Drohender Stau: Bis zum 3. August 2026 wird die AVUS zur Baustelle!
Früher wurden auf der AVUS Rennen gefahren, jetzt rollen die Bagger. Ein 2,2 Kilometer langes Stück der Stadtautobahn muss zwischen der Anschlussstelle “Spanische Allee” und der Landesgrenze zu Brandenburg grunderneuert werden. Die Arbeiten begannen am 7. Oktober, sie sollen erst 2026 ein Ende finden. Während der Bauarbeiten soll der Verkehr weiter fließen, aber nur noch auf drei Spuren anstelle von sechs.
Für die Zehlendorfer ist die A115 eine wichtige Lebensader für den Verkehr. Über die AVUS gelangt man schnell in die City, kann aber auch motorisiert ins Grüne nach Brandenburg durchstarten. Auf der einen Seite bringt die AVUS die Autofahrer zur Stadtautobahn A100, auf der anderen Seite wartet der Anschluss zur A10 und damit zum Berliner Ring.
Schon seit 2015 gibt es Pläne, auf der Stadtautobahn die Bagger rollen zu lassen, seit 2017 gilt sie als sanierungsbedürftig. Vieles ist marode, vieles muss grundlegend erneuert werden. Jahrelang hat man die Bauarbeiten aufgeschoben, um den Verkehr fließen zu lassen, jetzt geht es nicht mehr. Die Autobahn GmbH des Bundes (Niederlassung Nordost) hat deswegen am 1. Oktober eine Pressemitteilung verschickt, um den Baubeginn zu verkünden. Autobahn-Sprecher Ralph Brodel: “Die Fahrbahnen sind verschlissen, eine Sanierung ist schon aus Gründen der Verkehrssicherheit notwendig.”
Autofahrer, die gern die AVUS ansteuern – und von denen gibt es 83.000 am Tag – müssen den Stau bereits einrechnen und viel Zeit mitbringen. Oder sich nach alternativen Wegen umsehen. Denn am 7. Oktober begannen die Sanierungsarbeiten, die bis ins Jahr 2026 hineinreichen werden. Als Abschlussdatum wurde der 3. August 2026 genannt.
Betroffen ist ein 2,2 Kilometer langer Abschnitt zwischen der Auffahrt “Spanische Allee” und der Berlin-Brandenburgischen Grenze – und zwar in beiden Fahrtrichtungen. Das bedeutet, dass die Zehlendorfer verstärkt die A115-Auffahrt “Hüttenweg” verwenden werden.
Risse in der Fahrbahn, spürbare Schlaglöcher und veralterte Leitplanken: Bei den Sanierungsarbeiten wird die Fahrbahn auf einer Fläche von 82.000 Quadratmetern komplett in Asphaltbauweise erneuert, neue Leitplanken werden gesetzt, eine neue Entwässerungsanlage kommt. Die klassische Fahrbahnbeleuchtung verschwindet, stattdessen werden die Markierungen auf dem Asphalt in Zukunft selbstreflektierend im Dunkeln sein. Die acht Auffahrtrampen am Kreuz Zehlendorf werden erneuert, in diesem Zeitraum müssen sie gesperrt werden. In Nikolassee werden die Stützwände und sieben weitere Brücken angefasst und modernisiert.
Der Abschnitt der A115, der grunderneuert wird, wird übrigens während der gesamten Bauphase nicht gesperrt. Ab dem 7. Oktober werden zunächst vier der sechs Spuren für den Verkehr freigehalten, wenn die Arbeiten auf dem Mittelstreifen beginnen. Projektleiterin Lisa Leonardt: “Dann leiten wir die Verkehrsteilnehmer in beiden Richtungen teilweise auf den Standstreifen um.”
Ab Februar 2025 werden es nur noch drei Spuren sein, wenn die Bauarbeiten am Zehlendorfer Kreuz beginnen. Dann führen zwei Spuren weiter in Richtung Brandenburg und eine einzelne in Richtung Berliner Zentrum. Im Herbst ’25 kehrt sich das Modell um. In der letzten Bauphase werden wieder beidseitig zwei Spuren zur Verfügung stehen. Ralph Brodel argumentiert: “Eine Vollsperrung ist an dieser Stelle nicht machbar.”
Die voraussichtlichen Baukosten werden mit 30 Millionen Euro angegeben. Hohe Vertragsstrafen sollen drohen, wenn die Bauarbeiten nicht bis Anfang August 2026 fertiggestellt sind. (Text/Foto: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Zehlendorf Aktuell“ Ausgabe 127 (10/2024).
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