Bitte gieße mich: „Gieß den Kiez“ weiß, welche Bäume unter Trockenheit leiden!
Ein extrem nasses Jahr, ein starker Wirbelsturm und anschließend zwei extrem trockene Sommer haben dafür gesorgt, dass die Bäume leiden. Allein in Berlin mussten bereits einige Tausend Bäume gefällt werden. Und auch in diesem Sommer sorgen anhaltende Trockenperioden dafür, dass besonders die Flachwurzler nicht mehr bis an das abgesunkene Grundwasser herankommen. Vor allem die Birken vertrocknen, aber auch Linden, Eichen und Ahornbäume sind betroffen.
Wer nun zur Gießkanne greifen und seinen ganz persönlichen Straßenbaum wässern möchte, sollte dabei auf die Unterstützung der neuen Homepage „Gieß den Kiez“ (www.giessdenkiez.de) zurückgreifen. Dabei handelt es sich um ein CityLAB-Projekt der Technologie Stiftung Berlin, gefördert durch die Hauptstadt-Kampagne des Landes „be Berlin“.
Die Homepage zeigt eine Karte von ganz Berlin, in der über 625.000 Bäume verzeichnet sind, die die verschiedenen Straßen säumen. Es ist ganz leicht, mit der Maus in der Karte zu navigieren, um etwa den eigenen Wohnort in Steglitz-Zehlendorf ins Zentrum der Ansicht zu befördern. In der maximalen Vergrößerungsstufe ist nicht nur jede Straße zu sehen. Hier sind auch alle Häuser verzeichnet. Und grüne Kreise zeigen den Standort der Straßenbäume an. Per Mausklick lassen sich interessante Detailangaben abrufen.
So kann man leicht feststellen, dass etwa in der Onkel-Tom-Straße am U-Bahnhof „Onkel-Toms-Hütte“ bis zu 69 Jahre alte Sommerlinden stehen, während in der Riemeisterstraße bis zu 94 Jahre alte Rotbuchen zu finden sind. Im Quermatenweg wurzeln dann bereits Sand-Birken und Robinien, immerhin 64 Jahre alt.
Die Detailansicht zeigt auch auf, wie viel Niederschlag ein Baum in den letzten 30 Tagen bekommen hat und wie hoch sein Wasserbedarf ist. Belegt die Grafik, dass Not am Mann ist, ist es sogar möglich, die eigene Gießaktion in der Grafik zu vermerken. Zu diesem Zweck muss der Baumfreund nur ein kostenloses Konto in der hinterlegten Software anlegen. Anschließend ist es ein Leichtes, Bäume „zu abonnieren“. So zeigt man seinen Nachbarn, dass es jemanden gibt, der sich um diesen speziellen Baum kümmert. So kann sich die Nachbarschaft gezielt absprechen, auf dass in diesem Sommer kein Baum mehr leer ausgeht und für alle Bäume gesorgt ist. Im angeschlossenen Slack-Kanal ist es sogar möglich, mit den anderen Baumgießern zu chatten. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 75 (6/2020).
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