Neuer Betreiber: Das “Loretta am Wannsee” ist gerettet!
Ein weitläufiger Biergarten in luftiger Höhe mit Blick auf den idyllischen Wannsee: Was kann da schon schiefgehen? Anscheinend eine ganze Menge: Im Februar schloss der alte Betreiber nach 14 Jahren das “Loretta am Wannsee” ab: Monatelang stand es leer. Die Zehlendorfer waren entsetzt: Für sie ist das “Loretta” eine Institution, auf die man nicht verzichten kann. Rettung naht: Sascha Siebenrock hat das “Loretta” übernommen. Er erzählt: So geht es nun weiter. (ANZEIGE)
Was gibt es Schöneres, als bei sonnigem Wetter mit Freunden im Biergarten zu sitzen, den Schaum von einem großen Krug Bier zu pusten und bayerische Weißwürste mit süßem Senf zu bestellen?
Aber auch in einem Biergarten herrscht nicht immer nur eitel Sonnenschein. Im Februar warf der alte Betreiber vom “Loretta am Wansee” das Handtuch. Nach 14 Jahren gab er auf. Die Kosten für Energie, Miete und Waren seien einfach zu sehr gestiegen. Noch dazu sei es fast nicht mehr möglich, geeignetes Personal zu finden.
Über mehrere Monate stand das “Loretta” leer. Die Zehlendorfer grämten sich sehr. Ungeheuerlich schien ihnen der Gedanke, dass es “ihren” schönen Biergarten am Wannsee nicht mehr geben sollte.
Dann kam aber doch noch die erlösende Nachricht: Der Gastronom Sascha Siebenrock (43) hat das Traditionslokal und den Biergarten ganz knapp vor der neuen Sommersaison übernommen, um es unter gleichem Namen weiterzuführen.
Sascha Siebenrock bringt bereits eine Menge Erfahrung als Gastronom mit in sein neuestes Projekt ein: “Ich hatte einmal fast zwanzig Restaurants zur gleichen Zeit – in Berlin, Hamburg und Dresden. Das hat mich über Gebühr gefordert. Ich habe in der Folge vieles wieder abgegeben und gesagt, ich mache jetzt nur noch ausgesuchte Projekte. Zurzeit betreibe ich zwei mexikanische Restaurants in Berlin, das ‘Dos Pescados’ I und II. Eins kann man in Tegel in den Borsig-Hallen besuchen, also mitten in einem Einkaufszentrum. Bemerkenswert ist, dass das Restaurant unter einer Glaskuppel liegt. Das andere Restaurant findet man am Mariendorfer Damm – in einem alleinstehenden Haus, in einer alten Remise.
Beide Restaurants sind zugleich auch eine Event-Location. Am Wochenende wird hier Party gemacht.”
Im “Loretta am Wannsee” musste alles ganz schnell gehen. Der gesamte Biergarten wurde aufgehübscht, zum Auftakt gab es ein buntes Event mit dem schrillen Modeschöpfer Harald Glööckler. Am 29. Juni wurde das neue “Loretta” nach einer schleichenden Inbetriebname dann offiziell neu eröffnet. Das Motto lautet nun: “Ein Stück Bayern in Berlin”. Geöffnet hat der Biergarten an jedem einzelnen Tag in der Woche von 12 bis 22 Uhr.
Sascha Siebenrock: “Das mit der schleichenden Eröffnung hat übrigens nicht ganz geklappt. Die Modenschau von Harald Glööckler kam in die Presse – und am nächsten Tag standen tausend Gäste bei uns im ‘Loretta’. Auch an den folgenden Tagen wurden wir regelrecht überrannt.”
Die Spaziergänger, Rad-Touristen und Gäste von den vielen Ausflugsschiffen auf dem Wannsee haben also wieder ihren Treffpunkt zurückbekommen, an dem sie unter schattigen Eichen und an rustikalen Holztischen ihr frisch gezapftes Paulaner-Bier genießen können.
Im Biergarten ist Selbstbedienung angesagt. Man geht als Gast an den Tresen und bestellt, was auf den Tisch kommen soll. Es gibt Thüringer Rostbratwurst, Grillhähnchen, Weißwürste, Leberkäse, Schweinshaxe, Currywurst, Obazda und für alle, die auf Fleisch verzichten möchten, vegane Frikadellen, eine Ofenkartoffel und einen bunten Salat. Lecker: Auf der Karte “Süsses” findet man einen Germknödel mit Vanillesoße und Mohn.
Nur ein Schnitzel Wiener Art fehlt noch. Sascha Siebenrock: “Das stimmt. Das werden wir aber eher unten im Restaurant anbieten. Das Loretta besteht ja nicht nur aus dem Biergarten alleine. Das Restaurant werden wir wohl noch im August wieder öffnen. Die Öffnungszeiten stehen aber noch nicht fest.”
Wie gelingt es denn dem neuen Betreiber, nicht unter den gleichen Faktoren zu leiden wie der Vorgänger? Möglich macht dies ein schlauer Schachzug. Sascha Siebenrock: “Meine beiden mexikanischen Restaurants haben im Sommer nicht so viel Zuspruch wie in den anderen drei Jahreszeiten. Bislang musste ich mein Personal immer in den Urlaub schicken. Viel lieber würden die Mitarbeiter aber weiter arbeiten. Jetzt habe ich genau in der Zeit, in der die anderen Restaurants nicht so gut laufen, eine Hochphase im ‘Loretta’. Und kann das Personal einfach umschichten. Seit Jahren suche ich nach so einem Ausgleich. Das ist perfekt.”
Im “Loretta am Wannsee” passiert noch so einiges. Die Kinder freuen sich über einen großen Spielplatz, der von einem Holzzaun umschlossen ist. Nun soll für Feiern und vor allem für den Winter ein neuer Pavillon im bayerischen Stil hinzukommen. Auch am gastronomischen Konzept wird noch etwas gefeilt. Sascha Siebenrock: “Wir werden noch eine kleine Pizza-Station und einen Flammkuchen-Ofen aufbauen. Flammkuchen gehen immer gut, das passt perfekt zum Biergarten. Und: Events werden kommen. Wir denken bereits an ein Oktoberfest und einen Weihnachtsmarkt. Passend zum Weihnachtsmarkt möchten wir auch gern eine kleine Eisbahn fürs Eisstockschießen aufbauen.” (Text/Fotos: CS)
Info: Loretta am Wannsee, Kronprinzessinnenweg 260, 14109 Berlin, Tel.: 030-85967839, www.loretta-wannsee.berlin
Dieser Artikel stammt aus „Zehlendorf Aktuell“ Ausgabe 125 (8/2024).
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