Rückenschmerzen: Dr. Katharina Fuchs übernimmt die Praxis von Dr. Hansen in Nikolassee!

In der Prinz-Friedrich-Leopold-Straße, unweit vom S-Bahnhof Nikolassee, ist seit sechs Jahren die Orthopädische Praxis Nikolassee zu finden. Dr. Markus Hansen hat sie nun altersbedingt in neue Hände gegeben. Dr. Katharina Fuchs (44) wird vieles von dem weiterführen, was Dr. Hansen begonnen hat. Dazu gehört vor allem, sich sehr viel Zeit für die Patienten zu nehmen. (ANZEIGE)
Jeder kennt das. Ab und zu zieht und zwirbelt es in der Wirbelsäule, die Knochen tun weh, in den Gelenken knirscht es und wahrscheinlich ist sowieso ein Bandscheibenvorfall schuld an der ganzen Misere. Gegen all diese Beschwerden hilft doch in der Regel ein Gang zum Orthopäden – und eine Spritze, oder?
Dr. Katharina Fuchs: „Natürlich ist eine Spritze mitunter das Mittel der Wahl, um die Schmerzen zu nehmen, Schonhaltungen zu vermeiden oder eine Entzündung etwa der Schleimbeutel zu heilen. Es ist aber noch viel wichtiger, sich viel Zeit für einen Patienten zu nehmen, um eine umfassende Anamnese durchzuführen. Das geht nur in einem ausführlichen Gespräch und einer sich anschließenden Untersuchung. Genau dies ist auch der Grund dafür, warum ich die Orthopädische Praxis Nikolassee ganz im Sinn von Dr. Markus Hansen als Privatpraxis fortführen werde. Das System der gesetzlichen Krankenkassen gesteht mir gerade einmal ein paar wenige Minuten zu, um ein Gespräch mit einem Patienten zu führen. Das ist viel zu wenig. Zu mir können alle Privatpatienten kommen. Das gilt natürlich auch für Kassenpatienten. Nur wird hier meine Rechnung eben nicht von der Kasse übernommen.“
Dr. Katharina Fuchs stammt aus Münster. Hier hat sie auch Medizin studiert und in der Unfallchirurgie ihre Doktorarbeit geschrieben: „Zwischendurch war ich auch in Spanien und Südafrika. In Südafrika habe ich mein praktisches Jahr absolviert und in den Townships gearbeitet. Das erdet einen. Ich habe insgesamt zwölf Jahre lang am Universitätsklinikum studiert und gearbeitet. Anschließend hat sich mein Oberarzt mit einer Praxis selbstständig gemacht und ich habe für ihn gearbeitet. Hier hätte ich auch mit einsteigen können. Mein Mann hat aber 2016 eine neue Arbeit in Berlin angefangen. Ein halbes Jahr später bin ich ihm nachgezogen. Wir haben sogar eine Wohnung im schönen Zehlendorf finden können. Bei Dr. Hansen war ich selbst als Patientin – ich konnte aufgrund eines myofaszialen Schmerzsyndroms kaum noch sitzen. Über die Behandlung sind wir ins Gespräch gekommen und Dr. Hansen hat mir altersbedingt seine Praxis zur Übernahme angeboten, weil wir in vielen Belangen sehr ähnlich denken und arbeiten.“
Von Münster nach Berlin? So sieht die Ärztin und Mutter von drei Kindern die beiden Städte im Vergleich: „Münster ist provinziell, aber wunderschön. Berlin ist groß, aufregend, bunt und trotzdem grau. Berlin hat natürlich das Angebot einer Großstadt. Zugleich hat die Stadt aber auch unfassbar viel Grün und Natur. Mit der Berliner Kodderschnauze muss man natürlich umgehen können. So oder so kann ich sagen: Uns hätte es wirklich schlechter treffen können.“
Das jüngste Kind geht noch in den Kindergarten, die anderen beiden besuchen bereits Schulen im Bezirk. Das ist gut so, denn auch für die Mutter heißt es nun: Die Arbeit ruft. Seit dem 10. Januar 2022 kümmert sich Dr. Katharina Fuchs – nach einer umfassenden Renovierung der Räumlichkeiten – um die Bestandspatienten von Dr. Hansen: „Ein Artikel über mich in einem medizinischen Magazin hat mir aber schon jetzt viele neue Patienten beschert, die sogar von Chemnitz oder Magdeburg aus nach Berlin fahren, um bei mir vorstellig zu werden.“
In der neuen Praxis werden alle bekannten orthopädischen Krankheitsbilder behandelt. Dr. Katharina Fuchs: „Wir führen vor Ort eine Sonografie durch, setzen ein Hüftscreening bei Säuglingen um, kümmern uns um die Arthrosetherapie und bieten ein kinesiologisches Taping an. Ich habe auch eine entsprechende Fortbildung für die Akupunktur absolviert.“
Wirklich sehr gut aufgestellt ist die Praxis, wenn es um das myofasziale Schmerzsyndrom geht.
