Der XENION e.V. hilft Geflüchteten bei der Wohnungssuche!
Der gemeinnützige Verein XENION Psychosoziale Hilfen e.V. ist eine Fachstelle für besonders schutzbedürftige und traumatisierte Geflüchtete aus vielen Ländern, die nach Deutschland gekommen sind und hier Unterstützung beim Ankommen brauchen. Der Verein kümmert sich seit 1986 um Geflüchtete, die politische Verfolgung, Menschenrechtsverletzungen und Folter erleiden mussten. Neben Beratung, Therapie und Ehrenamtsprojekten ist vor allem die Wohnungssuche ein drängendes Thema. (ANZEIGE)
Geflüchtete, die in Deutschland Schutz suchen, müssen oft über Jahre in Unterbringungseinrichtungen oder Sammelunterkünften leben. Anna Stammnitz leitet im Verein XENION e.V. das Projekt “Wohnraum für Geflüchtete”. Sie sagt: “In den Einrichtungen gibt es kaum Privatsphäre, wenig Platz, schlechte hygienische Bedingungen und ständig eine hohe Lautstärke. Erst durch den Bezug einer eigenen Wohnung können auch traumatisierte Geflüchtete zur Ruhe kommen, ihre Erfahrungen verarbeiten und Zugang zu ihren Ressourcen bekommen. Das ist eine wesentliche Voraussetzung für die gesellschaftliche Teilhabe und auch dafür, sich selbst positiv einbringen zu können.”
Allerdings ist der Berliner Wohnungsmarkt für sozial schwächere Gruppen besonders herausfordernd, da es zunehmend weniger Sozialwohnungen gibt. Für Geflüchtete ist die Wohnungssuche mit enorm hohen Hürden verbunden. Dabei sei das nicht nur aus humanitären, sondern auch aus anderen Gründen zu kritisieren, so Anna Stammnitz: “Was viele nicht wissen, ist, dass das Konzept ‘Wohnen statt Unterbringung’ auch aus finanziellen Gründen sinnvoll ist. Die Unterbringungskosten übersteigen oft die Kosten für die Mieten von Wohnungen. Für mehrköpfige Familien sind das 3.000 bis 4.500 Euro mehr im Monat, die Berlin ausgibt.”
Der Verein XENION e.V. unterstützt Geflüchtete bei der Wohnungssuche. Engmaschig begleitet der Verein aber auch private Vermieter, Wohnungsgesellschaften und Genossenschaften, die an Geflüchtete vermieten möchten oder dies bereits tun.
Anna Stammnitz: “Unser Projekt ‘Wohnraum für Geflüchtete’ ist gut angelaufen. Seit 2021 haben wir über 1.100 Beratungen für Geflüchtete durchgeführt. Wir konnten bereits mehr als 120 Wohnungen für Geflüchtete und ihre Familien vermitteln und wir haben auch eine Vielzahl von bereits bestehenden Mietverhältnissen retten können, die in Gefahr waren. Außerdem haben wir über 150 Vermieter begleitet.”
Natürlich sind die Hürden auf dem freien Wohnungsmarkt in Berlin sehr hoch. Anna Stammnitz: “Aus diesem Grund setzen wir uns auf politischer Ebene ein für die Bereitstellung von Wohnraum für benachteiligte Gruppen. Wir gehen zurzeit auch sehr kreative Wege, um Wohnraum zu schaffen. So kooperieren wir mit Genossenschaften und werden regelmäßig in die Konzeption von Neubauten eingebunden, in denen Wohnungen für Geflüchtete realisiert werden sollen. Die Baukosten müssen hierbei über die Genossenschaftseinlagen refinanziert werden und liegen aktuell bei bis zu 1.500 Euro pro Quadratmeter. Weil Geflüchtete sich das nicht leisten können und staatliche Unterstützung fehlt, haben wir als Verein für die Einlagen geworben und das Geld von Privatpersonen und Unternehmen erhalten. Aktuell suchen wir wieder finanzielle Unterstützung für den Bau und Bezug von sieben Wohnungen für Geflüchtete in zwei genossenschaftlichen Neubauten der GSP eG. Es gibt die Möglichkeit, in das eigens von uns mit gegründete Sondervermögen der Stiftung trias zu spenden oder selbst nachhaltig und wertstabil Geld anzulegen durch den Erwerb von Genossenschaftseinlagen. Wir beraten und begleiten (wohnen@xenion.org / Tel.: 01520-3038021) alle, die uns unterstützen möchten – auch, wenn es darum geht, selbst an Geflüchtete vermieten zu wollen.” (Text: CS/XENION / Foto: XENION)
Info: XENION Psychosoziale Hilfen für politisch Verfolgte e.V., Paulsenstraße 55-56, 12163 Berlin, Tel.: 01520-3038021, www.xenion.org
Dieser Artikel stammt aus „Zehlendorf Aktuell“ Ausgabe 129 (12/2024).
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