JamJam Eis aus Steglitz: Wer traut sich, ein Mystery-Eis aus dem Automaten zu ziehen?
Die Temperaturen steigen, die Eiscafés freuen sich über viele Besucher, die nach einer leckeren Abkühlung zum Schlecken suchen. Patrick Dubrick von JamJamEis überrascht seine Kunden nicht nur mit vielen ungewöhnlichen Eissorten wie “grüner Apfel” oder “Baklava”, sondern sorgt mit seinem Eis-Automaten auch für eine Rund-um-die-Uhr-Versorgung der Steglitzer Nachbarn. Mit seinen coolen Automaten möchte JamJamEis nun ganz Berlin erobern. (ANZEIGE)
Das Thermometer steigt auf 27 Grad, in Berlin staut sich die Hitze. Da wächst auch der Appetit auf ein kühlendes Eis. Die Folge? Bei JamJamEis in der Sachsenwaldstraße, nur einen Katzensprung von der Schloßstraße und vom Bierpinsel entfernt, stehen die Menschen Schlange. Sie bezahlen zwei Euro für eine Kugel Eis. Neben den klassischen Sorten bekommt man hier auch Geschmacksrichtungen wie “Cola”, “Wodka-Orange” oder “Energy” in den Becher oder in die Waffel gefüllt: Auch beim Eisessen kann man also gern Experimente machen.
Eismanufakturen mit individuellen Rezepten und eigenen Maschinen im Keller gibt es viele in Berlin. Der Unterschied bei JamJamEis steht vor der Tür. Da stößt man auf einen imposant großen Automaten, der seit März 2023 vor dem Eiscafé plaziert ist. In dem Automaten stehen mit Hand beschriftete tiefgekühlte Eisbecher, die mit dem typisch goldfarbenen JamJam-Deckel versehen sind und etwa 400 Gramm besonders luftarme Eiscreme enthalten.
Patrick Dubrick (30) ist der Geschäftsführer beim Unternehmen JamJamEis, das er 2020 gegründet hat. Er sagt: “In unserem Eis-Automaten stehen immer an die 70 verschiedene Eissorten. Der Automat war ein echtes Experiment – und zwar kein preiswertes. Aber er ist jeden zweiten Tag komplett leer, sodass wir ihn immer wieder neu auffüllen müssen. Das Eis wird hier also nicht alt. Unsere Kunden können sich am Automaten sogar dann einen Eisbecher ziehen, wenn das Café geschlossen hat. Wir sind überrascht, wie viele Kunden diesen Weg gehen.”
Viele Eisfreunde sind wenig experimentierfreudig. Haben sie die Wahl, entscheiden sie sich immer wieder für ihre ganz persönlichen Klassiker wie vielleicht Schoko, Vanille oder Erdbeer. Patrick Dubrick: “In unserem Automaten gibt es immer das Mystery-Eis. Es ist nur halb so teuer wie der normale Becher. Dafür weiß man aber nicht, welche Sorte man bekommt. Die Kunden können nur wählen zwischen Frucht, Milcheis oder Eis mit Alkohol. Auf diese Weise überrede ich die Kunden dazu, einmal ganz neue Sorten auszuprobieren. Das funktioniert tatsächlich. Viele Leute entdecken auf diese Weise eine neue Lieblingssorte – und sind überrascht, das auch die anderen Eissorten extrem lecker sind. Wir erfinden auch immer wieder neue.”
Patrick Dubrick hat eine interessante Lebengeschichte hinter sich. Der Gründer hat mit 16 Jahren eine Kochlehre absolviert, aber schnell von der Gastronomie die Nase voll gehabt. So hat er in Tegel noch einmal eine Lehre zum Karosseriebauer angefangen und beendet: “Hier habe ich mich aber schnell gelangweilt. Nach meinen Erfahrungen in der Gastronomie fühlte sich ein normaler 8-Stunden-Tag an wie ein Halbtagsjob.”
