Stunde der Wintervögel: Wer piepst denn da?
Wer zwitschert da eigentlich selbst bei Schneefall und Minustemperaturen noch im eigenen Garten? Der NABU und der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) möchten es nur allzu gern herausfinden. Bei der „Stunde der Wintervögel“ wurden die deutschen Vogelfreunde einmal mehr dazu aufgefordert, eine Strichliste zu führen. So sollte herausgefunden werden: Welcher einheimische Vogel ist im Winter am häufigsten zu sehen?
Viele Berliner und Brandenburger haben ein wahres Herz für Vögel – gerade im Winter. In den kalten Monaten stellen sie ein Futterhäuschen auf und sorgen mit ein wenig Extrafutter dafür, dass die gefiederten Tiere gut durch die kalte Jahreszeit kommen.
Doch wer zeigt sich aus der bunten Vogelschar eigentlich den Menschen im Winter? Seit 13 Jahren möchte dies der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) zusammen mit dem LBV herausfinden – und ruft die „Stunde der Wintervögel“ aus. In diesem frisch angebrochenen neuen Jahr fiel „Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion“ auf die Tage des 6. bis 8. Januars. Wer mitmachen wollte, sollte sich an einem der drei Tage genau eine Stunde lang Zeit nehmen, um die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon, auf der Wiese, auf dem Feld oder im Wald zu beobachten. Aufgabe war es dabei, die höchste Anzahl an Vögeln einer Art zu notieren, die sich im Beobachtungszeitraum dem Naturbeobachter gleichzeitig gezeigt haben.
Der NABU (www.nabu.de) hatte im Internet vorab für eine Schulung gesorgt und die Steckbriefe von 35 Wintervögeln veröffentlicht. Neben den einheimischen Wintervögeln wie Amsel oder Rotkehlchen wurden in dieser Übersicht auch „Invasionsvögel“ wie der Bergfink, der Erlenzeisig und der Seidenschwanz berücksichtigt. Als „Invasionsvogel“ werden Vögel bezeichnet, die aufgrund der Wetterverhältnisse in manchen Wintern aus dem Norden und Osten nach Deutschland ziehen.
Die meisten Amateur-Wissenschaftler werden aber zu einer ausdruckbaren Zählhilfe gegriffen haben, die nur die 15 häufigsten Wintervögel in Fotos vorgestellt hat. Denn wer kann schon noch Grünfink, Buchfink, Buntspecht, Rotkehlchen, Kleiber, Haussperling, Feldsperling, Kohlmeise, Blaumeise, Amsel, Elster, Bergfink, Ringeltaube und Eichelhäher unterscheiden?
Bei der letzten Auswertung im Januar 2022 war der Haussperling übrigens der häufigste Wintervogel in ganz Deutschland. In Berlin lagen die Kohlmeise und die Nebelkrähe auf Platz zwei und drei direkt dahinter.
Über 70.000 Vogelfreunde meldeten ihre Ergebnisse in diesem Jahr bereits unter der URL www.stundederwintervoegel.de. In diesem Jahr wurden überraschend viele Gänse gesichtet. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Zehlendorf Aktuell“ Ausgabe 106 (1/2023).
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