Berliner Senat kürzt Zuschüsse: Domäne Dahlem drohen massive Einschnitte
Sollte die geplante Kürzung der Zuschüsse um 246.700 €* Realität werden, sind die Auswirkungen verheerend. Die Stiftung Domäne Dahlem sieht sich gezwungen, drastische Einsparungen im laufenden Betrieb vorzunehmen. Besonders betroffen wären die Bildungsarbeit mit Schulklassen und Kitas, insbesondere die stark nachgefragten Kochprogramme im Bereich der Ernährungsbildung. Auch die Tierhaltung und die Vielfalt im Gemüseanbau könnten erheblich reduziert werden.
Wenn man den festgelegten Anteil für Miet- und Betriebskosten abzieht, der an die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) gezahlt wird, bedeutet die Kürzung eine Reduzierung um 19,28 % – also fast ein Fünftel weniger für den täglichen Betrieb und die Erfüllung der Stiftungsaufgaben. Um diese Einsparung zu erreichen, muss der Fehlbetrag zwangsläufig im laufenden Betrieb eingespart werden. Zusätzlich erfolgt die Kürzung langfristig, und für 2026 sind bereits weitere Einschnitte angekündigt.
Weitere Folgen könnten eine Verschlechterung des Gesamtzustandes des Geländes sein, da notwendige Instandhaltungen nicht oder nur teilweise durchgeführt werden können. Neue Ausstellungen könnten verschoben oder abgesagt werden, und es könnte zu erweiterten Schließtagen in den Museen kommen. Trotz dieser erheblichen Einschränkungen werden Einschnitte beim Personal kaum zu vermeiden sein. Angesichts der ohnehin dünnen Personaldecke gefährdet dies zusätzlich die Erfüllung des Stiftungsauftrages.
Steffen Otte, Vorstand und Direktor:
„Die angekündigten Sparmaßnahmen sind ein enormer Schlag für die Kultur in Berlin und damit auch für die kulturelle Bildung. In Zeiten politischer, wirtschaftlicher und ökologischer Krisen sind Museen als Orte der Bildung ein wichtiger Bestandteil der Aufklärung und des Diskurses. Die große Resonanz auf die inhaltliche und pädagogische Arbeit der Domäne in den letzten Jahren zeigt, wie wichtig die Erfüllung unseres Stiftungsauftrags für die Bevölkerung ist. Diese Erfüllung wird nunmehr massiv gefährdet.
Die meisten Berliner Kultureinrichtungen stehen vor ähnlichen Problemen. Einsparungen in diesem Ausmaß treffen uns alle und gefährden das kulturelle Leben insgesamt. Es ist entscheidend, dass wir uns in dieser brenzligen Situation nicht gegeneinander ausspielen lassen, sondern solidarisch handeln und gemeinsam für den Erhalt unserer Kultur- und Bildungsarbeit eintreten.“
Diese Kürzungen sind so nicht hinnehmbar. Wir fordern alle politischen Entscheidungsträger:innen auf, die kulturelle Zukunft Berlins zu sichern. Nur gemeinsam können wir verhindern, dass die kulturelle Landschaft unserer Stadt nachhaltig Schaden nimmt!
* Siehe: Titel „68619 Zuschüsse an sonstige Stiftungen“ im Kulturhaushalt (Kapitel 0810): Stiftung Domäne Dahlem.
Domäne Dahlem
Die Stiftung Domäne Dahlem – Landgut und Museum betreibt ökologische Landwirtschaft und zwei Museumshäuser zu Kulturgeschichte der Landwirtschaft und Ernährung. Das ehemalige Rittergut schaut auf eine über 800jährige Geschichte zurück und ist wohl Deutschlands einziger Bauernhof mit direktem U-Bahn-Anschluss. (Text: Domäne Dahlem / Foto: Zehlenforf Aktuell)
Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Steglitz-Zehlendorf & Umland unredigiert übernehmen.
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