Ristorante A‘Marina in Steglitz: Gehobene italienische Küche mit Meeresfrüchten!
Zwischen der Schloßstraße und dem Insulaner liegt – gleich gegenüber vom Friedhof Steglitz – das kleine italienische Restaurant A‘Marina. Orlando Schiavone (41) und seine Lebensgefährtin Petra Schulze (47) haben sich mit diesem Lokal einen Traum erfüllt. Hier überraschen sie ihre Gäste mit ausgefallenen italienischen Rezepten abseits des Üblichen. Da möchte man Messer und Gabel gar nicht mehr aus der Hand legen. (ANZEIGE)
Das Ristorante A‘Marina liegt etwas abseits vom großen Trubel. Es lohnt sich aber, ins Auto zu steigen, um die italienische Gastronomie im Steglitzer Wohnkiez gezielt anzusteuern. Vor Ort wird dem Gast etwas auf dem Teller geboten, was nicht alltäglich ist.
Das A‘Marina ist recht klein, im gemütlich eingerichteten Innenraum finden etwa 20 Personen Platz. Bestechend ist die offene mit Glas eingefasste Küche, die es den Gästen erlaubt, Orlando die gesamte Zeit über auf die Finger zu schauen.
Die Karte ist sehr klein, es finden sich nur wenige Gerichte auf ihr wieder. Das ist beabsichtigt, denn es wird alles frisch zubereitet – und das auch nur mit den allerbesten Lebensmitteln. Orlando Schiavone: „Ich kann so gut kochen wie ich möchte: Wenn die Produkte nicht top sind, schmeckt das auch nicht.“
Und um den Orgasmus auf der Zunge geht es dem Italiener aus Kalabrien in allererster Linie. Der kulinarische Geschmackspoet, der Theater studiert hat, aber seit 30 Jahren in der Gastronomie arbeitet, hat sich in der Bergstraße seinen Traum von einem eigenen Restaurant erfüllt: „Ich lege Wert darauf, dass ich auf meiner Karte immer nur wenige, handverlesene Gerichte habe, die dann aber wirklich besonders gut schmecken. Ich möchte schon bald von einzelnen Speisen zu zwei, drei Menüs wechseln, aus denen man wählen kann. Das würde mir den Arbeitsablauf sehr erleichtern und ich könnte tolle Menüs entwickeln, deren einzelne Gerichte perfekt zueinander passen“.
Wir beginnen einen entspannten Abend im A‘Marina mit einem Aperitiv und einem besonderen „Crab Salat“, der aromatisches Krabbenfleisch mit Avocado, Tomaten und Basilikum kombiniert und eine wunderbare Frische auf die Zunge bringt. Das liegt sicherlich auch an den Himbeeren, den Mandelsplittern und dem Minze-Blättchen, die einen schönen geschmacklichen Gegenpol zum Krabbenfleisch bieten.
Weiter geht es mit einem extrem ausgefallen gewürzten Oktopus-Arm auf A‘Marina-Art, der allein schon optisch das Gefühl erweckt, dass alle Farben der Küche auf dem Teller explodiert sind. Orlando Schiavone: „Ich liebe es, mit Farben zu arbeiten. Das Grün kommt von klein geraspelter Pistazie, das Rot von einer ganz besonderen Paprika. Hinzu kommen blaue Heidelbeeren, rote Granatapfelkerne, violette getrocknete Blüten und rote Paprikafäden.“ Für uns als Gast heißt es Daumen hoch: Das war bislang der beste Oktopus, der uns auf einem Teller angereicht wurde.
Es geht aber noch besser, etwa mit Ravioloni, die mit Steinpilzen und Trüffel gefüllt sind und auf Wunsch zusammen mit Triangoloni aus Rote-Beete-Teig kredenzt werden. Als Füllung kam bei den Triangoloni Ziegenkäse und Honig zum Einsatz.
