Ein seltsames Paar: Neil Simons humoriges Stück feierte Premiere in Steglitz!
Nach 25-jähriger Ehe ist für Felix (Marten Sand) ganz überraschend Schluss mit lustig. Seine Frau wirft ihn raus, die Ehe ist am Ende. Wie gut, dass Skatkumpel Oscar (Guido Hammesfahr) ein Einsehen hat und den Freund in seine Männerbude einziehen lässt. Schon bald ahnt er, warum die Ehe in die Brüche ging: …
… Felix ist ein neurotischer Kontrollfreak, für den Putzen und Kochen über alles geht.
Dieter Hallervorden kämpft in Corona-Zeiten erbittert und mit immer neuen Offenen Briefen um sein Schlosspark Theater in Steglitz. Damit der Theatersaal für die Schauspieler nicht so leer aussieht, hat er als Abstandshalter sogar lebensgroße Puppen auf den Sitzen Platz nehmen lassen.
Viele Aufführungen und Premieren mussten in den letzten Monaten ausfallen – für die Schauspieler war und ist Corona eine ganz harte Zeit. Am 21. Oktober konnte aber mit „Ein seltsames Paar“ endlich einmal wieder eine Premiere gespielt werden.
Das Stück stammt vom Amerikaner Neil Simon („Barfuß im Park“). Viele kennen es aus dem Fernsehen – es wurde 1968 unter dem originalen Namen “The Odd Couple“ mit Jack Lemmon und Walter Matthau verfilmt.
Im Schlosspark Theater zündet der Klassiker in der deutschen Version von Michael Walter noch immer. Es ist nun einmal zu komisch, wenn ein Kumpel mit Putzfimmel mitten am Skatabend auf Untersetzer für die Gläser besteht, weil das sonst hässliche Ringe auf den Tisch zaubert. Die Skat-Freunde werden in Steglitz dann auch kongenial von Johannes Hallervorden und Harald Effenberg gespielt.
Highlight des Stückes bleibt es natürlich, wenn Felix die Flirtversuche von Oscar bei den schicken Damen von nebenan (Julia Fechter und Gesine Sand) mit seinen selbstmitleidigen Geschichten boykottiert, die am Ende alle zum Heulen bringen.
Ein wenig Spaß auf der Bühne – das haben in diesen Corona-Zeiten sicherlich alle Schauspieler gut vertragen können. Auch das Publikum hat ein wenig Lachen verdient. Nicht wenige Zuschauer gehörten zur Risikogruppe, die bei einer Corona-Infektion mit dem Schlimmsten rechnen muss. Für Kultur und Unterhaltung vertrauten sie aber dem guten Hygienekonzept vom Schlosspark Theater. (Text. CS / Fotos: DERDEHMEL/Urbschat)
Dieser Artikel stammt aus „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 80 (11/2020).
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