Aus dem Goerzwerk: Die Berlin Distillery mit aromastarken Gin-Rezepturen!
Neben Whisky und Rum ist der Gin zunehmend das In-Getränk der Hauptstadt. Die edle Wacholder-Spirituose kann dank der zugesetzten Botanicals aus einer unfassbar großen Aromavielfalt schöpfen. Gin lässt sich pur genießen, wird aber meist gemischt getrunken – etwa als Gin Tonic. Die Berlin Distillery aus dem Goerzwerk brennt ihre Destillate selbst und bietet bereits eine große Auswahl Gins für die schönen Momente im Leben an. (ANZEIGE)
Jan Kreutz (41) ist der Gin-Flüsterer. Seine Manufaktur „Berlin Distillery“ hat im Goerzwerk eine Heimat gefunden. Hier stellt der in Schöneberg aufgewachsene Berliner die Gins zusammen mit seinem Team her und arbeitet an neuen Rezepturen für seinen Hauptstadt-Gin.
Jan Kreutz: „Für unsere Gins verwenden wir nur selbst hergestellte Destillate aus rein natürlichen Zutaten, die wir in einer 40-Liter-Kupferbrennblase brennen. Anstelle von getrockneten Zitrusfrüchten verwenden wir so etwa nur frische, selbstgezogene Zesten, zum Beispiel von handgepflückten Orangen von einer Bioplantage auf Mallorca. Oder wir setzen auf die Schalen vom Spargel aus Beelitz, um unseren Spargel-Gin zu aromatisieren. Wir möchten gern den puren natürlichen Geschmack konservieren, sodass er für eine Aromaexplosion auf der Zunge unserer Kunden sorgt.“
Die Firma „Berlin Distillery“ wurde im März 2019 gegründet. Im September 2019 zog das junge Unternehmen bereits ins Goerzwerk um. Jan Kreutz: „Das ist eine coole Location für Startups. Hier sind viele junge Leute vor Ort, das ist toll fürs Netzwerken. Und die Dinge werden hier sehr flexibel gehandhabt. So hoffen wir darauf, schon bald in größere Räume innerhalb des Goerzwerks umziehen zu können. Und wir übernehmen einen Teil des Gartens auf dem Dach des Goerzwerks, um dort unsere eigenen Botanicals anbauen zu können. Hier möchten wir schon bald Lavendel und Strandbeifuß anpflanzen. Der Strandbeifuß hat eine ganz einzigartige Aromatik. Leider produziert sonst niemand diese Pflanze. Es war sehr schwer für uns, das passende Saatgut zu finden. Das Destillat verwenden wir für unseren Urban Garden Gin.“
Zum Gin-Machen braucht man eine Genehmigung vom Zoll
Der gelernte Politikwissenschaftler Jan Kreutz, der zehn Jahre in Brüssel als Berater von EU-Politikern gearbeitet hat, verspürte irgendwann keine Lust mehr auf das „Hauen und Stechen“ – und kehrte 2014 nach Deutschland zurück. Hier baute er eine Firma für Wein-Im- und Exporte auf, die auch Seminare und Tastings durchführte.
Vom Wein führte der Weg zum Gin: „Ich habe mich gefragt: Was würde ich anders machen, wenn es darum geht, meinen ganz eigenen Gin herzustellen? Ich fand es reizvoll, dieses Projekt zu verfolgen. Eine große Hürde war es allerdings, die nötigen Genehmigungen vom Zoll zu bekommen. Bevor ich kurz vor Weihnachten 2019 auf den Markt gegangen bin, habe ich viele Rezepturen ausprobiert und die ersten Abfüllungen mit potenziellen Kunden getestet. Inzwischen werden unsere Gins von etwa 200 Spirituosenläden in ganz Deutschland geführt. Wir sind aber leider genau zusammen mit Corona auf den Markt gekommen, da sind uns viele Möglichkeiten sofort weggebrochen. Ich wollte gerade damit beginnen, die Barbetreiber anzusprechen, um sie auf unseren Gin aufmerksam zu machen. Im letzten Jahr haben wir es trotzdem geschafft, 7.500 Flaschen zu verkaufen und einen positiven Betriebabschluss zu erzielen. Wir stellen jeden Monat neue Leute ein, inzwischen arbeiten 14 Personen für die ‚Berlin Distillery‘.“
So viele Gins, so wenig Lebenszeit
Über 120 Botanicals hat die „Berlin Distillery“ inzwischen eigenhändig im Goerzwerk destilliert. Sie werden tropfenweise einem Bioweizen-Alkohol aus Norditalien zugesetzt, um auf diese Weise einen ganz eigenen Gin zu erzeugen.
Jan Kreutz, inzwischen auch ausgebildeter Sommelier-Meister der IHK, erklärt: „Ohne Wacholderbeeren geht beim Gin natürlich nichts. Unsere Wacholderbeeren kommen von einem kleinen Biobauern aus Bosnien. Dank der hohen Lage der Anbauflächen erhalten die Wacholderbeeren ganz besonders viel Sonne. Diese Biozutaten sind natürlich teuer. Aber da, wo ich etwas teuer machen kann, mache ich das auch. Qualität schmeckt man eben. Unsere Gins sind weich, rund im Geschmack, aromatisch, süffig und trinkbar.“
Aber welche Gins hat die Berlin Distillery nun eigentlich im Angebot.? Da gibt es etwa den „Sundown Gin“ mit fruchtig-leichten Noten, der sich perfekt zum Entspannen nach einem langen Arbeitstag eignet. Jan Kreutz: „Diesen Gin mit seinen frischen Zitrusnoten kann man auch wunderbar mit einem Prosecco aufgießen und ihn so vor dem Essen servieren.“
Zum Frühling passt der „Urban Garden Gin“, der den Genießer in einen duftenden Stadtgarten entführt. Zum Abend hin kommt der „Berliner Nacht Gin“ zum Einsatz – er entspricht am ehesten einem klassichen Gin. Der „BBQ Dry Gin“ ist ein perfekter Begleiter etwa passend zu einem Grillabend mit Freunden. Hier kommt über Buchenholz geräucherter Wacholder zum Einsatz.
Als Spezialeditionen kommen der 100 Tage in einem Rumfass aus Trinidad gereifte „Reserve Gin“, der „Bratapfel Gin“ oder der „Beelitzer Spargel Gin“ zum Einsatz.
Virtuelle Brauerei-Führungen, der Gin-Club und Online-Tastings
Wer über dieses Angebot hinaus Spaß am Gin hat, wird Mitglied im hauseigenen Gin-Club. Das kostet um die 50 Euro im Monat. Jan Kreutz: „Hier bekommt man einmal im Monat einen limitierten Gin zugeschickt, den wir nur für den Club angesetzt haben. Im Februar war dies ein Gin mit Kakao- und Chili-Noten.“
Die „Berlin Distillery“ lebt auch von Veranstaltungen. Diese können in der Corona-Zeit aber natürlich nur virtuell stattfinden. Zurzeit können interessierte Gin-Freunde an Online-Tastings, virtuellen Brennereiführungen und auch an per Zoom durchgeführten Gin-Cocktailkursen teilnehmen. Jan Kreutz: „Nach der Pandemie planen wir eine Gin Cruise mit einem Schiff auf der Spree.“ (Text/Fotos: CS)
Info: Berlin Distillery, Goerzwerk, Goerzallee 299, 14167 Berlin, Tel.: 0172-9677959, www.berlindistillery.de
Dieser Artikel stammt aus „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 85 (4/2021).
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