PingPongParkinson Berlin & Umland: Tischtennis hilft bei Parkinson – und sorgt für sozialen Kontakt!

Das ist doch einmal interessant. Tischtennis soll Menschen helfen, die an Parkinson erkrankt sind, weil es tatsächlich den Gleichgewichtssinn, die Standsicherheit und die Koordination trainiert und zugleich die Konzentration, die Motivation und die Gehirnaktivität fördert. Der Verein “PingPongParkinson Berlin & Umland” hat nun in Stahnsdorf einen weiteren Stützpunkt eröffnet – und arbeitet hier mit dem TSV Stahnsdorf zusammen.
Vor vier Jahren wurde der Verein “PingPongParkinson Deutschland e.V.” gegründet – und das mit großem Erfolg. Er ermöglicht es bundesweit und allein auf ehrenamtlicher Basis, dass Menschen mit Parkinson Tischtennis spielen können.
In der Hauptstadtregion ist die Abteilung “PingPongParkinson Berlin & Umland” (www.pingpongparkinson.de/berlin) für die Umsetzung dieser Idee verantwortlich. Landesleiter Wolfgang Hoelscher-Obermaier: “Unser Stützpunkt-Netz wird immer dichter. In Berlin und im Umland gibt es bereits 17 Stützpunkte, an denen etwa 200 an Parkinson erkrankte Menschen Tischtennis spielen können. Bernau ist Stützpunkt Nummer 17 geworden.”
Tatsächlich sorgt das Tischtennisspielen für zahlreiche positive Entwicklungen bei Menschen, die an Parkinson leiden. Da geht es etwa um die Stärkung der Beweglichkeit, der Ausdauer, der Kraft und des Reaktionsvermögens, aber auch um den Austausch mit anderen Menschen, um die soziale Teilhabe und um Inklusion.
Vor kurzem ist in Stahnsdorf Stützpunkt Nummer 16 ans Netz gegangen. Hier hat sich der TSV Stahnsdorf dazu bereit erklärt, Menschen mit Parkinson eine Möglichkeit zum Tischtennisspielen zu eröffnen – unabhängig vom Alter oder den Vorkenntnissen in diesem Sport. Ralf Paul, Vorstandsmitglied und Materialwart: “Wir sind einer der ältesten und größten Vereine vor Ort. In der Abteilung Tischtennis sind über einhundert Spielerinnen und Spieler aktiv. Wir haben zehn Herren-, zwei Damen- und vier Jugendmannschaften.”
Immer am Mittwoch treffen sich nun auch Parkinson-Erkrankte zwischen 19 und 21:30 Uhr in der neuen Turnhalle in der Mühlenstraße 15, um untereinander und auch gemeinsam mit nicht erkrankten Hobbyspielern Tischtennis zu spielen.
Wolfgang Hoelscher-Obermaier: “Regelmäßige Bewegung tut Menschen mit Parkinson gut. Tischtennis verlangsamt das Fortschreiten vieler Parkinson-Symptome. Außerdem wirkt Tischtennis der mit Parkinson häufig verbundenen sozialen Isolierung entgegen und fördert den Erfahrungsaustausch zwischen Betroffenen über ihre Erkrankung.”
Petra Tempel ist die Leiterin vom Stützpunkt Stahnsdorf: “Es haben sich in Stahnsdorf bereits die ersten Spieler mit Parkinson gemeldet, unsere gemeinsamen Sportabende sind gut angelaufen. Die Spieler sind über den Verein versichert.”
Einer der Spieler mit Parkinson ist Michael Meyer (65) aus Steglitz-Zehlendorf: “Ich habe Parkinson bereits seit 17 Jahren. Seit drei Wochen bin ich beim Tischtennis mit dabei und es gefällt mir sehr gut. Ich bin positiv überrascht, dass es so ein Angebot überhaupt gibt. Viele Parkinson-Patienten trauen sich gar nicht mehr nach draußen, das Soziale ist für uns deswegen sehr wichtig. In der Gruppe Sport zu treiben, macht mir sehr viel Spaß.”
Petra Tempel: “Parkinson friert den Körper ein. Beim Tischtennisspielen kann man regelrecht beobachten, wie die Spieler im Eifer des Gefechts ihre Krankheit kurz vergessen.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Zehlendorf Aktuell“ Ausgabe 120 (3/2024).
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