Liebe aus dem Glas: Love Jar – Hausgemachte Nussbutter und Müslicreme
Lina Sudjono und Thorsten Reitz aus Steglitz-Zehlendorf bringen seit Dezember 2020 einen ganz neuen Geschmack in die Küche. Sie bieten einen hausgemachten Nuss-Aufstrich und verschiedene Müslicremes im Glas an. Wer diese nicht im Online-Shop bestellen möchte, trifft die beiden Gründer regelmäßig am Samstag auf dem Zehlendorfer Frische Markt (neben dem S-Bahnhof “Zehlendorf“) an. (ANZEIGE)
Kann man kulinarische Liebe überhaupt in ein Glas packen? Das Zehlendorfer Startup „Love Jar“ (www.lovejar.de) ist ganz klar dieser Meinung – und bietet seit Anfang des Jahres eine ganz spezielle Nussbutter als Brotaufstrich an.
Die vier bislang zur Marktreife optimierten, pflanzenbasierten und damit vegan-freundlichen Nussbutter-Mischungen nennen sich „Zimt Snickerdoodle“, „Java Coffee“, „Cacao Bali“ und „Kardamom“. In den 200-Gramm-Gläsern finden sich nur reine Naturzutaten. Die Gründer Lina Sudjono und Thorsten Reitz verzichten auf Palmöl, künstliche Aromen, Geschmacksverstärker und sogar auf raffinierten Zucker.
Lina Sudjono (41), die aus Indonesien stammt, in China, Japan und Amerika gelebt hat und mit ihrem norwegischen Mann seit 2013 in Berlin lebt: „‚Zimt Snickerdoodle‘ ist unser Bestseller, das mögen die Berliner Kunden am liebsten. Diese Nussbutter verzichtet auf Erdnüsse und setzt stattdessen auf Mandeln, Cashewkerne und viel Zimt. Die meisten Leute, die das an unserem Stand probieren, kommen nach ein paar Minuten wieder und kaufen sich ein ganzes Glas. Es schmeckt eben einfach himmlisch. Ein Stammkunde ist ein 9-jähriger Zehlendorfer, der mit seiner Mutter immer an unseren Marktstand kommt, um Nachschub zu besorgen. Etwas anderes als ‚Zimt Snickerdoodle‘ darf anscheinend nicht mehr auf sein Schulbrot.“
Thorsten Reitz (49) stammt eigentlich aus Niedersachsen. Er wohnt aber inzwischen in der Nähe vom Teltower Damm; Lina Sudjono ist seine Nachbarin: „Lina hat in der Küche experimentiert, sie probiert da gern immer wieder etwas Neues aus. Ihre Nussbutter und auch die Müslicremes fand ich superlecker. Schnell kamen wir auf die Idee, daraus eine Geschäftsgrundlage zu machen. Längst haben wir auch eine gewerbliche Küche angemietet, um den Auflagen gerecht zu werden.“
Müslicremes werten Smoothies auf
Die Liebe aus dem Glas wird zunehmend bekannter. Im Online-Shop schlagen bereits Bestellungen aus ganz Deutschland, aber auch aus England und Holland auf. Hier gibt es auch die Gläser mit dem „Granola Spread“, was man mit „Müslicreme“ übersetzen kann.
Die Müslicremes gibt es in den vier Geschmacksrichtungen „Cardamom“, „Chocolate“, „Coffee“ und „Cookie“ – hier ist „Cookie“ die Sorte, die bei den Kunden am besten ankommt. Die Müslicremes lassen sich sehr gut verwenden, um einen Smoothie zu veredeln, ein Joghurt geschmacklich zu verbessern oder um einem Eis eine neue Note zu geben. Sie werden auch gern direkt vom Löffel genascht.
Thorsten Reitz: „Unsere Produkte eignen sich auch zum Backen. Wir geben unseren Kunden immer wieder Ideen mit, wie sich unsere Cremes verwenden lassen. Da kann es schon einmal vorkommen, dass wir Pralinen herstellen, die mit einer ‚Zimt Snickerdoodle‘ Creme gefüllt sind.“
Lina Sudjono: „Die Menschen sind zunehmend auf der Suche nach Lebensmitteln, die lecker schmecken, aber gesund sind. Wir achten immer darauf, Zutaten zu finden, die einen positiven Effekt auf den Körper haben. Dazu zählen auch Vitamine, nützliche Fette, Mineralstoffe und Antioxidantien.“
Natürlich bilden die Gläser mit der Nussbutter und der Müslicreme das Herzstück der noch jungen Startup-Kollektion. Es wird aber immer wieder Sonderaktionen geben. Zu Ostern hat das Team so etwa einen Mohrrübenkuchen gebacken und Schokoladenpralinen mit Müslicreme im Inneren hergestellt, um damit die Marktbesucher zu überraschen.
Wie geht es nun weiter?
Die Nussbutter-Gläser und die Müslicremes zu jeweils acht Euro finden bereits ihre Kunden auf Märkten und im eigenen Online-Shop. Aber was könnte der nächste Schritt sein?
Lina Sudjono, die gern in Berlin lebt und die Bewohner der Hauptstadt als sehr freundlich und nett empfindet: „Wir möchten gern eine Partnerschaft mit Köchen aus ganz Berlin aufbauen, die unsere Produkte in der Küche einsetzen. Wir arbeiten auch daran, kleinere Delikatessläden zu beliefern. Gern würden wir auf lange Sicht auch den Einzelhandel versorgen, aber hier muss man eine sehr große Hürde nehmen. Sicherlich wäre es auch spannend, unsere Idee bei der Fernsehsendung ‚Höhle der Löwen‘ zu pitchen. Das wäre bestimmt eine sehr wertvolle Erfahrung. Wir sind offen für alles und müssen sehen, wohin uns unser Weg führt.“
Thorsten Reitz hat noch einen klassischen Job, könnte es sich aber vorstellen, auf lange Sicht mehr Zeit in das Startup zu investieren: „Wir haben noch so viele Möglichkeiten, um in Zukunft zu wachsen. Ich kann mir das sehr gut ausmalen. Wir haben tolle Produkte, ich stehe da voll dahinter. Momentan bedeutet das natürlich auch, dass wir jeden Samstag auf dem Zehlendorfer Frische Markt stehen. Hier kommen wir natürlich direkt mit unseren Kunden in Kontakt und holen uns wertvolles Feedback ab. Außerdem stellen wir erstaunt fest, dass es wirklich regionale Unterschiede gibt. Auf dem Markt
in Alt-Moabit ist ‚Kardamom‘ der absolute Bestseller, hier in Zehlendorf ist es eben ‚Cookie‘.“
Klarer Fall: In der Küche experimentiert Lina Sudjono bereits an neuen Geschmacksrichtungen. Gab es denn einmal ein Geschmacksexperiment in der Vergangenheit, das völlig in die Hose gegangen ist? Lina Sudjono: „Ich wollte eine Müslicreme mit Kokosgeschmack herstellen, das habe ich überhaupt nicht auf die Reihe bekommen, das musste ich wieder aufgeben. Als nächstes möchte ich gern eine deftig-salzige Granola-Mischung auf den Markt bringen.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 85 (4/2021).
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