Bei den Samurais: Die Janssen-Sammlung in Zehlendorf
Das Zeitalter der Samurai fasziniert auch heute noch die Menschen. Peter Janssen hat in vielen Jahren eine einzigartige Sammlung mit zahlreichen Rüstungen, Helmen, Masken, Schwertern und Stichblättern zusammengetragen, die nun im „Samurai Art Museum“ zu sehen ist. Das Museum hat am 11. Oktober seine Türen zum ersten Mal geöffnet und ist im Souterrain der Seniorenresidenz Villa Clay zu finden, die ebenfalls von Peter Janssen betrieben wird. (ANZEIGE)
Die Villa Clay wurde auf dem Gelände des ehemaligen Oskar-Helene-Heims gebaut.
Für die Öffentlichkeit öffnet das Museum ab sofort am Mittwoch, Freitag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet zehn Euro, ermäßigt 7,50 Euro – Kinder bis 12 Jahren müssen nichts bezahlen. Tickets lassen sich am besten online buchen oder im Einzelfall auch vor Ort erstehen. Gruppen über fünf Personen können eine informative Führung buchen, die etwa eine Stunde lang dauert und sehr anschaulich in die Geschichte der Samurai und der Ausstellungsstücke einführt.
Vor Ort kümmert sich die Kunsthistorikerin Martyna Lesniewska, die an der FU Berlin Japanische Kunstgeschichte studiert, um die Betreuung der Besucher: „Wichtig ist mir, dass es in der Ausstellung nicht nur um die Geschichte der Samurai geht, sondern vor allem um das Kunsthandwerk. Die Rüstungen wurden übrigens auch für den Militäradel gefertigt, um den Rang und Status der Generäle und Lehensherren zu repräsentieren. Kunsthandwerker wie Seidenweber, Gerber, Eisen-, Gold- und Silberschmiede, Riemer, Lackierer und Rüstungsbauer haben gemeinsam an einer Rüstung gearbeitet, um einzigartige Unikate zu schaffen. Die Herstellung der Samurai-Rüstungen wurde dabei von den Meistern der Kunsthandwerke streng überwacht. Vor Ort beschäftigen wir uns übrigens auch mit der Restauration. Die Seidenschnürungen halten so zwar mehrere Jahrhunderte, müssen dann aber doch erneuert werden.“
Wie hat Peter Janssen seine umfangreiche Sammlung zusammengetragen? Janssen: „Zunächst im Antiquitätenhandel in Berlin – und dann dehnte ich die Suche auf ganz Deutschland und Europa aus. Mit Hilfe der neuen Medien suche ich heute auf der ganzen Welt. Ich finde Exponate im Internet, bei Versteigerungen oder von anderen Sammlern. In über drei Jahrzehnten wurde so eine der größten privaten Sammlungen zusammengetragen. Die ältesten Stücke sind ca 1200 bis 1300 Jahre alt, aus einer Zeit, als es die Samurai, so wie wir sie heute kennen, noch gar nicht gab. Der größte Anteil der Sammlung stammt aus der Zeit vom 15. bis zum 19. Jahrhundert.“
Die Sammlung ist so groß, dass nicht alle Stücke gleichzeitig in der nach Feng-Shui-Regeln konzipierten Ausstellungshalle zu sehen sind. So besteht die Möglichkeit, den Besuchern immer wieder etwas Neues zu zeigen. (Fotos / Text: CS)
Info: Samurai Art Museum, Clayallee 225 D, Eingang in der Villa Clay, 14195 Berlin, Tel.: 030-213002780, www.samurai-artmuseum.com
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