Nikolassee: Dr. Angelika McDaniel hilft bei chronischen Schmerzen!

Dr. Angelika McDaniel kümmert sich um Schmerzpatienten. Zu ihr kommen Menschen, die unter chronischen Schmerzen leiden, bei denen die behandelnden Ärzte aber einfach nicht verorten können, wodurch sie verursacht werden. Oft sind sie “austherapiert” – und benötigen eine langfristige Hilfestellung, um die Schmerzen zu reduzieren und wieder am normalen Leben teilnehmen zu können. Besonders häufig sind chronische Rückenschmerzen, es geht im ärztlichen Alltag aber auch um Migräne. (ANZEIGE)
Schmerzen sind ein Schutzmechanismus des Körpers, der diesen vor Gefahren schützen soll. Schmerzen treten ganz plötzlich auf, etwa wenn man in eine Glasscherbe tritt oder von einer Wespe gestochen wird. Die gesamte Aufmerksamkeit geht dann sofort auf die betroffene Stelle, damit der Schaden begutachtet und weitere Verletzungen verhindert werden können.
Schmerzen treten aber auch im Körper auf, etwa bei einem eingeklemmten Nierenstein, einem gebrochenen Knochen oder einem von Karies angegriffenen Zahn. Auch hier zeigt er auf: Etwas ist nicht in Ordnung.
Mitunter ebben Schmerzen aber nicht mehr ab, sobald ihr Auslöser verschwunden ist. Sie sind dauerhaft vorhanden, mitunter über Tage, Wochen und Monate hinweg. Mit der Zeit werden sie chronisch – und zu einem dauerhaften Begleiter auf allen Wegen. Oft lässt sich eine medizinische Ursache für diese Schmerzen nicht mehr finden: Die behandelnden Ärzte sind ratlos.
In diesem Fall hilft die Fachärztin für Anästhesie Dr. Angelika McDaniel (62), die an der Berliner Freien Universität Medizin studiert hat und ihre Schmerzpraxis im Zehlendorfer Bogenhaus bereits seit 2007 betreibt. Sie sagt: “Mein Fachgebiet sind die chronischen Schmerzen. Von chronischen Schmerzen spricht man in der Regel dann, wenn sie über einen Zeitraum von wenigstens sechs Monaten manifestiert sind. Tatsächlich kommen die meisten Patienten aber erst dann zu mir, wenn sie die Schmerzen bereits seit fünf oder zehn Jahren haben. Sie waren dann bereits bei fünf oder sechs anderen Ärzten, oft sogar beim Neurologen. Mitunter wurden sie schon mehrfach operiert, meist mit keinem oder sehr mäßigem Erfolg. Die Ärzte sagen irgendwann, dass sie eigentlich nichts mehr für diese Patienten tun können. Die Ursache der Schmerzen lässt sich nicht finden, die Betroffenen gelten als austherapiert. Das Problem dabei ist, dass der Körper ein Schmerzgedächtnis hat. Irgendwann sind die Schmerzen, welche Ursache sie auch immer gehabt haben mögen, einfach der neue Normalzustand. Nach sechs Monaten hat der Schmerz seine Warnfunktion verloren, er ist einfach immer da. Die meisten Patienten kommen übrigens wegen chronischer Rückenschmerzen zu mir. Sie werden in der Regel von ihrem Orthopäden zu mir überwiesen. Die Patienten können aber auch gern von sich aus zu mir kommen, das wissen die wenigsten.”
Die Aufgabe der Ärztin liegt nicht in der Diagnostik. Ihr Ansatz ist es, die Patienten mit Medikamenten so einzustellen, dass sie sich wieder selbst mehr belasten können und wieder selbstständiger werden.
Dr. Angelika McDaniel: “Schmerzen können so erdrückend sein, dass sich jeder einzelne Gedanke nur noch um sie dreht. Schafft man es, die Schmerzen zu reduzieren, öffnet sich das Blickfeld der Patienten wieder und sie können wieder verstärkt am ganz normalen Leben teilnehmen. Viele Menschen nehmen es leider einfach hin, dass sie ständig Schmerzen haben. Das muss aber gar nicht sein. Wir sprechen bei chronischen Schmerzen auch von einer Schmerzkrankheit – und die müssen wir eben auch wie eine Krankheit behandeln.”
