Auch Stahnsdorf möchte via S-Bahn nach Berlin pendeln!
Die Berliner S-Bahn S25 endet zurzeit in Teltow. Im Oktober 2020 hat sich die Bürgerbewegung „Pro S-Bahn Stahnsdorf“ gegründet. Sie fordert, dass die S25 bis nach Stahnsdorf fortgeführt wird. So wären Pendler deutlich besser an Berlin angebunden und könnten das Auto auch einmal stehen lassen.
Über 18.000 Menschen sind jeden Tag unterwegs, um aus der Teltower Region heraus nach Berlin zu pendeln. Meist wartet die tägliche Arbeit in der Hauptstadt auf die Brandenburger. Im Vorteil sind hier natürlich all die Pendler, die eine Bahn in ihrer Nähe wissen. Sie können das Auto stehen lassen und mit dem Zug nach Berlin fahren.
Die Berliner S-Bahn S25 verlässt nach dem Bahnhof „Lichterfelde Süd“ das eigene Stadtgebiet und endet mit dem nachfolgenden Bahnhof zurzeit in Teltow und damit in Brandenburg. Längst gibt es mit dem Infrastrukturprojekt „i2030“ eine Kooperation zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg, der Deutschen Bahn und dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB), um auf acht Korridoren ein deutliches Plus an Bahnverbindungen auf die Schiene zu bringen. Auch der S-Bahn-Ausbau nach Stahnsdorf ist in dem Projekt verankert. Aber: Die Zahl „2030“ ist Programm. Bis das Projekt letztendlich umgesetzt wird, kann es noch sehr lange dauern.
Viele Stahnsdorfer möchten nicht zehn Jahre warten. Sie drängen auf deutlich mehr Tempo bei der Planung der neuen Trasse. Mit diesem Ansinnen im Hinterkopf haben 22 Bürger am 26. Oktober 2020 die Bürgerinitiative „Pro S-Bahn Stahnsdorf“ (www.bi-sbahn.de) gegründet – im Restaurant „Castagno“ in Stahnsdorf.
So stellt sich die neue Bürgerinitiative vor: „Wir sind ein nicht parteigebundener Zusammenschluss von interessierten und engagierten Bürgern aus Stahnsdorf, Teltow und den umliegenden Gemeinden.“
Thomas Ehrich, Sprecher der neuen Bürgerinitiative, formuliert aus, worum es eigentlich geht: „Wir fordern vom Land und der Deutsche Bahn AG einen verbindlichen Zeit- und Kostenplan für die neue S-Bahn-Strecke.“
Die Bürgerinitiative ist vom Start weg durchaus rege – inzwischen ist sie sogar auf 40 Personen angewachsen. Eine klar ausformulierte Petition ist aufgesetzt, eine Vereinsgründung schon in Vorbereitung. Thomas Ehrlich: „In den kommenden Monaten sollen Gespräche mit den Verantwortlichen des Landes Brandenburg, der Deutsche Bahn AG sowie den Bürgermeistern in Stahnsdorf, Teltow und Kleinmachnow geführt werden.“
Eine Verlängerung der S25 um einen weiteren Bahnhof von Teltow-Stadt über die Teltower Iserstraße nach Stahnsdorf würde insbesondere auch die Stahnsdorfer Ortsteile Güterfelde, Schenkenhorst und Sputendorf begünstigen. Darüber hinaus wünscht sich die Bürgerinitiative, dass der bestehende öffentliche Nahverkehr in der Region so verbessert wird, dass die Stahnsdorfer auch ohne Auto zum neuen Bahnhof in der Sputendorfer Straße gelangen können – etwa mit dem Bus.
Die brandenburgische CDU-Politikerin Saskia Ludwig ist Gründungsmitglied in der Bürgerinitiative. Sie sagt: „Bei genauer Umsetzung der Pläne kann Stahnsdorf zum zentralen Umsteigepunkt werden, ohne dass dabei die Bau- und Planungskosten explodieren. Dieses Projekt ist ein Leuchtturmprojekt für eine zukunftsfeste Infrastruktur in der Wachstumsregion Stahnsdorf, Teltow und Kleinmachnow.“
Wie geht es weiter? Am 13. Februar soll es einen Winterspaziergang entlang der geplanten S-Bahntrasse von Stahnsdorf nach Teltow Stadt geben. Und am 21. Juni ist das nächste Treffen der Bürgerinitiative geplant – notfalls per Online-Videokonferenz. (Text/Foto: CS)
Dieser Artikel stammt aus „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 83 (2/2021).
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