Neu in Teltow: Auf das Restaurant “Böfflamott” folgt das “Velas”!
Teltow entwickelt sich im Speckgürtel von Berlin gar prächtig. Viel Neues entsteht hier, aber auch das Alte wird bewahrt. Mitten in der Altstadt mit seinen verborgenen Höfen steht das “neue” Rathaus am oft bespielten Marktplatz. Hier war lange das “Böfflamott” eine kulinarische Anlaufstelle für hungrige Besucher. Ein Jahr lang stand das Restaurant leer, nun ist am 9. Mai das “Velas” eingezogen. (ANZEIGE)
Es wäre schon sehr schade, wenn es am Teltower Marktplatz kein Restaurant mehr geben würde. Hier vor Ort ist schließlich auch das “neue” Rathaus zu finden – mit der Tourist-Information und dem Ernst-von-Stubenrauch-Saal, in dem viele Veranstaltungen stattfinden. Aber auch auf dem Marktplatz selbst ist immer wieder etwas los, etwa, wenn der Maibaum aufgestellt wird, der Tag der offenen Höfe ansteht oder zum Jazz-Trödel eingeladen wird.
In der Vergangenheit gab es am Standort bereits das “Gasthaus Schwarzer Adler” und zuletzt das “Böfflamott” mit einer gehobenen Küche. Doch das “Böfflamott” schloss überraschend – und die Gastronomie direkt am Rathaus blieb ein Jahr lang unbesetzt.
Eine Wendung zum Guten: Am 9. Mai hat das “Velas” vor Ort aufgemacht. Rasich Velautham (25) betreibt das Restaurant zusammen mit seinem Bruder Mathan (43): “Wir haben das Restaurant ein bisschen modernisiert und die Innenräume neu gestrichen. Tische und Stühle haben wir übernommen. Den Namen ‘Velas’ haben wir gewählt, weil unser Großvater so hieß. Er hat in Sri Lanka Streetfood verkauft.”
1985 zog die Familie Velautham aus Sri Lanka nach Berlin. Der Vater arbeitete viele Jahre lang in der deutschen Küche und betrieb sogar zehn Jahre lang ein eigenes Restaurant in der Hauptstadt. Dabei blieb er der deutschen Küche treu.
Auch die beiden Brüder verschlug es in die Gastronomie. Zuletzt haben sie drei, vier Jahre zusammen in einem Restaurant in Lichterfelde gearbeitet, einmal mehr stand die deutsche Küche im Mittelpunkt.
Wird das “Velas” nun aber gegen die Familientradition ein Restaurant, das sich ganz der Küche aus Sri Lanka widmet? Rasich Velautham: “Nein, wir setzen auch im ‘Velas’ auf eine deutsche Küche und präsentieren einige echte Klassiker und einige Überraschungen. Wir denken, dass Teltow an diesem Standort eine deutsche Küche braucht und haben unsere Speisekarte ganz darauf ausgerichtet.”
Die Speisekarte ist klein und übersichtlich, was stets für Frische spricht. Es gibt Käsespätzle, ein Ratsschnitzel, Sülze, Matjes und ein Bauernomelette. Gulasch mit Butterspätzle, Velas Rösti, echte Ochsenfetzen wie in Süddeutschland und die Velas Pfanne stehen ebenfalls auf der Karte.
Im “Velas” sitzt man rustikal im Innenraum, hier gibt es etwa 70 Plätze. Bei schönem Wetter kann man aber viel schöner draußen speisen – direkt auf dem Marktplatz unter aufgespannten Schirmen und mit direktem Blick auf alles, was sich hier vor Ort gerade tut. Da macht es besonders viel Freude, sich mit der Familie oder mit Bekannten zu treffen, um etwa bei einem Flammkuchen oder einer hausgemachten Gulaschsuppe schön zu tratschen.
Die Betreiber sprechen perfektes Deutsch. Kein Wunder: Die Familie lebt seit über zwanzig Jahren in Stahnsdorf. Rasich Velautham ist im Immanuel-Kant-Gymnasium in Teltow zur Schule gegangen. Nebenbei studiert der Service-Chef aus dem “Velas” übrigens noch Betriebswirtschaftslehre.
Schade wäre es unterm Strich aber doch, wenn es im “Velas” so gar nichts geben würde, was kulinarisch an die Heimat der Betreiberfamilie erinnern würde. Und so freut es den Gast, dass es wenigstens zwei Speisen und ein Getränk auf die Karte geschafft haben, die ihre geschmackliche Herkunft aus Sri Lanka oder aus Indien nicht verleugnen können.
Neben einem Mango Lassi als Getränk gibt es so auch zwei leckere Currys, nämlich das Chicken Curry und das vegetarische Veggie Curry mit Gemüse und Basmatireis. Verantwortlich für die Zubereitung ist Mathan Velautham, der in der Küche steht und die gesamte Karte zielsicher auf den Punkt zubereiten kann.
Rasich Velautham: “Unsere Speisen mit indischem Touch kommen bei den Gästen sehr gut an. Tatsächlich ist es so, dass unser Curry aus der Heimat zusammen mit dem Wiener Schnitzel zu den beiden meistbestellten Gerichten gehören. Von der Schärfe her haben wir das Curry an den deutschen Geschmack angepasst. Wer gern scharf isst, kann uns das aber gern sagen, wir passen den Schärfegrad dann an.”
Wie sich das Restaurant in den letzten Wochen entwickelt hat, damit ist die Familie sehr zufrieden. Rasich Velautham: “Der Bürgermeister war auch schon mehrere Male bei uns zu Besuch. Und natürlich ist unsere Terrasse im Freien unter der großen Eiche ein echter Gewinn. Niemand hat sonst so einen schönen Marktplatz wie wir hier in Teltow.”
Wir probieren bei einem Besuch das klassische Wiener Schnitzel aus, das mit einem kleinen Gurkensalat und einem Kartoffelsalat mit Gurke und Senf serviert wird – und sind sehr glücklich. Die Panade ist perfekt, das Fleisch immer noch saftig. Man fühlt sich wie in Österreich. Die Familie hat die deutsche Küche wirklich perfekt im Griff. In einer Zeit, in der Restaurants mit deutscher Küche zunehmend verschwinden, ist das ein echter Gewinn.
Rasich Velautham: “Unter der Woche bieten wir auch einen preiswerteren Mittagstisch mit drei ausgewählten Gerichten an – für alle, die in der Nachbarschaft arbeiten. Hinzu kommt unsere Wochenkarte mit besonderen Speisen, die regelmäßig ausgetauscht werden. Was sich hier beim Gast bewährt, hat auch eine Chance, auf die reguläre Karte zu kommen.” Zurzeit stehen Pfifferlinge auf der Karte.
Zum Glück gibt es aber immer noch die Familie. Herrscht viel Betrieb, helfen auch die weiteren Geschwister, Cousinen und Neffen im “Velas” aus. Auch der Papa kommt dann gern noch einmal vorbei und stellt sich in die Küche.
Montags hat das “Velas” geschlossen, ansonsten hat es immer von 11:30 bis 22 Uhr geöffnet. (Text/Fotos: CS)
Info: Velas Restaurant, Marktplatz 1-3, 14513 Teltow, Tel.: 0176-64692597, www.instagram.com/velas.restaurant/
Dieser Artikel stammt aus „Zehlendorf Aktuell“ Ausgabe 125 (8/2024).
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