Die Sandelfe in Lankwitz nutzt 290 Vorlagen: Wir malen ein Bild mit buntem Sand!

Im Corona-Lockdown haben sich viele Eltern gefragt: Wie beschäftige ich eigentlich die Kinder? Die Lösung liegt auf der Hand und sie kommt aus Lankwitz: Ali und Iris Özcan haben bereits 2008 ihr Familienunternehmen „Sandelfe“ gegründet. Sie bieten Klebefolien-Bilder an, die sich mit farbigem Sand ausmalen lassen. 290 Vorlagen gibt es bereits. Im neuen Ladengeschäft können nun auch Kindergeburtstage veranstaltet werden. (ANZEIGE)

Die Idee ist wirklich famos – und bringt in der Umsetzung alle Kinderaugen zum Leuchten. Wer ein „Sandelfen“-Bild vor sich hat, gelangt in mehreren Schritten zu einem neuen und ganz individuellen 3D-Gemälde, das sich anschließend gern in einem dekorativen Rahmen an die Wand hängen lässt.

Wer sich ein zunächst noch ganz farbloses „Sandelfen“-Bild etwa mit einem Hai, einer Wüstenoase, einem Auto oder einem Drachen vornimmt, kann vorerst nur grobe Konturen erkennen.

Iris Özcan (46): „Mit der Hilfe eines Piksers entfernt man zunächst die Schutzfolie vom Motiv, das die Konturen bedeckt. Über die nun freigelegten, klebrigen Linien kippt man schwarzen Sand. Er bleibt auf den Konturen kleben, sodass sie nun deutlich zu erkennen sind. Anschließend nehmen die Kinder die Schutzfolie von einzelnen Flächen ab, sodass nun auch diese Bereiche des Bildes mit Sand ausgemalt werden können. Wir haben etwa zwanzig verschiedene Farben im Angebot. Zurzeit überlegen wir, zu einem noch feineren farbigen Sand zu wechseln, sodass noch mehr Sandkörner auf den Konturen und Flächen kleben bleiben. Dann wirken die Bilder allerdings nicht mehr so dreidimensional wie jetzt. Übrigens packen wir manchmal auch etwas Glitter zum Sand dazu – etwa zum Ausmalen der großen Flächen.“

Seit 2008 gibt es das Familienunternehmen bereits. Über 290 Vorlagen sind in dieser Zeit entstanden. Ali Özcan (54) denkt sich die Motive selbst aus und setzt sie mit dem Stift in der Hand um: „Als wir angefangen haben, da kannte noch niemand die Sandbilder. Als ich im Internet nach diesem Begriff gegoogelt habe, spuckte die Suchmaschinen nur den Begriff ‚Sandaletten‘ aus. Die ersten Klebebilder habe ich noch Zuhause in unserem Schlafzimmer auf einem Plotter erstellt. Unsere Bestseller, das sind der Delfin, das Einhorn, die Eule, der Skorpion, der Hund und die Katze. Irgendwann habe ich ein Herz mit Flügeln gemacht, das haben sie uns auch aus der Hand gerissen.“

In den vergangenen Jahren war das „Sandelfe“-Team auf vielen großen Veranstaltungen sowie Stadt- und Straßenfesten mit dabei. Iris Özcan: „Die Berliner Sandwelten waren natürlich ein toller Ort für uns, wo wir unsere Bilder präsentieren konnten. Auch bei den großen Events im Botanischen Garten waren wir immer mit dabei. Da konnten die Kinder direkt am Stand ein eigenes Bild aussuchen und es gleich mit Sand ausmalen. Wir nennen das einen Sandelfen Workshop.“

Die Bildvorlagen der „Sandelfe“ gibt es in den beiden Größen DIN-A 4 und 15 x 20 Zentimeter. Ali Özcan: „Wir haben auch viele saisonale Bilder. Insbesondere vor dem Muttertag und dem Vatertag werden entsprechende Bilder mit den Schriftzügen MAMA und PAPA sehr gern gebucht. Da gibt es oft auch Sammelbestellungen aus den Kitas oder den Grundschulen, wenn dort gemeinsam Geschenke für die Eltern vorbereitet werden. Wir haben aber natürlich auch Vorlagen für Ostern oder Weihnachten im Sortiment.“

Die „Sandelfe“-Klebebilder wären im Lockdown natürlich der ganz große Bringer gewesen. Hier zeigt sich aber, dass das Familienunternehmen noch nicht die nötige Manpower hat, um Guerilla-Werbung in den sozialen Netzwerken und bei den Bloggern und Influencern zu machen. Iris Özcan: „Ein Verkauf über Amazon gestaltet sich kompliziert. eBay hat für uns nicht funktioniert. Wir nutzen einen eigenen Online-Shop auf unserer Homepage, um fertige Bastelsets mit den Vorlagen und abgefülltem Sand zum Kunden zu schicken. Unser Shop ist allerdings etwas antiquiert. Wir sind dabei, ihn komplett zu überarbeiten, sodass er in naher Zukunft modernen Ansprüchen genügt.“

Da aufgrund der über viele Monate hinweg geltenden Corona-Beschränkungen zahllose „Sandelfen“-Workshops in Schulen und Kitas, auf öffentlichen Festen und auf Veranstaltungen nicht stattfinden konnten, haben sich die Sandmaler etwas Neues einfallen lassen. Sie haben direkt am Gemeindepark Lankwitz ein kleines Ladengeschäft angemietet. Hier können nun bis zu 14 Kinder gemeinsam eine Geburtstagsparty feiern und vor Ort Sandbilder gestalten.

Iris Özcan: „Wir richten uns an Kinder im Grundschulalter. Sie können sich wenigstens zwei Sandbildmotive aussuchen und sie mit Sand ausmalen. Was wir bieten, das ist ein kreativer und pädagogisch wertvoller Bastelspaß, der vor allem die Feinmotorik schult. Wir haben für die Geburtstage auch mehrere Spiele vorbereitet und können am Ende ein gemeinsames Essen veranstalten, das die Eltern allerdings mitbringen müssten. Die Feiern können dabei auch einem Motto folgen, etwa zu Themen wie der Prinzessin, dem Piraten, dem Einhorn oder dem Dino. Ein paar Dino-Bilder muss Ali noch malen, bei den Einhörnern hat er gerade erst nachgelegt. Und natürlich lebt bei uns auch die Sandelfe. Ihre Miniaturwohnung kann man an einer Wand sehen. Und wenn sie gerade nicht da ist, können die Kinder ihr kleine selbstgeschriebene Briefe in den winzigen Briefkasten stecken.“ (Text/Fotos: CS)

Info: Sandelfe, Ali & Iris Özcan, Beselerstraße 3, 12249 Berlin, Tel.: 03379-5926862, www.sandelfe.com

Dieser Artikel stammt aus „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 92 (11/2021).