Stand Up Paddling Verleih: Stehpaddeln am Schlachtensee
Philipp Wilhelm hat einen ganz besonderen Sport am Schlachtensee etabliert – das Stehpaddeln oder „Stand Up Paddling“, wie es im internationalen Sprachgebrauch heißt. Die Idee dazu kam bereits 2014 auf, seit 2015 ist das Startup aus dem Goerzwerk auf dem Privatstrand direkt vor der Fischerhütte zu finden. (ANZEIGE)
Philipp Wilhelm (34): „Ich komme aus dem Schwabenland und bin seit 2012 in Berlin – der Liebe wegen und aufgrund meines Jobs. Ich bin von klein auf Leistungssportler und komme aus dem Kunstturnen. Schon lange habe ich nach einer Sportart gesucht, die den Körper ganzheitlich fordert, dabei aber die Gelenke schont. An der Ostsee stand ich zum allerersten Mal auf einem Stand-Up-Paddling-Brett – und war sofort angefixt. Deutschland steht hier noch am Anfang, in den USA ist die Szene schon sehr viel weiter. Da ich BWL studiert habe, hat es nicht lange gedauert, bis ich die Chance erkannt und umgesetzt habe.“
Am Schlachtensee stehen zurzeit 40 Bretter zur Verfügung, die sich stundenweise (oder länger) mieten lassen. Philipp Wilhelm: „Wir hatten am Anfang noch mehr Bretter. Wir haben die Anzahl aber etwas heruntergeschraubt, damit wir mit unseren Brettern den normalen Badeverkehr nicht allzu sehr stören.“
Wer aufs Brett möchte, reserviert am besten online eine Startzeit, damit auch ganz sicher ein Brett bereitsteht – 60 Prozent der Kunden nutzen diese Methode der Anmeldung bereits. Man muss auch keinen Einsteigerkurs absolvieren (auch wenn das möglich ist), um ein Brett zu bekommen. Philipp Wilhelm: „Der Schlachtensee ist ein EU-Badegewässer mit überschaubarem Wind und keinen Wellen, auf dem auch keine Motorboote fahren. Da braucht niemand zu fürchten, abgetrieben zu werden. In einer Stunde schafft man es gut, den ganzen Schlachtensee abzupaddeln und wieder zurückzukehren. Wir halten auch Schwimmwesten bereit – für Kinder und alle, die auf Nummer sicher gehen möchten. Unsere einzige Bedingung für alle, die auf ein Brett wollen, ist diese – sie müssen schwimmen können. Vor Ort haben wir unsere Infrastruktur noch einmal ordentlich aufgerüstet und modernisiert. Für einen Euro stehen nun auch Spinde direkt am Ufer des Schlachtensees bereit, sodass man seine Wertsachen sicher verstauen kann.“
15.000 Kunden waren im letzten Jahr am Spot und haben den coolen Wassersport ausprobiert. Philipp Wilhelm: „Wie das aktuelle Jahr ausfällt, können wir erst im September am Ende der Saison sagen. Wir sind sehr wetterabhängig. Bei warmen Temperaturen und Sonnenschein haben wir innerhalb unserer Öffnungszeiten von 9 bis 21 einen irren Ansturm. Bei Regen und schlechtem Wetter ist nichts los. Der heiße Juni war hervorragend, dann begann der Juli extrem kalt, was schlecht für uns war. Das haben wir dann Ende Juli wieder etwas wettmachen können.“
Zu den Kunden der Stand Up Paddler gehören Kinder, Schüler, junge Pärchen und auch Senioren. Der älteste Kunde auf einem Brett war 96 Jahre alt. Philipp Wilhelm: „Viele kommen gern nach der Arbeit zu uns. Sie hatten Stress im Büro und können es dann kaum erwarten, aufs Brett zu kommen und sich zu entspannen. Ihre Augen leuchten dabei regelrecht. Und ein Workout ist es eben auch, da wie beim Pilates die Tiefenmuskulatur gestärkt wird. Das trainiert sogar den Beckenboden und wirkt einer Inkontinenz im Alter entgegen. Im Gegensatz zum Sport im Studio kommt auf dem Stand-Up-Paddling-Brett auch noch der Erlebnisfaktor mit dazu.“
Konkurrenz brauchen die Stehpaddler anscheinend nicht zu fürchten. Philipp Wilhelm: „Ich persönlich glaube, dass wir der beste Spot für Einsteiger in Berlin und Umgebung sind. Viele Stammkunden kommen immer wieder zu uns.“
Mit den vor Ort gewonnen Erfahrungen betreibt die Crew um Philipp Wilhelm auch noch einen eigenen SUP Shop im Goerzwerk (Aufgang IV, 3. OG, Goerzallee 299, 14167 Berlin-Lichterfelde), in dem Freunde des Sports Bretter und Zubehör einkaufen können. (Text/Fotos: CS)
Info: Stand Up Paddling Berlin Schlachtensee, Fischerhüttenstraße 136, 14163 Berlin, www.steh-paddler.com
Dieser Artikel wurde in „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 65 (8/2019) veröffentlicht.
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