Kennen Sie Teltower Rübchen?
Axel Szilleweit (54) vom Obst- und Gemüsehof hat es mit den „Teltower Rübchen“. Sie geben nicht nur seinem Familienbetrieb einen Namen, sondern sind auch auf dem Acker Programm: Die Speiserüben sind seit Jahrhunderten keiner „Optimierung“ unterzogen worden und in der Folge besonders geschmacksintensiv, vitaminreich (mehr als Broccoli!) … (ANZEIGE)
… und voller wertvoller Stoffe, die das eigene Immunsystem stärken und auch vorbeugend gegen Krebs wirken sollen.
Die Teltower Rübchen, die schon Goethe genussvoll verputzt hat, werden im August gesät und ab Oktober geerntet. Axel Szilleweit: „Die Rübchen sind recht klein und nur zwei bis vier Zentimeter dick. Sie schmecken am besten geschält und im Gemüsefond geköchelt, bis sie ‚al dente‘ sind. Dann schwenkt man sie in Butter und karamelisiert sie mit Honig.“
Zurzeit sind die Teltower Rübchen „aus“. Im Hofladen und auf zahlreichen Märkten in der Umgebung (etwa auf dem Kranoldplatz in Lichterfelde-Ost oder auf dem Hermann-Ehlers-Platz in Steglitz) ist aber trotzdem noch bis Ende Mai Wurzelsaison.
Szilleweit: „Wir bieten zurzeit auf unseren Feldern gezogene Möhren, Pastinaken, Rote Beete, schwarzen und weißen Rettich, Schwarzwurzeln, Petersilienwurzeln, aber auch Butter- und Kohlrüben an. Bei uns finden die Kunden auch besondere Produkte wie die Rapontika vor. Das ist die essbare Wurzel der Nachtkerze.“
Den Betrieb in Teltow gibt es seit 1990 – er hat gleich nach der Wende aufgemacht, damals noch unter dem Namen „Zille‘s Bauernladen“ – und mit dem Slogan „Zurück zu den Wurzeln“. Schon ab 1991 wurde daraus die „Teltower Rübchen“.
Axel Szilleweit: „Wir haben viele hundert Sorten ausprobiert, um genau die Gemüsesorten zu finden, die besonders geschmacksvoll und ursprünglich sind. Viele moderne Saaten sind auf den Ertrag hin optimiert worden. Hier bestehen die Früchte vor allem aus Wasser. Unsere Tomaten und Gurken, die wir anpflanzen und die ab Mai verkauft werden, sind nicht ‚verwässert‘ – und das schmeckt man. Unsere Kunden können auch, wenn sie uns in Teltow besuchen, Kräuter, Salatköpfe, Feldsalat und Spinat direkt vom Boden schneiden – frischer geht es dann nicht mehr.“
Probleme bereitet den Obst- und Gemüsebauern die Stadtnähe. Szilleweit: „Immer mehr Ackerflächen werden für Bauvorhaben genutzt. Zuletzt haben wir unsere Apfelbaumpflanzung verloren, weil mittendurch eine Zufahrtsstraße für den BER-Flughafen gebaut wird. Viele Pachtverträge werden nicht verlängert, weil andere Nutzungsarten lukrativer sind – wie etwa die Aussaat von Energiepflanzen. Wir mussten uns dank dieser Konkurrenzsituationen bereits unfreiwillig auf 30 Hektar Fläche verkleinern.“ (Fotos / Text: CS)
Info: Teltower Rübchen, Schenkendorfer Weg 1A , 14513 Teltow, Tel.: 03328 / 47 48 43 (7-9 Uhr), www.teltower-ruebchen.com
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