In ihrer Praxis setzt Dr. Angelika McDaniel auch auf Opiate und Opioide: “Hier liegt der ganz große Vorteil darin, dass diese Schmerzmedikamente sehr gut wirken, aber keine Organschäden verursachen – wie das bei vielen freiverkäuflichen Medikamenten aus der Apotheke der Fall ist, wenn man sie dauerhaft ohne ärztliche Aufsicht einnimmt. Bei Opiaten hat der Bürger aber oft Angst, dass er abhängig wird und eine Sucht entwickelt. Man muss hier klar trennen zwischen einer Abhängigkeit und einer Sucht. Nehme ich ein starkes Opiat, so gewöhnt sich der Körper daran und an die Dosierung. Setzt man das Mittel von einem Tag auf den anderen ab, hätte man Entzugserscheinungen. Bei einer Sucht will man aber immer mehr von einer Substanz haben. Das ist hier nicht der Fall. Wir setzen retardierte Präparate ein, die ihren Wirkstoff über einen längeren Zeitraum gleichmäßig abgeben. Viele Patienten befürchten außerdem, dass sie mit der Zeit immer mehr Schmerzmittel nehmen müssen. Meine Erfahrungen aus 25 Jahren zeigen, dass das nicht stimmt. Wer einmal gut eingestellt ist, kann die Dosierung in der Regel auch halten. Anders sieht es aus, wenn ein Schmerzmittel immer nur nach Bedarf genommen wird. Dann werde ich dazu animiert, immer mehr zu nehmen, weil das Schmerzgedächtnis auch immer wieder neu getriggert wird.”
Neben den Medikamenten setzt die Ärztin auf aktivierende Maßnahmen, die TENS Therapie, auf die Akupunktur und die Neuraltherapie.
Besteht aber nicht die Gefahr, dass man etwa bei einer Arthrose im Knie die Schmerzen ausschaltet und anschließend durch die verstärkte Bewegung noch mehr Schäden auslöst?
Dr. Angelika McDaniel: “Ein gutes Beispiel. Arthrose muss bewegt werden. Nur wenn ich die Gelenke bewege, werden sie gut durchblutet. So wirkt man der Abnutzung entgegen. Viele Patienten überlasten sich nicht, die unterlasten sich. Die sind viel zu passiv. Schmerzen entstehen auch in einer verkrampften Muskulatur. Bewege ich diese mehr, wird sie auch besser durchblutet – und die Schmerzen lassen nach.”
Ein anderes großes Thema in der Praxis – Migräne. Dr. Angelika McDaniel: “Migräne wird klassischerweise auch viel von Neurologen behandelt, aber ich tue das auch. Viele Menschen mit Migräne sind ärztlich unterversorgt, dabei gibt es heute bereits sehr gute Behandlungsmöglichkeiten. So gibt es etwa Spritzentherapien, die nur wenig Nebenwirkungen zeigen und die prophylaktisch arbeiten. Freiverkäufliche Medikamente helfen auch. Aber oft nehmen die Patienten zu wenig – oder zu viel, was auch wieder eine Migräne auslösen kann. Oft fehlt es an einer professionellen Beratung – hier biete ich meine Expertise an. In der Regel kann man nur eins richtig gut behandeln – den Vorlauf, also die Zeit bis zum nächsten Anfall. Hat der Anfall erst einmal begonnen, kann ich ihn nicht mehr unterbrechen, nur die Symptome lindern.”
In der Praxis geht es außerdem um die Polyneuropathie. Das betrifft Patienten nach einer Chemotherapie, vor allem aber Diabetiker. Sie entwickeln typische Nervenschmerzen in den Füßen und in den Unterschenkeln. Das äußert sich in einem störenden Dauerkribbeln. Das geht oft einher mit einem Sensibilitätsverlust. Gegen diesen Verlust kann man nichts tun. Wohl aber gegen die Nervenschmerzen. Da reicht mitunter ein Capsaicin-Pflaster auf der Fußsohle aus. (Text/Fotos: CS)
Info: Dr. Angelika McDaniel, Fachärztin für Anästhesie, Potsdamer Chaussee 80, 14129 Berlin, Tel.: 089-091680, www.Schmerz-Migräne.de
Dieser Artikel stammt aus „Zehlendorf Aktuell“ Ausgabe 132 (3/2025).
Seitenabrufe seit 27.03.2025:
Anzeige

Sie haben eine Artikelidee oder würden gern eine Anzeige buchen? Melden Sie sich unter 03322-5008-0 oder schreiben eine Mail an info@zehlendorfaktuell.de.