Myofasziale Schmerzsyndrom schnell erklärt!
Im medizinischen Orthopädie-Alltag wird schnell ein Röntgenbild gemacht. Oder der Patient erhält ein MRT.
Dr. Katharina Fuchs: „Diese bildgebenden Verfahren sind für die Diagnostik sehr wichtig. Sie müssen nur richtig interpretiert werden. Oft wird ein Bandscheibenvorfall vorgefunden, der gleich operiert wird. Das ist im Einzelfall richtig so. Allerdings hat der Großteil der Bevölkerung im Verlauf des Lebens einmal einen Bandscheibenvorfall. Das kann auch völlig beschwerdefrei ablaufen. Damit möchte ich sagen: Ein diagnostizierter Bandscheibenvorfall muss nicht immer zwingend die Ursache der Rückenschmerzen sein. Insbesondere muskuläre Ursachen sehe ich auf einem Röntgenbild überhaupt nicht.“
Tatsächlich können einseitige Bewegungen, ein Bewegungsmangel und Stress dafür sorgen, dass sich Muskeln und ihre Faszien verkrampfen, bis sich maximale Schmerzpunkte in ihnen ausbilden.
Dr. Katharina Fuchs: „Der menschliche Körper ist für die Bewegung und den aufrechten Gang gemacht und nicht für das Sitzen und das Liegen. Insofern kann ich ganz klar sagen: Wir alle bewegen uns viel zu wenig und auch zu einseitig. Das führt mitunter zu ganzen Kaskaden an Verkrampfungen, die sich über den ganzen Körper ausbreiten. Insbesondere Corona hat die Situation noch einmal deutlich verschlimmert. Viele Menschen haben im Homeoffice gearbeitet. Auf einmal sitzen sie nicht mehr auf ergonomisch geformten Schreibtischstühlen, sondern auf dem Hocker am Esstisch. Dabei wird der Kopf nach vorn geneigt. Der Kopf ist allerdings sehr schwer. Schnell bekommt man Nackenschmerzen. Um das zu kompensieren, zieht man die Schultern hoch. So entstehen Rückenschmerzen. Schnell wird das chronisch. Hinzu kommt, dass sportliche Aktivitäten wie Schwimmen oder der Gang ins Fitness-Studio während Corona entfallen sind. Gerade für das Training der kleinsten Muskelpartien, die an der Wirbelsäule ansetzen, lohnt sich das Training auf einer Wackelplatte sehr. Gern zeige ich meinen Patienten einfache Übungen, die sie Zuhause absolvieren können. Ich gebe auch gern eine Unterstützung, wenn es um eine Verhaltensänderung oder um eine Umstellung der Ernährung geht.“
Dr. Katharina Fuchs findet die Triggerpunkte, die sich im myofaszialen Gewebe gebildet haben – und löst sie auf. Dabei setzt sie auf eine manuelle Triggerpunkttherapie, auf Stosswellen und auch auf die Dorntherapie: „Die Dorntherapie setzt auf eine sehr behutsame Korrektur der Wirbelstellung in der Wirbelsäule, was für den Körper deutlich schonender ist als etwa die schnellen kraftvollen Einrenkungen der Chiropraktik. Doktor Hansen hatte große Erfolge mit der Dorntherapie – und ich führe das weiter.“
Das myofasziale Schmerzsyndrom wird oft noch belächelt. Dr. Katharina Fuchs: „Viele sehen die Probleme noch immer in den Gelenken und Sehnen und nicht in den Muskeln und Faszien.“
Eines können sich die Patienten in der neuen Praxis gewiss sein: Eine Operation steht immer erst an der letzten Stelle der möglichen Behandlungen. Dr. Katharina Fuchs: „Und das sagt jemand, der früher immer sehr gern operiert hat. Aber die Indikation muss eben auch stimmen.“ (Text/Fotos: CS)
Info: Orthopädische Praxis Nikolassee, Dr. med. Katharina Fuchs, Prinz-Friedrich-Leopold-Straße 7, 14129 Berlin, Tel.: 030-66763178, www.ortho-nikolassee.de
Dieser Artikel stammt aus „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 95 (2/2022).
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