Gesundheitspfad im Grunewald: Fit im Forst (FiF)
Wer sich bewegen und etwas für die eigene Fitness tun möchte, kann das gerne auch mitten in der freien Natur tun. Für viele sportive Anregungen und die für die Umsetzung nötigen Gerätschaften sorgt der neu ins Leben gerufene Gesundheitspfad „Fit im Forst“ (FiF), der seit Mai im Grunewald zu finden ist. Auf einem Rund-Parcours mit 1,4 Kilometern Länge finden sich 14 verschiedene Übungsstationen.
Ganz egal, ob es sich um den Kniebeuge-Pfosten, die Himmelsleiter oder die Wackelbrücke handelt: Wer die einzelnen Stationen vom neuen Gesundheitspfad „Fit im Forst“ absolviert, kommt ordentlich ins Schwitzen. Und das ist auch gut so, denn regelmäßige Bewegung ist das Beste, was man für die eigene Gesundheit tun kann. Ganz in diesem Sinn ist es sicherlich von Vorteil, den neuen Fitness-Parcours mitten im Wald ein- bis zwei Mal in der Woche in den eigenen Sportplan mit einzubauen. Zumal dessen Benutzung völlig kostenfrei ist.
Der Eingang zu „Fit im Forst“ ist ganz leicht zu finden. Wer auf dem Parkplatz Paulsborn am Hüttenweg parkt, kann den Startpunkt in den sportiven Parcours gar nicht verfehlen. Ein großes gelbes Infoschild weist auf den Startpunkt hin. Vor Ort finden sich sogar grüne Schließfächer, in denen sich störende Wertsachen wegschließen lassen. Um die Schließfächer zu benutzen, muss man nur ein entprechendes Schloss mitbringen.
Sabine Halbritter (29) ist Sportwissenschaftlerin und Heilpraktikerin im Sport-Gesundheitspark Berlin e.V.. Sie hat die Entwicklung vom neuen Fitness-Pfad im Dahlemer Teil des Grunewalds sportwissenschaftlich begleitet und sich u.a. um die Strukturierung und die Differenzierung der einzelnen Übungen gekümmert. Sie erzählt: „Genau an der gleichen Stelle gab es ganz früher schon einmal einen Trimmdich-Pfad. Die Zehlendorfer, die sich noch an dieses Sportangebot erinnern können, waren immer etwas traurig, dass es diesen Pfad nicht mehr gibt. Sie freuen sich nun natürlich sehr darüber, dass mit ‚Fit im Forst‘ endlich ein Nachfolger an den Start geht.“
Der Rund-Parcoura, der bergauf und bergab durch den Grunewald führt, ist 1,4 Kilometer lang und weist 14 Stationen auf. Die Hilfsmittel, die vor Ort zum Absolvieren der Übungen benötigt werden, bestehen aus heimischen, unbehandelten Hölzern und aus Metall. Wichtig war es, dass die Sportgeräte im Wald ohne zusätzliche Pflege lange überdauern – und von den Bürgern somit auf viele Jahre hinaus eingesetzt werden können. Dazu gehört, dass es keine unbefestigten Einzelteile gibt, die „verschwinden“ können. Alle Geräte mussten außerdem wetterfest sein, sodass sie nicht verrotten. Aus diesem Grund wurde die Idee, Seile zu verwenden oder ein Trampolin in den Boden einzulassen, gleich wieder verworfen.
Die einzelnen Stationen tragen Namen wie Balancierbalken, Liegestützstangen, Stemmwippe oder Rückentrainer. An jedem Standort helfen gelbe Tafeln bei der ersten Orientierung. Sie erklären in Wort und Bild immer drei Übungen mit sich steigerndem Schwierigkeitsgrad, sodass jeder Sportler ganz leicht die zu ihm passende Aufgabe findet. Die Tafel gibt auch die optimale Anzahl der Wiederholungen und die Dauer der jeweiligen Durchgänge in Sekunden samt Pause vor.
Kleine Symbole zeigen außerdem auf, wie intensiv sich die Übungen auf die jeweiligen Belastungsniveaus für Herz, Lunge, Gelenke und Muskeln auswirken.
Die Tafeln geben zusätzliche Haltungs- und Gesundheitstipps. Da der neue Gesundheitspfad mitten im Forstrevier Dachsberg liegt, wurde der Dachs als Figur verwendet, um den Sportlern zusätzliche Anregungen an den Geräten zu geben.
Es wird empfohlen, zwischen den Sportgeräten zu joggen oder zu walken, um auf diese Weise zu einem ganzheitlichen Workout zu finden, das sich leicht in einer halben Stunde absolvieren lässt.
Sabine Halbritter: „Wir haben den Gesundheitspfad etwa zwei Jahre lang entwickelt. Am 15. Mai wurde er endlich eröffnet. Einzelne Übungsgeräte wurden extra nur für den Pfad gebaut, so etwa der Rückentrainer. Bereits bei der Eröffnung waren viele interessierte Bürger da, um sich den Gesundheitspfad anzuschauen. Viele haben ihn bereits in ihr Sportprogramm oder in die Gassirunde mit dem Hund integriert. Wir haben die Geräte extra so ausgewählt, dass jeder den Pfad nutzen kann – kleine Kinder ebenso wie Senioren. Und Sportanfänger genauso wie Profis. Schön finden wir, dass der Pfad die Menschen auch zusammenbringt. So haben sich bereits erste Trainingspartnerschaften gebildet. Und andere Bezirke und deutsche Städte haben schon bei den Berliner Forsten nachgefragt, welche Erfahrungen sie bislang mit dem Projekt sammeln konnten.“
Viele Sportler freuen sich, dass der neue Gesundheitspfad mitten im Wald zu finden ist. In der Natur entschleunigt man sofort, der Stadttrubel mit seinem Lärm ist plötzlich ganz weit weg.
Sabine Halbritter mag persönlich die Himmelsleiter sehr gern: „Man hängt einfach viel zu wenig. Hier kann man von der Schwerkraft alles nach unten ziehen lassen und spürt direkt, wie sich die ganze Wirbelsäule langsam wieder in die Länge zieht.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Zehlendorf Aktuell“ Ausgabe 111 (6/2023).
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