Z88 aus Zehlendorf: Erfolgreiche Boule-Abteilung sucht junge Mitspieler!
In Frankreich gilt Boule als Nationalsport, in Deutschland könnte das kommunikative Spiel mit sechs Metallkugeln und einem hölzernen „Schweinchen“ aber noch mehr Mitspieler gebrauchen. Der Franzose Bruno Gibard ist Abteilungsleiter der Boule-Sparte im Zehlendorfer Sportverein Z88. Er würde sich über eine Verjüngung seiner Abteilung sehr freuen. Boule ist schnell erklärt. Auf einer Boule-Bahn wird eine kleine Holzkugel („Schweinchen“) so geworfen, dass sie wenigstens sechs Meter vom Werfer entfernt zu liegen kommt.
Anschließend wirft der Spieler eine deutlich größere Metallkugel hinterher. Danach ist das gegnerische Team an der Reihe. Es muss versuchen, mit einer Kugel zwischen das Schweinchen und die bereits liegende Kugel zu kommen. Erst danach ist der Gegner wieder an der Reihe.
Jedes Team, das aus zwei oder drei Spielern besteht, hat sechs Kugeln zur Verfügung. Einen Punkt gibt es am Ende für das Team, dessen Kugel am nächsten am Schweinchen liegt. Liegen weitere Kugeln ebenfalls in der Nähe, ohne dass eine gegnerische Kugel darunter ist, gibt es weitere Punkte. Es wird so lange gespielt, bis ein Team 13 Punkte hat.
Die Boule-Abteilung vom Zehlendorfer Sportverein Z88 wurde vor 15 Jahren gegründet. Abteilungsleiter Bruno Gibard (59) ist waschechter Franzose. Er sagt: „45 Mitglieder hat unsere Abteilung, ein Drittel von ihnen sind Frauen. Wir sind inzwischen der erfolgreichste Bouleverein in ganz Berlin. Unsere erste Mannschaft, die fast nur aus Franzosen besteht, spielt in der Bundesliga. Unsere zweite und dritte Mannschaft sind in der Landesliga Berlin aktiv.“
Auf dem Sportplatz von Z88 ist längst ein eigenes „Boulodrom“ entstanden – mit acht Turnierbahnen. Acht weitere Bahnen gibt es neben der Terrasse vom Clubrestaurant. Bruno Gibard: „Wir können leicht weitere Bahnen aufbauen, das ist gar kein Problem.“
Wer das Spiel mit den Kugeln selbst einmal ausprobieren möchte, ist herzlich willkommen. Dienstag ist Training angesagt, Donnerstag freies Spiel, die Turniere für jedermann finden am Sonntag statt; die genauen Uhrzeiten finden sich auf der Homepage.
Bruno Gibard: „Bei den Turnieren werden die Mannschaften immer wieder neu zusammengesetzt, so spielt jeder einmal mit jedem, das ist sehr kommunikativ. Wer regelmäßig Boule spielt, legt sich professionelle Turnierkugeln zu, sie kosten zwischen 100 und 300 Euro. Die Mitgliedschaft im Verein ist mit 230 Euro im Jahr recht teuer angesetzt. Im Beitrag sind aber bereits die Reisen zu den Wettbewerben enthalten. Die Basis unterstützt so die Spitzensportler im Verein. Ich selbst liebe es, diese Reisen zu planen und zu begleiten. Wir sind etwa zu einem Turnier in Travemünde gereist, da wurden extra für diesen Tag über 256 Bahnen auf der Uferpromenade angelegt.“
Das Problem der Boule-Abteilung fasst Bruno Gibard wie folgt zusammen: „Wir sind überaltert, wir brauchen junge Spieler. Es ist aber schwer, die Jugend in der Großstadt fest an einen Verein zu binden, es gibt zu viele verschiedene Freizeitangebote. Das ist auf dem Dorf anders, deswegen sind die Jugendlichen dort alle bei der Feuerwehr oder im Schützenverein. Aber immerhin gibt es in jedem Berliner Bezirk wenigstens eine Boule-Bahn, das wissen viele nur nicht.“ (Text/Fotos: CS)
Info: Zehlendorfer Turn- und Sportverein von 1888 e.V., Sven-Hedin-Straße 85, 14163 Berlin, Tel.: 030-8137229, www.zehlendorf88.de/boule-aktuell
Dieser Artikel stammt aus „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 99 (6/2022).
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