Hinter den Toren: 21 Höfe in der Teltower Altstadt öffneten ihre Tore!
Die Teltower Altstadt umarmt viele uralte, historische Gehöfte. Wer durch die Kopfsteinpflastergassen rund um den Marktplatz flaniert, ahnt gar nicht, was für weitläufige Höfe und Gartenanlagen sich hinter den Toren verbergen. Zum „Tag der offenen Höfe“ am 28. August luden viele Hofbesitzer zu einem Besuch ein – und unterhielten das neugierige Publikum mit Musik, Leckereien und vielen kulturellen Angeboten.
Nach zwei Jahren unfreiwilliger Corona-Pause fand der in Teltow sehr beliebte „Tag der offenen Höfe“ endlich wieder eine Fortsetzung. Dafür wurde die Teltower Altstadt am 28. August kurzerhand weitläufig für den gesamten Autoverkehr gesperrt. Über 6.000 neugierige Besucher nutzten an diesem Sonntag die Gelegenheit, von 12 bis 18 Uhr über die autofreien Kopfsteinpflasterstraßen zu spazieren, um vielen ansonsten für die Öffentlichkeit verschlossenen Höfen einen Besuch abzustatten.
Am „Tag der offenen Höfe“ beteiligten sich 21 Höfe an der Aktion. Erstaunlich war, wie gut sich die Besucher auf dem großen Areal verteilt haben. Obwohl die von der Stadt Teltow und den Hofbesitzern gemeinsam gestemmte Veranstaltung sehr gut besucht wurde, kam es doch zu keinem Gedränge. So konnte man sich die Höfe in aller Ruhe anschauen und hier und dort auch einmal gemütlich verweilen.
Überall in der Altstadt lagen zur besseren Orientierung Faltpläne aus, die den Weg zu den teilnehmenden Höfen wiesen und auch den zeitlichen Ablauf der angekündigten Aufführungen festhielten. Große Fahnen auf der Straße machten ebenfalls von weither sichtbar auf die teilnehmenden Höfe aufmerksam.
Die Hofbesitzer hatten sich sehr gut auf die Besucher vorbereitet. Oft genug standen gleich mehrere Bierzeltgarnituren im Garten oder in den gepflasterten Innenhöfen bereit. Es gab außerdem immer wieder Liegestühle, Hängematten, Strandkörbe und gefühlt tausend andere Sitz- und Liegemöglichkeiten, die zum Verweilen einluden.
So kam genügend Gemütlichkeit auf, um das kulinarische Angebot zu würdigen, das eigentlich in jedem Hof auf ebenso hungrige wie durstige Kunden abzielte. Neben dem klassischen Rostbratwürstchen vom Grill konnten sich die Gäste auch über Obatzda-Brot, Slush-Eis, selbstgemachte Pastetchen oder leckeren Kuchen freuen. Dazu gab es ganz nach Wunsch z.B. eine Johannisbeer-Saftschorle, hausgemachte Zitronenlimonade, Prosecco mit Aperol oder sogar eine Wild Berry Gin Tonic Bowle.
In vielen Höfen wurde musiziert. Das Duo Leo/Messerschmidt trat auf, das Akkordeon-Ensemble „Klangfarben“ war am Start, die „Momofix Swingband“ spielte auf, das „Jazzkollektiv Babelsberg“ war zu hören und auch „Dixie de Luxe“ mischte mit. Antonia Katharina Tessnow war mit der Querflöte unterwegs und der „Männerchor Teltow 1874 e.V.“ ließ seine Stimmen hören. Sportvereine wie der „SV Sport und Spaß“ oder die „Friedrichs Schützengilde zu Teltow 1862“ stellten sich ebenfalls vor – und der „Teltower Carneval Club“ stemmte sogar ein kleines Show-Programm.
In vielen Gärten durften die Besucher den Geldbeutel zücken und etwas einkaufen. Vor Ort konnte man sich etwa mit allen nur erdenklichen Produkten rund ums Teltower Rübchen eindecken, ausrangierten Hausrat durchforsten, Blumen- und Pflanzentöpfe vom Händler kaufen, lokalen Honig erstehen oder Strickwaren der Stickgruppe von der AWO Teltow sichten.
Natürlich gab es auch immer wieder die Gelegenheit, mit den einzelnen Hofbesitzern ins Gespräch zu kommen. Die Besucher äußerten sich bei ihnen nicht selten erstaunt darüber, wie idyllisch und groß die Höfe und Gärten doch mitten im Zentrum von Teltow ausfallen. Wobei einige Höfe der Öffentlichkeit sogar ganzjährig zur Verfügung stehen – so etwa am Heimatmuseum, beim Bürgerhaus und beim Pfarramt.
Der Marktplatz vor dem Teltower Rathaus wandelte sich während des „Tages der offenen Höfe“ zu einem wahren Knotenpunkt der Besucherströme. Hier gab es einen Spezialitätenmarkt: Viele regionale Händlern hatten Stände aufgebaut. Vor Ort konnten die Besucher Mufflonbraten und Känguruhbeisser erstehen, in bayerischen Leberkäs beißen, eine portugiesische Pastel de Nata einkaufen oder die kultigen Käsekuchen-Wunderwerke der Teltower Konditorei Neuendorff vom „Café Dreikäsehoch“ ausprobieren.
Auch Petra Lachmann aus Teltow war mit vor Ort: „Ich schaue mir so gern die Gärten in der Altstadt an. Das ist für mich so, als würde ich eine ganz andere Welt betreten. Die Höfe liegen aber auch so geheimnisvoll im Verborgenen. Es ist eine tolle Überraschung, was man da wohl zu sehen bekommt, sobald man durch die Tore tritt. Da ich selbst sehr gern in meinem kleinen Garten werkele, ist das für mich immer eine tolle Inspiration.“
Der „Tag der offenen Höfe“ ist für dieses Jahr schon wieder vorbei, aber das nächste Event kündigt sich bereits an. Vom 1. bis zum 3. Oktober steht das „Teltower Stadtfest“ im Veranstaltungskalender. Drei Tage lang wird das „größte Fest im Land Brandenburg zum Tag der Deutschen Einheit“ wieder ein Füllhorn der Unterhaltung über den Besuchern ausleeren – und das bei kostenlosem Einlass. Das Kultur- und Familienfest bietet eine Party-Arena mit Live-DJ, rasante Fahrattraktionen, viele Händler, einen Kunsthandwerkermarkt und etliche Gratiskonzerten auf zwei Bühnen – u.a. mit Blind Passenger, Hans-Werner Olm, Mitch Keller und Larry Schuba. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 102 (9/2022).
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