Alltag trifft Humor in der Schwartzschen Villa in Steglitz: Susanne M. Riedel las aus ihrem neuen Buch!
Susanne M. Riedel hat zwei große Söhne, die ihre Erziehungsmethoden langsam gegen sie verwenden, einen Mann, der im Urlaub gern aus dem unausgepackten Koffer lebt, und darüber hinaus ganz besonders viel Alltag. Den verpackt die Autorin und notorische Vorleserin gern in kurze Texte aus ihrem Leben, die sich so anfühlen, als würde man selbst darin vorkommen. Mit einem unbeschwerten Lichterfelder Blick auf die Dinge gewinnt Susanne M. Riedel die Herzen ihrer Leser. Am 3. Mai stellte sie ihr neues Buch vor.
Susanne M. Riedel sagt: “Heute morgen habe ich versehentlich meinen Kapuzenpulli falsch herum angezogen. Das war eigentlich ganz schön.”
Wenn die Lichterfelderin (www.regenrausch.de), die inzwischen die 50-Jahr-Grenze erreicht hat und deswegen eine “Lebensmitteallergie” verspürt, ihre alltäglichen Beobachtungen zu Papier bringt, dann macht sie das unaufgeregt, sehr emphatisch und mit einer leisen Ironie, die den Leser zum Schmunzeln bringt.
Mühelos polkt sie aus dem Wahnsinn des Normalen die kleinen Dinge heraus, die das Leben erst besonders machen, und lenkt den Blick darauf, dass sich auch das größte Chaos besser ertragen lässt, wenn man ihm nur eine komische Note abringt.
Genau das war bereits die geheime Zutat, die Susanne M. Riedels erstes Buch “Ich hab mit Ingwertee gegoogelt” im Satyr-Verlag zu einem Bestseller mit mehreren Auflagen hat werden lassen.
Nach dem ersten Buch mit “Susannes Blick auf die Welt” ist genau diese aber nicht stehengeblieben. Inzwischen war die Autorin, die sich in mehreren Lesebühnen engagiert und bereits einige Male im Fernsehen zu sehen war, nicht zu Hause eingesperrt. Sie musste zur Kur, war beim Frauenarzt, ist mit dem eigenen Nachwuchs in den musikalischen Konflikt gegangen, hat sich mit dem persönlichen körperlichen Verfall auseinandergesetzt und hat nebenbei ein neues Geheimrezept für gute Laune entdeckt – einfach gute Momente sammeln.
Dass sich auch das neue Buch wieder mit einem Dauergrinsen wegschmökern lässt, konnten am 3. Mai an die hundert Fans und Weggefährten im Großen Salon der Schwartzschen Villa in Steglitz miterleben. Während sich die beiden Söhne um die Kartenausgabe kümmerten und der Mann die Kamera zückte, nahm Susanne M. Riedel am Mikrofon Platz und versprach, so lange verschiedene Texte aus ihrem neuen Buch vorzulesen, wie es denn die eigene Stimme hergeben und erlauben würde.
Klasse: Im Publikum saßen nicht nur Lehrerinnen aus Susannes alter Schule, sondern auch Mitglieder aus ihrem Chor und einige weitere Weggefährten, die zum Teil sogar in den Geschichten des Buchs vorkommen. Das trägt übrigens den bereits erwähnten Titel “Lebensmitteallergie” – und handelt nicht selten davon, wie es ist, sich jenseits der Fünfzig beim eigenen Welken zuzuschauen.
Susanne M. Riedel ist aber nicht nur eine feinfühlig und hintersinnig beobachtende Autorin, sondern auch eine fantastische Vorleserin. Hat man sie erst einmal live gehört, hat man fortan beim Lesen ihrer Bücher immer ihre Stimme und ihren ganz eigenen Vorlese-Singsang im Ohr. Das ist ein Bonus-Feature.
Apropos Singen: Für die Buchpremiere hatte sich die Autorin den ihr bestens bekannten Liedermacher Lukas Meister eingeladen. Der sang nicht nur allein über seine Beobachtungen der alltäglichen Welt. Die Zuschauer staunten nicht schlecht, als auch die Autorin mit einstimmte und ihr Gesangstalent offenbarte. Auch hier durfte die Komik nicht fehlen – etwa bei dem Lied “Zalando”, das auf der ABBA-Melodie von “Fernando” über Einkaufsprobleme erzählte. (Text/Foto: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Zehlendorf Aktuell“ Ausgabe 122 (5/2024).
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