Zehlendorf/Steglitz: 10.000 Hunde unterwegs
Tierliebe wird groß geschrieben in Berlin. Nach Angaben der Senatsverwaltung für Finanzen waren Ende 2015 allein in Zehlendorf-Steglitz 10.093 Hunde gemeldet. Warum? Nun: Hunde sind echte Familientiere. Sie toben mit den Kindern, trösten Frauchen bei Kummer und laufen mit Herrchen um die Wette.
Sobald es aber nach draußen geht zum Gassigehen, da beginnen auch die Probleme. Im Stadtgebiet dürfen die Vierbeiner nur an der Leine gehen. Im Wald darf man die Hunde auch nicht frei laufen lassen. Und zum Abkühlen ins Wasser unserer Seen springen – auch das ist ein No-Go.
Seit Monaten verhärten sich die Fronten der Hundebesitzer im Clinch gegen Badefreunde, Jogger und spazierengehende Familien. Noch im letzten Jahr war es Hunden verboten, die Uferwege von Schlachtensee und Krumme Lanke zu verwenden, geschweige denn, ins Wasser zu hüpfen. Das Verbot wurde zwar im Dezember durch das Berliner Verwaltungsgericht aufgehoben. Nun geht der Verdrängungskampf aber in die nächste Runde: Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Steglitz-Zehlendorf hat gerade ein saisonales Hundeverbot an Schlachtensee und Krumme Lanke beschlossen. Kommt das durch, dürfen Hunde nur vom 15. Oktober bis zum 15. April auf die Uferwege. Also wenn es zu kalt ist für die Badegäste.
Der Ausweg für zehntausend Hunde: Ab zum Grunewaldsee, der inzwischen völlig überlaufen ist – im wahrsten Sinne des Wortes. Eine Hundehalterin: „Dann sollte man doch unsere Hundesteuer einmal verwenden, um vor Ort Tüten-Automaten und Mülleimer aufzustellen. Die Kotbeutel hängen hier überall an den Zäunen. Das muss doch nicht sein.“ (Text/Foto: CS)
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