Weihnachtslieder-Lieferservice der Neuen Kammerspiele Kleinmachnow: Trällern vor dem Fenster!
Die kreativen Mitarbeiter in den Neuen Kammerspielen Kleinmachnow möchten im neuen Corona-Shutdown keine Däumchen drehen und auch nicht die Füße hochlegen. Chefin Carolin Huder (52): „Die Weihnachtszeit naht und damit für viele Menschen eine Zeit der großen Einsamkeit. Denn in unserer Nachbarschaft gibt es viele Seniorinnen und Senioren, die wegen der aktuellen Lage auf alle Kontakte verzichten müssen.“
Ihre Idee – ein Weihnachtslieder-Lieferservice muss her! Unter der Mail-Adresse weihnachten@neuekammerspiele.de kann jedermann das kostenfrei aufspielende Gesangsduo buchen. Carolin Huder greift selbst zum Liedertextblatt und trällert bekannte Songs wie „Oh, du Fröhliche“ oder „Morgen, Kinder, wirds was geben“ lautstark mit. An ihrer Seite singt Waldi Friese (51), die ebenfalls aus Kleinmachnow stammt und den Gesang auch gleich noch auf dem Akkordeon begleitet.
Am 19. November fuhr der Weihnachtslieder-Lieferservice zu seinem allerersten Einsatz – nach Zehlendorf. In der Lindenthaler Allee wohnt die Krimi-Bestsellerautorin Nika Lubitsch, die gerade in der finalen Phase für ihr neues Buch „18 Grad unter Null“ steckt. Sie sagt: „Ich habe vom Weihnachtslieder-Lieferservice gelesen und mir gleich gedacht: Die rufe ich sofort an. Bei uns im Haus wohnen fast nur ältere Leute, denen wollte ich gern eine Freude bereiten. Ich habe Zettel mit allen Infos in die Briefkästen im Haus gesteckt, wusste aber bis zuletzt nicht, wie die Idee ankommt.“
Kurz vor 16 Uhr fuhren Waldi Friese und Carolin Huder vor – und brachten sich im Innenhof in Position. Um Punkt 16 Uhr öffneten sich plötzlich alle Balkontüren und Wohnzimmerfenster – und so gut wie alle Bewohner schauten sich passend zum 1. Advent das besinnliche Ereignis an. Ein voller Erfolg, der selbst die Kinder aus dem Nachbarhaus noch dazu brachte, nach ausgedruckten Liedtexten zu fragen.
Die Sangesengel aus Kleinmachnow spielten „Ihr Kinderlein kommet“, wollten eine weiße Weihnacht mit „Schneeflöckchen Weißröcken“ beschwören und trällerten auch „Süßer die Glocken nie klingen“. Nach einer guten halben Stunde verklang die letzte Note. Carolin Huder: „Wir müssen weiter nach Schöneberg.“ Nika Lubitsch: „Schön war‘s, das war eine tolle Idee.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 81 (12/2020).
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