SCHWARZisMEHR in Kleinmachnow: Nils Wilhelm ist ganz der Lakritze verfallen!
Lakritze ist etwas für den herben Norden. In Österreich und im Süden Deutschlands lebt die Bevölkerung unterhalb des sogenannten „Lakritz-Äquators“, hier wird die schwarze Leckerei als „Bärendreck“ verunglimpft. In Berlin und Umgebung sieht das zum Glück ganz anders aus. Nils Wilhelm hat der wahlweise süßen oder salzigen Lakritze sogar ein eigenes Ladengeschäft spendiert. (ANZEIGE)
Erst seit kurzem gibt es in Kleinmachnow – nur einen Steinwurf von den „Neuen Kammerspielen“ entfernt – einen eigenen Lakritze-Laden. Nils Wilhelm (32) aus Wilmersdorf hat ihn eröffnet. Er sagt: „Ich habe ewig nach einem geeigneten Geschäft für meine Lakritz-Idee gesucht. Fündig geworden bin ich in Kleinmachnow, wo auch ein Großteil meiner Familie lebt und wo ich nun auch selbst nach einer Wohnung suche. Mein Geschäft SCHWARZisMEHR liegt zwar auf der Rückseite der Ladenzeile und ist deswegen nicht ganz so einfach zu finden. Aber meine ersten Kunden sind begeistert. Und über ihre Mundpropaganda finden immer mehr Lakritze-Freunde zu mir.“
Vor allem die Kinder freuen sich. Viele verschiedene Lakritz-Knabbereien liegen in offenen Gläsern bereit. Sie lassen sich mit einer Metallschaufel aufnehmen und in eine Plastiktüte füllen. Nils Wilhelm: „Die Kinder lieben es, sich ihre Tüte selbst voll zu machen. Natürlich laufen sie als erstes zu den bunten Gläsern. Ganz wichtig ist: Jeder Kunde darf einmal probieren, um sich vom Geschmack zu überzeugen. So kauft niemand die Katze im Sack.“
Das Probieren sollte sein. Denn die Lakritze, die Nils Wilhelm in seinen Gläsern anbietet, hat nichts mit der gefällig-süßen und weichen Lakritze zu tun, die man aus deutscher Herstellung etwa von Katjes oder Haribo her kennt.
Nils Wilhelm: „Lakritze ist vor allem in den Niederlanden sehr populär, hier werden pro Person und Jahr zwei Kilo Lakritze verdrückt. Lakritze wird auch in den skandinavischen Ländern gern genossen. Hier lieben die Leute ihre Lakritze salzig und mit einer Extraportion Salmiak.“
Um die Geschmacksnuancen auch im Ladengeschäft besser zu veranschaulichen, lassen sich die Gläser auf der einen Seite der Geschmacksnote „süß“ zuordnen, während auf der anderen Seite die „salzigen“ Lakritz-Bonbons zu finden sind.
Die Lakritze wird im Zuge der Lieferengpässe, der steigenden Energiepreise und der Inflation stetig teurer. Bei einem Preis ab 1,50 Euro pro hundert Gramm Lakritze kann man aber noch nicht meckern. Nils Wilhelm: „Lakritze ist im Grunde genommen nichts anderes als der eingedickte Saft von der Wurzel des Echten Süßholzbaums. Der wächst vor allem im Iran und im Irak. Zurzeit hat die Produktion echt Probleme damit, den Rohstoff zu liefern.“
Aus diesem Grund bleiben einige Gläser leer – es fehlt an Nachschub. Große Aufkleber mit Texten wie „Schon aufgegessen“ und „Zu gut, um noch da zu sein“ machen auf diesen Umstand aufmerksam.
Beim Ladengeschäft SCHWARZisMEHR handelt es sich um kein Franchise. Nils Wilhelm ist allein verantwortlich: „Ich war vorher lange in der IT-Branche angestellt. Ich wollte mich aber trauen und mich selbstständig machen. Meine Familie unterstützt mich sehr darin. Ich habe jedes Stück Lakritze, das ich in meinem Geschäft anbiete, selbst schon einmal probiert. Natürlich kann ich noch immer Lakritze essen, aber nur noch in Maßen. Was mir aber sehr viel Spaß macht, ist es, neue Lakritz-Varianten zu entdecken. Ich habe in diesem Sommer etwa Urlaub in Italien gemacht. Da habe ich italienische Pasta mit Lakritz-Aroma entdeckt und weißes Nougat mit Lakritze. Klar, dass ich das gleich für mein Geschäft eingekauft habe.“
Wer sich in dem kleinen Geschäft umschaut, wird immer wieder etwas Neues entdecken können. Neben Lakritze mit Honig-, Karamell-, Kiwi- oder Apfelaroma gibt es so etwa auch Lakritz-Zahnpasta, Salmiak-Lutschpastillen oder die klassischen Süßholz-Zweige, an denen man knabbern kann und die kleinen Kindern beim Zahnen Linderung verschaffen sollen. Nils Wilhelm: „Wir führen auch gepfefferte Lakritzbonbons aus Island, Gin&Tonic mit Aroma aus Schweden oder Lakritz-Fudge aus den Niederlanden.“
Für die Gäste, die etwas Besonderes verschenken möchten, hat der Herrscher über alle Lakritz-Varianten verschiedene Geschenkkörbe zusammengestellt. In einem sehr großen Glas gibt es auch eine „Come-together-Mischung“ mit vielen unterschiedlichen Lakritz-Sorten. Nils Wilhelm: „Da kann man sich eine Tüte voll mitnehmen, um die Sorte zu finden, die einem am besten schmeckt. Ich habe Kunden, die haben ihre Sorte auf diese Weise gefunden und holen sich nun Woche für Woche ein Tütchen mit ihrer Lieblings-Lakritze ab.“
Ein Geheimtipp für alle Kunden sind die Luxus-Lakritz-Kugeln der dänischen Firma Bülow aus Kopenhagen. Hier wird ein Lakritzkern mit Schokolade und einer Aromaschicht ummantelt. Die edlen Naschereien gibt es in Geschmacksrichtungen wie Passionsfrucht, salziges Karamell oder Limette. Zurzeit verkauft sich ein Bülow-Weihnachtskalender fast von allein.
Das SCHWARZisMEHR hat Dienstag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr und am Samstag von 10 bis 14 Uhr geöffnet. (Text/Fotos: CS)
Info: SCHWARZisMEHR, Uhlenhorst 1 AB, 14532 Kleinmachnow, schwarzismehr.de
Dieser Artikel stammt aus „Zehlendorf Aktuell“ Ausgabe 104 (11/2022).
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