Zehlendorf: Xaxiraxi-Mode für Neurodermitis-Patientinnen
Nicht nur die Allergien nehmen in der Bevölkerung stetig zu, sondern auch die Fälle, in denen es um Neurodermitis geht. Diese oft chronisch verlaufende Hautkrankheit sorgt für einen starken Juckreiz, der dazu führt, dass sich die Betroffenen die Hautpartien mit den Fingernägeln aufkratzen, bis der Schmerz das Jucken überdeckt. (ANZEIGE)
Die schorfig-roten Hautstellen verursachen bei Neurodermitis-Patienten oft ein stark reduziertes Selbstvertrauen und führen zu einem Rückzug aus dem aktiven Gesellschaftsleben.
Sabine Schmidt (51) wurde im Wedding geboren und ist in Dahlem aufgewachsen: „Ich habe Neurodermitis, seitdem ich zwei, drei Jahre alt bin. Nach dem Abi wurde es schlimmer und im BWL-Studium an der FU Berlin ist das förmlich eskaliert. Diese Hautkrankheit ist unkalkulierbar und neigt immer wieder zu plötzlichen Ausbrüchen. Da bereits raue Stoffe oder grobe Nähte einen neuen Schub auslösen können, habe ich die Idee gehabt, speziell angepasste Mode für Neurodermitis-Kranke zu entwerfen.“
Die eigene Modelinie nennt sich Xaxiraxi. Die Kleidung setzt auf 100-prozentige Biobaumwolle ohne synthetische Fasern. Diese Wolle ist besonders weich und außerdem frei von Komponenten, die Allergien auslösen können. So weit es geht, werden Nähte nach außen gesetzt oder aber „französisch verdeckt“, also eingeschlagen – um mechanische Reizungen zu vermeiden.
Sabine Schmidt: „Zurzeit besteht meine noch ganz junge Xaxiraxi-Kollektion aus sechs Teilen, die es jeweils in drei Farben zu kaufen gibt. Zu einer Tunika gesellen sich ein Bolero-Jäckchen, ein Kleid, zwei Hosen und eine Innenhose. Die Kleidungsstücke bedecken sehr viel Haut und kaschieren so die Neurodermitis. Außerdem liegen sie sehr eng an und vermeiden den Kontakt Haut auf Haut. Das ist wichtig, da auch durch die Reibung und durch Schweiss ein neuer Ausbruch entstehen kann.“
Die Muster hat Sabine Schmidt extra von einer Berliner Firma entwerfen lassen, frei nach dem Motto: „Egal, wie du aussiehst, zieh dich schick an.“ Die Mode wird in Polen genäht, die Stoffe stammen aus der Türkei. Produziert wird übrigens nur für Frauen. Ein Ladengeschäft, das die Marke Xaxiraxi führt, gibt es noch nicht. Dafür steht der eigene Online-Shop bereit, der auch einen informativen Blog bietet. Hier informiert die Modemacherin auch über ihr Buch „Nicht kratzen, waschen!“ (Text/Fotos: CS)
Info: Xaxiraxi Kleidung für jede Haut, Sabine Schmidt, Lützelsteiner Weg 52, 14195 Berlin, Tel.: 0162-3457272, www.xaxiraxi.com
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