So hat Patrick Dubrick in seiner freien Zeit wieder in der Gastro gejobbt und hat hier als stellvertretender Geschäftsführer und Veranstaltungsleiter auch Erfahrungen auf der Führungsebene sammeln können: “Ich habe dann in der Systemgastronomie gearbeitet und hier alle Zertifikate und Zusatzausbildungen gemacht, die ich für meine eigene Selbstständigkeit brauchte.”
Zum Eis ist der Gründer durch einen Zufall gekommen: “In meiner Kochlehre bin ich auf einen Patissier gestoßen. Der stand kurz vor der Rente und hat mir gesagt: Dir bringe ich noch einmal alles bei, was ich kann. Ich wollte erst Konditor werden, aber Eis ist deutlich vielseitiger. Was viele nicht berücksichtigen: Die Konsistenz ist extrem wichtig. Oft ist es so, dass das Nusseis so hart ist, dass sich die Servicekräfte beim Löffeln fast die Schulter auskugeln, während das Erdbeereis viel zu weich ist. Mit dem jeweiligen Fettanteil und verschiedenen Zuckern kann man das Eis aber so geschickt fester oder weicher machen, dass alle Sorten die gleiche Konsistenz haben.
Einen eigenen Laden hat Patrick Dubrick gesucht – und ein Eiscafé gefunden, das vor der Aufgabe stand: “In der Corona-Zeit habe ich ein gutes Angebot für das Café bekommen – und zugegriffen. Ich habe alles rausgeworfen, die Räume renoviert und alle Gerätschaften neu angeschafft und in Edelstahl neu montiert. Im Keller ist nun unsere Eisproduktion untergekommen.”
Zehn Hauptsorten gibt es jeden Tag, sechs weitere Sorten wechseln täglich. Wer also “Banane-Kiwi” oder “Peanutbutter Chocolate Chip” ausprobieren möchte, muss Glück haben. Patrick Dubrick: “Meine eigene Lieblingssorte ist ‘Honig-Feige’.”
Den Namen JamJam trägt die Manufaktur, weil man ihn sich leicht merken kann und weil auch kleine Kinder ihn gut aussprechen können. Auch die beliebteste Eissorte heißt “JamJam”: So müssen die Kunden den Namen schon beim Bestellen immer wieder neu aufsagen. Auf diese Weise prägt er sich sofort ein.
Patrick Dubrick: “Ich bin leider farbenblind und kann selbst nur Grautöne erkennen. In unserem Logo sind drei kräftige Farben enthalten, die ich gut unterscheiden kann. Sie stehen für die drei Eissorten ‘Erdbeer’, ‘Vanille’ und ‘Joghurt-Heidelbeere’. Genau diese drei Geschmacksrichtungen sind auch in unserem bunten ‘JamJam’-Eis enthalten.”
JamJamEis ist laut eigener Angabe der erste Eisladen in Berlin, der rund um die Uhr liefern kann. Nach Lieferschluss können Lieferdienste wie z.B. Wolt das bestellte Eis aus dem Automaten ziehen, um die Kunden zu versorgen. Dafür wurde extra eine eigenen Schnittstelle programmiert, damit Kunden nur noch das Eis bestellen können, das im Automaten auch tatsächlich vorrätig ist. Geliefert wird anschließend im Umkreis von fünf Kilometern. Patrick Dubrick: “Meine Vision von Expansion ist es, dass wir in Berlin irgendwann alle fünf Kilometer einen eigenen Automaten zu stehen haben.” (Text/Fotos: CS)
Info: JamJamEis, Sachsenwaldstraße 8, 12157 Berlin, Tel.: 0176-32155309, www.jamjameisberlin.de
Dieser Artikel stammt aus „Zehlendorf Aktuell“ Ausgabe 122 (5/2024).
Seitenabrufe seit 26.06.2024:
Anzeige
Sie haben eine Artikelidee oder würden gern eine Anzeige buchen? Melden Sie sich unter 03322-5008-0 oder schreiben eine Mail an info@zehlendorfaktuell.de.