Den Abschluss eines wahrlich königlichen Mahls bildete ein Filletto di Salmone, also ein frisches Lachsfilet auf Salat mit knusprig gerösteten Mandeln und Senfdressing. Lachs mit Senf – das ist eine weitere echte Überraschung im Ristorante A‘Marina. Und man muss ganz klar sagen: Diese ungewöhnliche Geschmackskombination funktioniert bestens, man muss sich eben nur trauen.
Orlando Schiavone, der bereits seit 22 Jahren in der Gastronomie arbeitet und in Rom, Buenos Aires und in Polen tätig war: „Den Senf mache ich ebenfalls selbst – wie eigentlich alles, was auf den Teller kommt. Beim Start hat mir übrigens der italienische Fernsehkoch Francesco Cavarretta geholfen. Er hat bei unserer Eröffnung mit gekocht. Und von ihm habe ich auch die Rezepte für den Lachs und die gefüllten Ravioloni.“
Orlando und Petra reisen selbst sehr oft nach Italien, probieren hier und da ein neues Restaurant aus, suchen nach neuen Zutaten und lassen sich inspirieren. Orlando Schiavone: „Die italienische Küche hat so viel mehr zu bieten als das, was wir hier in Deutschland in den Restaurants kennenlernen dürfen. Wenn wir in Italien sind, arbeite ich immer auf freiwillliger Basis in einem Resort mit, in dem viele Sterneköche beschäftigt sind. Da lerne ich von morgens bis abends viele neue Dinge kennen. Am Ende kombiniere ich das aber mit der ganz normalen Familienküche aus Italien. Eine italienische Mama weiß immer am besten, wie es schmeckt.“
Orlando Schiavone, der schon für Terrence Hill Spaghetti Carbonara kochen durfte (und das nicht nur einmal), hat sein Ristorante A‘Marina letztes Jahr im Februar eröffnet: „Das war direkt vor dem Corona Lockdown, das war natürlich eine schlimme Situation für uns. Aber wir haben sie bewältigt. Wir freuen uns inzwischen über zahllose gute Bewertungen im Internet und merken, dass von Woche zu Woche mehr Genießer zu uns finden, die Freude an einer hochwertigen italienischen Küche haben. Pizza gibt es bei uns zwar keine, aber gern kann man auch Wünsche äußern.“
Das Ristorante A‘Marina, das war früher einmal eine alte Kneipe. Dann residierte bereits ein Italiener in den Räumen, bevor Orlando und Petra das Restaurant übernommen haben. Petra Schulze, die ebenfalls aus der Gastronomie kommt und mit Orlando gerade von Dahlem nach Alt-Glienicke umgezogen ist: „Mein Bruder ist gelernter Stukkateur, er hat uns sehr bei der Renovierung geholfen.“
Von der italienischen Küche ist auch Petra Schulze sehr angetan: „Italien ist in der Küche schon viel, viel weiter als wir. Da kommen immer wieder neue Produkte zum Einsatz, die Küche steht niemals still, sie entwickelt sich ganz schnell weiter.“
Dem Namen „A‘Marina“ wird das Restaurant auf jeden Fall gerecht: Fisch und Meeresfrüchte haben hier immer ihren besonderen Platz. Zwischen Dorade und Lachs kommen dabei auch gratinierte Miesmuscheln, Austern und Seeigel zum Einsatz.
Petra Schulze: „Faszinierend finde ich, dass Orlando auch Zuhause noch so viel Spaß am Kochen hat. Ob er dabei nur für mich oder auch für Freunde kocht, ist egal. Kochen ist einfach sein Leben.“
Bei einem schönen Glas italienischen Rotwein neigt sich ein besonderer Abend seinem Ende entgegen. Unser Tipp: Dieses Pärchen sollten Freunde der gehobenen italienischen Küche unbedingt einmal besuchen. Und sich einfach überraschen lassen. (Text/Fotos: CS)
Info: A‘Marina Ristorante, Bergstraße 62, 12169 Berlin, Tel.: 030-54775842, www.amarina62.com
Dieser Artikel stammt aus „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 92 (11/2021).
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