Einmal testen, bitte – in Zehlendorf Mitte: Bundeswehr hilft dem DRK mit mobiler Schnellteststation!
Um der noch immer grassierenden Corona-Pandemie Herr zu werden, müssen Infektionsketten frühzeitig aufgedeckt werden. Dies gilt vor allem in dem Bereich, in dem es um unsere älteren Mitbürger geht. Denn sie befinden sich in der Gefahr, besonders schwer zu erkranken – und an der Lungenerkrankung COVID-19 zu versterben. Aus diesem Grund ist es wichtig, gerade das Pflegepersonal regelmäßig und gründlich zu testen, um einen Corona-Befall rechtzeitig erkennen zu können.
In Steglitz-Zehlendorf wurde aus diesem Grund eine mobile Schnellteststation direkt vor dem Gebäudeteil E des Rathauses Zehlendorf in der Kirchstraße aufgebaut. Das ist gleich gegenüber von der backsteinroten Kirche der Paulus-Gemeinde. Seit Anfang Dezember werden im Auftrag der Senatsverwaltung Gesundheit, Pflege und Gleichstellung an Ort und Stelle Schnelltests für Mitarbeitende der ambulanten Pflegedienste angeboten. Die Mitarbeiter können sich vor Ort kostenfrei vom fachkundigen Personal des DRK-Rettungsdienstes testen lassen.
Der Bus der mobilen Schnellteststation stammt übrigens nicht vom Deutschen Roten Kreuz, sondern von der Bundeswehr. Im normalen Alltag handelt es sich bei dem Gefährt um ein „Karrieremobil“ aus dem Fundus des Karrierezentrums V der Bundeswehr. Die Bundeswehr, die dem Bezirk bereits bei der telefonischen Nachverfolgung der Infektionsketten hilft, bot auch bei der Schnellteststation ihre Hilfe an.
Jasmin Dikov, Presseoffizier der Berliner Bundeswehr: „Die Kooperation zwischen dem Deutschen Roten Kreuz und der Bundeswehr funktioniert exzellent. Von uns sind Freiwillige vor Ort, die sich diese Aufgabe auch zutrauen. Wir machen das auch gern am Wochenende.“
Die Mitarbeiter der ambulanten Pflegedienste werden zum Corona-Test natürlich nicht verpflichtet, sondern machen das auf rein freiwilliger Basis. Sie stellen sich einfach draußen vor dem Bus an und warten auf ihren Test. Der ist in wenigen Minuten absolviert, ein Ergebnis liegt bereits nach 20 Minuten vor. Fällt der Test Corona-positiv aus, müssen die so getesteten Pflegemitarbeiter das Gesundheitsamt informieren und den Schnelltest noch einmal mit einem PCR-Test bestätigen lassen.
Die Testbereitschaft der Mitarbeiter aus den ambulanten Pflegediensten ist vorhanden, stellt die mobile Schnellteststation aber nicht vor Auslastungsprobleme. Oberstabsfeldwebel Ronny Zippel, der sich vor dem Bus um die Organisation der anstehenden Testwilligen kümmert: „Anfang Dezember hatten wir an einem Tag 16 Personen, die sich testen lassen wollten, an einem anderen waren es 12.“
Gesundheitsstadträtin Carolina Böhm sagte dazu im Dezember 2020: „Ich begrüße die Ausweitung der Berliner Teststrategie in unserem Bezirk, Steglitz-Zehlendorf war einer der ersten Standorte für mobile Teststationen. Die Schnelltests sind ein wichtiger Baustein, vor allem im Erkennen von asymptomatischen Personen, die trotzdem das Virus mit sich tragen können. Wir sind in einem engen Austausch mit der Senatsverwaltung für Gesundheit, um eine Ausweitung der Zielgruppen zu erreichen. Verbessert werden muss allerdings die Logistik, ein verlässliches Anmeldesystem fehlt bislang.“
Mitte Januar steht die mobile Schnellteststation noch immer am gleichen Standort. Carolina Böhm informiert über den aktuellen Status Quo: „Seit den Weihnachtstagen wurden die Zielgruppen noch einmal erweitert. Nunmehr können auch Angehörige, die einen Besuch bei Verwandten in einer Pflegeeinrichtung planen, dort einen Schnelltest vornehmen lassen. Ohne einen negativen Schnelltest sind nach der derzeit gültigen Ordnung für die Heime keine Besuche möglich, daher ist dies vor allem über die Feiertage, aber jetzt auch andauernd ein sehr wichtiges Angebot. Dadurch hat sich die Auslastung der Teststelle positiv entwickelt, momentan sind wir im Durchschnitt bei etwa 60 Terminen pro Tag. Damit sind die Kapazitäten des Testbusses gut ausgenutzt. Als Gesundheitsstadträtin sind für mich in den letzten Monaten viele Dinge in Abwägung zu betrachten gewesen, das alles war und ist nicht immer einfach. Natürlich müssen Menschen in Pflegeeinrichtungen Besuch empfangen dürfen, ihre Angehörigen sehen und in Kontakt mit der Familie bleiben. Gleichzeitig wussten und wissen wir, dass eine Corona-Infektion für Menschen im höheren Alter gefährlicher wird und wir haben, übrigens in allen Berliner Bezirken, Situationen von Ausbrüchen in Pflegeheimen erlebt. Mit diesem Schnelltest-Angebot können wir daher dazu beitragen, menschliche Kontakte mit erhöhter Sicherheit zu ermöglichen, das ist sicher der Hintergrund, warum dieses Angebot jetzt gut genutzt wird.“
Bis die Bevölkerung durchgeimpft ist, sind die Schnelltests weiterhin von großer Bedeutung. Und bis auch noch die letzte Spritze gesetzt ist, kann es leider noch einige Monate dauern.
In Berlin sind zurzeit nur sechs große Corona-Impfzentren angedacht – und keines von ihnen ist in Steglitz-Zehlendorf zu finden. Die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung gab Mitte November 2020 die Standorte der geplanten Impfzentren in Berlin bekannt. Dabei handelt es sich um die beiden ehemaligen Flughäfen Tegel und Tempelhof, um die Messe Berlin, um die Arena Berlin, um das Velodrom und um das Erika-Hess-Eisstadion. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 82 (1/2021).
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