Bio-Metzgerei Gut Kerkow nun auch in Zehlendorf: Bio-Betrieb aus Überzeugung!
Am Teltower Damm in Zehlendorf-Mitte gibt es seit August eine neue Fleischerei, die “Bio-Metzgerei Gut Kerkow”. Sie bietet Fleisch und Wurst aus der eigenen Herstellung an. Die Ware kommt frisch aus dem Bio-Betrieb “Gut Kerkow” in der Uckermark, der Black Angus Rinder züchtet, seit diesem Jahr erstmals Freilandgänse hält und Schweine und Lämmer aus Partnerbetrieben übernimmt. Tierwohl, Bio-Qualität, Regionalität und Nachhaltigkeit: Diese Argumente ziehen. (ANZEIGE)
Man stelle sich das einmal vor: Ein Bio-Betrieb namens “Gut Kerkow” in der Uckermark – mit 900 Hektar Fläche, 420 Black Angus Rindern, 337 Freilandgänsen, einer eigenen Schlachterei vor Ort, einem Hofladen und einer Biogasanlage. Die Flächen von “Gut Kerkow” liegen zum Teil im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin.
Vor Ort fühlt man sich dem Wohl der Tiere verpflichtet, man möchte Biofleisch ohne Kompromisse anbieten. Dazu gehört auch, dass die Mutterkühe das ganze Jahr auf der Weide grasen und die Kälber bei ihren Müttern trinken. Um den Tieren nicht noch am Ende durch lange Transporte zum Schlachter unnötigen Stress zu verursachen, gibt es eine Hausschlachtung direkt auf dem Hof, immer häufiger wird auch mit einem Weideschuss gearbeitet.
Manuel Pundt ist der Geschäftsführer vor Ort: “Wir verarbeiten unsere Tiere komplett zu Steaks, Braten, Hackfleisch und Wurst, das gehört für uns zur Philosophie mit dazu. Unser Fleisch haben wir am Anfang vor allem im eigenen Hofladen angeboten, später gab es Kooperationen mit Supermärkten. Aber eine einzelne Biowurst vom ‘Gut Kerkow’ geht an der Frischetheke im Supermarkt einfach unter. Aus diesem Grund haben wir uns 2019 dazu entschieden, nach Berlin zu expandieren und eigene Bio-Metzgereien zu eröffnen. Unsere ersten drei Filialen sind in Schöneberg, Friedrichshain und Mitte entstanden. Am 7. August kam unsere vierte Filiale am Teltower Damm 25 in Zehlendorf-Mitte neu hinzu.”
Das neue Geschäft am Teltower Damm wird bereits sehr gut frequentiert. In der Auslage findet der Kunde alles vom Black Angus Rind, was man sich nur wünschen kann, vor allem natürlich Filets, Hüfte, Entrecôte oder Rumpsteak. Genauso gut kann man sich aber auch eine Semmerrolle oder Suppenfleisch mitnehmen.
Manuel Pundt: “Erstmals in diesem Jahr halten wir Freilandgänse, die wir nun passend zu Weihnachten als Braten anbieten können. Darüber hinaus gibt es Fleisch vom Strohschwein aus eigener Hausschlachtung sowie Geflügel- und Lammprodukte von befreundeten Biobetrieben, die eng mit uns zusammenarbeiten. Wir bieten auch Wild wie etwa eine Rothirsch-Keule an. Das Wild kommt von einem Jäger aus der Uckermark, wir arbeiten aber auch mit einem Betrieb zusammen, der Bio-Wild in einem großen Gehege hält.”
Wie kommt man eigentlich dazu, in einer Zeit, in der Fleischereien in Deutschland flächendeckend schließen, selbst in eigene Läden zu investieren?
Manuel Pundt: “Uns geht es darum, Biofleisch in der hochwertigen Art und Weise, wie wir es produzieren, langfristig salonfähig zu machen. Das funktioniert nun einmal am besten mit eigenen Bio-Metzgereien, in denen das Fachpersonal Rede und Antwort stehen kann, Zubereitungstipps gibt und auch einmal ungewöhnliche Fleischschnitte empfehlen kann. Natürlich ist unser Fleisch etwas teurer, aber es ist nun einmal aufwendiger, die Tiere im Freien und im Offenstall zu halten und auf eine eigene Schlachtung zu setzen, anstatt die Strukturen der Riesenschlachthöfe mit zu nutzen. Wir sind Verfechter der Idee, Fleisch nicht mehr an jedem Tag zu konsumieren, sondern vielleicht wie früher nur noch am Sonntag. Dann ist das Stück Fleisch eben auch etwas Besonderes, was vielleicht einen Euro mehr kosten darf.”
In der neuen Bio-Metzgerei wird auch ein warmer Mittagstisch gereicht. Täglich gibt es vor Ort Roastbeef mit Cole Slaw und dunklem Brot, Kerkower Schweinebraten im Brötchen, Kerkower Lasagne mit Rinderhackfleisch und den Kerkower Pulled Beef Burger, um nur einen Teil des Angebots zu benennen. Hinzu kommt die Wochenkarte. Hier finden sich wechselnde Gerichte wie z.B. die Kerkower Soljanka oder die Rinderboulette mit Rotkohl und Kartoffelstampf.
Manuel Pundt: “Dazu reichen wir gern frisches Brot von unserer Schwesterbäckerei ‘Gragger’, die u.a. das Biogetreide von ‘Gut Kerkow’ verwendet. Im eigenen Ackerbau bauen wir ja auch noch Druschfrüchte wie Weizen, Dinkel, Roggen, Hafer, Lupine, Mais und Sonnenblumen an.”
Abgerundet wird das Angebot im Zehlendorfer Ladengeschäft von ausgewählten Feinkostartikeln. Hier findet der Kunde Bio-Eierlikör, handverlesene Weine, Apfelsaft von der Streuobstwiese aus der Uckermark, aber auch Käse und Milch.
Manuel Pundt: “Solche Strukturen wie bei uns gibt es heutzutage ja kaum noch, da reden wir von einem Angebot im kleinen einstelligen Bereich. Nicht selten ist es doch so, dass die Rinder in Lettland aufgewachsen, in den Niederlanden geschlachtet und in Deutschland verkauft werden. Wir haben eine ganz besondere Struktur: Wir bauen das Futter für die Mast an, wir schlachten, wir zerlegen, wir verkaufen. Alles bleibt in einer Hand.” (Text/Fotos: CS)
Info: Gut Kerkow, Greiffenberger Straße 8, 16278 Angermünde, Kerkow, Tel.: 03331-2629-0, www.gut-kerkow.de
Dieser Artikel stammt aus „Zehlendorf Aktuell“ Ausgabe 128 (11/2024).
Seitenabrufe seit 26.11.2024:
Anzeige
Sie haben eine Artikelidee oder würden gern eine Anzeige buchen? Melden Sie sich unter 03322-5008-0 oder schreiben eine Mail an info@zehlendorfaktuell.de.