bis 15 Stunden kann ein Kind bei mir schwimmen. Zumindest schon einmal so, dass es eine ganze Bahn im Schwimmbad bewältigen kann, ohne sich unterwegs festzuhalten.“
Der Schwimmunterricht richtet sich übrigens auch an Erwachsene. Oliver Ostermann: „Es ist erstaunlich, wie viele Erwachsene nicht schwimmen können. Aber – auch hier helfen wir gern weiter. Und stellen dabei fest, dass dies nicht allein ein Problem der Bürger mit Migrationshintergrund ist: Bei mehr als der Hälfte unserer erwachsenen Schwimmanfänger handelt es sich um deutsche Bürger, die endlich ihre lebenslange Angst vor dem Wasser überwinden möchten. Auch sie lernen das Schwimmen noch sehr gut, obwohl sie sich manchmal etwas schwerer tun als die Kinder, wenn es darum geht, sich zu überwinden.“
Der 1. Schwimmclub Zehlendorf Steglitz e.V. ist vor allem in der großen Schwimmhalle Finckensteinallee aktiv, die von vielen Vereinen wie etwa dem Z88 oder den Weltraumjoggern genutzt wird. Er hat aber auch Hallenzeiten in der Schwimmhalle Hüttenweg bekommen. Hier gibt es auch ein freies Schwimmen. Mitglieder im Verein zahlen einen Beitrag von etwa 20 Euro im Monat. Wer also regelmäßig schwimmen gehen möchte, für den kann die Mitgliedschaft im Verein sogar ein finanzielles Argument sein, um Kosten zu sparen – im Vergleich mit den normalen Eintrittspreisen der Bäder.
Gern zielt der Verein auch in den Bereich Leistungssport. Oliver Ostermann: „Das nennen wir dann salopp ‚Meter machen‘ oder ‚Fliesen zählen‘. Im Training geht es dann vor allem um die Ausdauer und um die Schnelligkeit, damit unsere Sportler später bei den Wettbewerben auf den Punkt genau vorbereitet sind, um ihre beste Leistung abrufen zu können.“
Wasserball spielen
Der noch junge Verein hat aber schon jetzt eine besondere Leistungssparte – und das ist der Wasserball. Oliver Ostermann: „Bei der Gründung des Vereins haben wir bereits ein komplettes Wasserball-Team mitgebracht, das aus echten Spitzenleuten besteht. Das bauen wir jetzt aus.“
Wasserball wird in einem Feld mit 30 Metern Länge und 20 Metern Breite gespielt. Eine Mannschaft besteht aus 13 Spielern, von denen aber immer nur sieben zur gleichen Zeit im Wasser sein dürfen. Der Torwart und seine sechs Feldspieler haben keinen Boden unter den Füßen – sie schwimmen die ganze Zeit und sind permanent in Bewegung. Eine Partie dauert 32 Minuten, die aus vier Vierteln à 8 Minuten bestehen. Oliver Ostermann: „Da die Zeit bei jedem Pfiff des Schiedsrichters angehalten wird, kann ein Spiel schon einmal anderthalb Stunden dauern.“
Mit der Wasserball-Mannschaft möchte der Verein an der Berliner Meisterschaft teilnehmen, das entspricht in etwa dem Niveau einer Oberliga. Auch bei der Berliner Pokalmeisterschaft möchte man mitmischen. Dafür wird zwei Mal in der Woche in der Schwimmhalle Finckensteinallee trainiert – und einmal in Wilmersdorf. In Wilmersdorf geht es allein ums Schwimmtraining, dann werden schon einmal sechs bis acht Kilometer zurückgelegt.
Oliver Ostermann: „Was wir im Wasser an Kalorien verbrauchen, holen wir uns danach sofort wieder. Pizza und Döner sind bei uns keine Fremdwörter – und der Spaß steht an erster Stelle. Auf jeden Fall sind wir fitter als jeder Fußballer, da unser Training sehr hart ist.“
Zur Mannschaft gehört übrigens auch Olivers Sohn Mark Ostermann (21), der früher für die U17 bereits in der Bundesliga Wasserball gespielt hat.
Oliver Ostermann: „Es melden sich auch viele Erwachsene, die sich für Wasserball interessieren. Die lasse ich einfach einmal mitmachen. Da kann jeder selbst sehen, ob der Sport etwas für ihn ist oder nicht. Verletzungen können im Eifer des Gefechts übrigens auch vorkommen. Mein Sohn hat mir im Spiel schon einmal mit dem Ellenbogen die Nase gebrochen. Aber auch gebrochene Finger, eine ausgekugelte Schulter oder geprellte Rippen können vorkommen.“
Zurzeit bauen die Wassersportler eine Mädchen-Mannschaft mit Sportlerinnen im Alter von 10 bis 12 Jahren auf. Nachwuchs wird aber auch bei den Jungs gesucht – auch hier würde man gern eine eigene Mannschaft zusammenstellen. (Text/Fotos: CS)
Info: 1. SC Zehlendorf Steglitz e.V., Meiereifeld 37, 14532 Kleinmachnow, www.1sc.berlin und www.sc-zehlendorf-steglitz-wasserball.de
Dieser Artikel wurde in „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 59 (2/2019) veröffentlicht.
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