Lacrosse spielen in Zehlendorf
Lacrosse ist ein gutes Beispiel für eine sehr spektakuläre und actionbetonte Sportart, die aber hierzulande noch viel zu wenig bekannt ist. Florentin Turowski (28, Foto unten) trainiert die Jugendmannschaft im Berliner Hockey Club (BHC) gleich neben der Zehlendorfer Zinnowwald-Grundschule – und spielt selbst in der Herrenmannschaft: (ANZEIGE)
„In ganz Berlin gibt es nur drei Lacrosse-Vereine. Wir würden gern neben unserer Jugend- und Herrenmannschaft noch ein Damen-Team aufstellen. Wer hier mitmachen möchte, kann sich gern bei mir melden.“
Lacrosse war vor 600 Jahren ursprünglich ein kriegerisches Spiel der Indianer auf dem heutigen Terrain der USA und Kanada – bei dem es durchaus Tote geben konnte. Die Missionare haben Lacrosse für sich entdeckt und angepasst. Das Spiel ist aber ähnlich wie American Football und Eishockey sehr körperbetont – bei den Männern sind harte Bodychecks erlaubt.
Auf einem Hockeyfeld sind die Tore ähnlich wie beim Eishockey eingerückt, sodass auch hinter dem Tor gespielt werden kann. Hier stehen sich beim Lacrosse zwei Mannschaften gegenüber, die aus zehn Spielern bestehen – einem Torwart, drei Verteidigern, drei Mittelfeldspielern und drei Stürmern.
Ziel ist es, einen Hartgummiball ins gegnerische Tor zu werfen. Dieser Ball wird nicht mit dem Körper berührt, sondern mit der Hilfe eines speziellen Schlägers geführt und geschleudert, der am Kopf ein Netz („Pocket“) aufweist, mit dem sich der fliegende Ball direkt aus der Luft fangen lässt. Die Verteidiger nutzen sehr lange Schläger, die Mittelfeldspieler und Stürmer deutlich kürzere – für schnelle und kurze Pässe.
Florentin Turowski: „Im BHC gibt es Lacrosse seit 2007 und damit seit knapp zehn Jahren. Bei uns sind in der Jugend (10-16 Jahre) und bei den Herren etwa 80 Spieler aktiv. Unsere Herrenmannschaft ist 2014 sogar Deutscher Meister geworden. Wir spielen in der Nordostliga, ein zweites Team in der 2. Bundesliga.“
Wer Lacrosse spielen möchte, braucht eine gute Kondition und Fitness. Hinzu kommt die Ausrüstung, die aus einem Helm mit Visier, dicken Handschuhen, Ellenbogenschützern und dem Schläger besteht. Florentin Turowski: „Die Schutzkleidung ist nötig, weil man beim Lacrosse dem ballführenden Gegner regelkonform gegen den Schläger oder auf die Handschuhe schlagen darf.“
Die Herren, deren Spieler zwischen 17 und 35 Jahre alt sind, trainieren drei Mal in der Woche für jeweils zwei Stunden. Florentin Turowski: „Wir verbringen viel Zeit miteinander, da bilden sich natürlich auch enge Freundschaften aus. Da bei uns auch Amerikaner spielen, wird beim Training mal Deutsch und mal Englisch gesprochen.“ Die Lacrosse Abteilung des BHC wurde für den Berliner Amateursport-Preis 2016 nominiert. (Fotos/Text: CS)
Info: Berliner Hockey Club e.V., Wilskistrasse 70, 14163 Berlin, Tel.: 030 – 813 61 55, www.berlinerhc.de
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