Enoteca Paradiso in Schlachtensee: Feine, kleine italienische Karte mit passenden Weinen!
Die Breisgauer Straße ist die Einkaufsmeile vom Zehlendorfer Ortsteil Schlachtensee. Im letzten Jahr ist hier in einer der altehrwürdigen Villen die “Enoteca Paradiso” eingezogen. Während der Name noch bei einigen Besuchern für Verwirrung sorgt, bietet Betreiber Sergio Paradiso vor Ort eine authentische italienische Küche auf hohem Niveau an, zu der auch gern die passenden Weine gereicht werden. (ANZEIGE)
Eine Enoteca ist im italienischen Sprachgebrauch ein Weinhandel gehobener Qualität, in dessen Räumlichkeiten es auch einen Gastronomiebetrieb gibt. Im besten Sinne isst man vor Ort sehr gut und kann die Weine, die passend zu den Gerichten ins Glas kommen, auch gleich in der Flasche einkaufen und mit nach Hause nehmen.
Die “Enoteca Paradiso” ist eine solche Weinhandlung, in der man von Dienstag bis Samstag ab 16 Uhr auch zum Essen und Trinken einkehren darf. Der zweite Teil des Namens ist auch ganz schnell erklärt. Der Betreiber Sergio Paradiso (62) sagt: “Paradiso ist mein Name, so heiße ich. Ich bin in Italien geboren worden und in Florenz aufgewachsen. Meine Mutter ist aber deutsch, sie kommt aus Berlin. Meine kulinarischen Wurzeln liegen in Italien, aber über die Familie meiner Mutter hatte ich schon immer den Bezug zu Berlin. Hier bringen wir nun eine authentische italienische Küche auf den Teller.”
Die “Enoteca Paradiso” gibt es in Schlachtensee bereits seit dem April letzten Jahres. Inzwischen ist die kleine Gastronomie im Kiez bestens bekannt – und wird auch sehr gern besucht. Im Sommer konnten die Gäste noch draußen auf der Terrasse Platz nehmen. Bei sinkenden Temperaturen weicht man aber inzwischen doch lieber in die Enoteca selbst aus.
Hier kann man direkt am Tresen speisen, was ungewöhnlich ist, aber seinen eigenen Reiz hat. Am Weinregal gibt es außerdem einen kleinen Tisch, an dem man gut verweilen kann, um einfach nur ein Glas Rotwein zu genießen. In einem Nachbarraum stehen zehn kleine Tische bereit, die dazu einladen, es sich gemütlich zu machen.
Die Speisekarte ist klein und übersichtlich, was immer sehr dafür spricht, dass frisch gekocht wird. Sergio Paradiso: “Uns ist es ganz besonders wichtig, dass wir genau so kochen wie Zuhause in Italien – simpel, aber gut, und immer mit ganz viel Liebe. Das funktioniert aber nur dann, wenn wir auch die gleichen Zutaten verwenden wie die Restaurants etwa um Florenz herum, wo ich meine gastronomische Heimat sehe. Da es aber längst nicht alle Zutaten der italienischen Küche auch in Berlin zu kaufen oder zu importieren gibt, können wir leider nicht alle Rezepte umsetzen, die uns in den Sinn kommen. Denn würden wir zu anderen Produkten greifen, könnten wir nicht mehr den gleichen Geschmack wie in Italien auf die Gabel bringen. Es ist wirklich so: Die richtige Tomate, der richtige Parmesan, die richtige Pasta – das macht den Unterschied. In der Toskana wird zum Beispiel ein Brot verwendet, das kein Salz enthält. Es passt perfekt zu Gerichten, die etwas salziger sind. Passt diese Abstimmung nicht, geht der gewünschte Geschmack verloren. Wir geben uns aber größte Mühen, alle Zutaten zu besorgen. Wir möchten zeigen, dass es noch mehr Rezepte in Italien gibt als Spaghetti carbonara und Vitello tonnato.”
Auf der Karte der “Enoteca Paradiso” finden sich z.B. gratinierte Jakobsmuscheln, Bandnudeln mit Kürbis und Lachs, sardische Pasta mit Garnelen und Gemüse, ein Risotto alle Capesante, ein Thunfischsteak in Parmesan-Sesamkruste, Seeteufel in Zitronen-Minze-Sauce oder die Gnocchi-Variante Chicche, die mit Trüffelricotta gefüllt und in Steinpilzsauce serviert wird.
Sergio Paradiso: “Besonders gern essen unsere Gäste die kräftige Fischsuppe, die Calamaretti aus der Pfanne auf Rucola-Salat oder das Osso Buco alla Milanese. Ein echter Geheimtipp aus unserer toskanischen Küche sind die ‘Pici toscani alla Amatriciana’. Pici sind sehr dicke Nudeln, die in Deutschland nur schwer zu bekommen sind. Wir wechseln unsere Karte regelmäßig. Unsere Gäste sind begeistert, wenn sie etwas Neues entdecken können, was sie so noch gar nicht kannten. Im November werden wir die Pici-Pasta mit Wildschwein anbieten. Dazu ein Rotwein aus der Toscana – das ist schon etwas Besonderes.”
Fisch steht immer auf der Karte. Am Freitag und Samstag wird noch einmal extra eingekauft, dann ist die Auswahl größer.
Für Sergio Paradiso ist die “Enoteca Paradiso” sein erstes Restaurant in Berlin: “Ich möchte handverlesene Weine aus dem Piemont, aus Apulien, aus der Toskana, von Sizilien und aus Venezien anbieten. In Italien gibt es viele kleine Weingüter, die einen guten Wein produzieren, aber nur so wenige Flaschen herstellen, dass sie keinen großen Vertrieb aufbauen können. Genau diese Abfüllungen bieten wir an.”
Wir lernen: In Italien trinkt niemand Wein einfach nur für sich. Wein wird immer und ausnahmslos in Gesellschaft beim Essen getrunken. Genau dafür bietet sich eine Enoteca doch an. Hier kann man bestes italienisches Essen probieren – und dabei auch den einen oder anderen Wein kennenlernen. Überzeugt er am Gaumen, nimmt man ein paar Flaschen mit nach Hause. Dabei ist es ganz egal, ob es sich um einen Weißwein, einen Rosé oder einen Rotwein handelt.
Es lohnt sich übrigens unbedingt, den Service der “Enoteca Paradiso” damit zu beauftragen, den passenden Wein zum bestellten Essen zu finden. Das ist sicherlich der beste Weg, um neue Weine kennenzulernen. (Text/Fotos: CS)
Info: Enoteca Paradiso, Breisgauer Straße 4, 14129 Berlin, Tel.: 030-62966206, www.enotecaparadiso.de
Dieser Artikel stammt aus „Zehlendorf Aktuell“ Ausgabe 127 (10/2024).
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