Blinde Jahre: Zehlendorfer Autorin Sharon Wunsch lädt zu Lesungen ein!

Sharon Wunsch stammt aus Hamburg, lebt aber bereits seit Mitte der Siebziger Jahre in Berlin. Nach zwei Ehen und einem halben Jahrhundert Berufstätigkeit hat sie mit ihrem Mann ein Zuhause in der ehemaligen Eisenbahnersiedlung am Fischtal gefunden. Hier leben sie in einem Haus, das früher einem bekannten regionalen Star-Coiffeur gehört hat.
Sharon Wunsch (www.sharon-wunsch.de) nutzt ihre zweite Lebenshälfte, um sich mit einem Herzenswunsch zu beschäftigen – sie schreibt Bücher. Die Romane „Pauls lange Heimreise“ und „Lila – der letzte Versuch“ sind bereits erschienen, ganz frisch ist der Roman „Blinde Jahre“ an den Start gegangen. Worum geht es? Sharon Wunsch: „Das ist ein Psychodrama vom Feinsten! 27 Menschen in einem brennenden Bus in den Alpen. Die einzige Überlebende erwacht – mit einem falschen Namen und an einen Bettpfosten gefesselt. Verwechselt, vertauscht und vom eigenen Ehemann für tot erklärt: Eine Amnesie macht zunächst jede Erinnerung unmöglich. Die einst vermögende Karrierefrau Stella Moosberg muss mit dem totalen Kontrollverlust klarkommen und den Kampf zurück ins Leben aufnehmen.“
Schon im Mai wird das vierte Buch der Zehlendorferin erscheinen – wieder mit einer packenden Geschichte. Der Roman heißt „Mein Jahr mit Mama & dem Jackpot“. Zum Inhalt erzählt Sharon Wunsch: „Wer träumt nicht vom großen Lottogewinn? Aber was macht man eigentlich, wenn alles, was man sich erträumt hat, plötzlich aus der Portokasse bezahlbar ist? Constanze Weber hat 68 Millionen im Jackpot gewonnen. Was hat sie vor? Ein Leben im Jetset, eine Villa in St. Tropez plus Porsche vor der Tür? In meinem Roman läuft das Ganze schnell aus dem Ruder: Es findet sich eine Leiche im Keller, es kommt zu einem Gefängnisaufenthalt und auch die Wildtier-Mafia steht auf einmal vor der Haustür. Letzteres, weil die umtriebige Mutter der Gewinnerin den Geldsegen gern einsetzen möchte, um die Welt zu einem etwas besseren Ort zu machen.“
Angesichts dieser überbordenden Fantasie fragt man sich schnell: Wie kommt man nur auf diese Ideen? Sharon Wunsch: „Ich sag´s mal so: Ich hatte noch nie eine Schreibblockade. Wenn ich den Computer anschalte, geht´s los. Ich habe – wie einige meiner Kollegen – einen sogenannten ‚Vogel auf der Schulter‘. Er souffliert. Ich benötige nur ihn und mich. Ich erfinde Szenen, um die sich langsam das Figurenkabinett dreht, höre sie reden. Es ist Zauber, Magie, ein absolut kreativer Akt. Sicherlich auch eine Begabung. Ich kann gut loslassen: Die Figuren verselbstständigen sich in ihrer Dynamik, sind ab und an schwer zu bändigen und übernehmen zum Teil die Regie. Bis zu einem bestimmten Punkt lass´ ich sie gewähren. Manchmal bleibt nicht viel von ihnen übrig, einige sind früher tot, als ich es am Schreibtisch plane.“
Und wie arbeitet die Autorin? Sharon Wunsch: „Ich arbeite nie ‚ins Blaue‘ hinein. Zuerst steht der Handlungsstrang, ebenso wie der Titel und die wichtigsten Namen der Figuren. Ich nehme mir ein paar Monate Zeit für die Recherche. Das Material füllt stets einen dicken Aktenordner. Ich arbeite fünf Tage die Woche, drei bis vier Stunden pro Tag. Am Tag entstehen so drei bis fünf Seiten. Die Erstfassung des Manuskripts wird an zehn Freunde und Vielleser zur Beurteilung übergeben. Das Feedback wird beim Lektorat berücksichtigt. Der wichtigste Lektor bleibt mein Ehegatte. Aufgrund seiner Leidenschaft für Sprache und den Duden ist er vortrefflich geeignet.“ (Text: CS / Foto: privat)
Lesungen: „Blinde Jahre“:
29. Februar – 14 Uhr: Gasthaus Kronprinz, Clayallee 323, 14169 Berlin, Tel.: 030 801 20 92
31. März – 18 Uhr: Restaurant Waldhaus, Onkel-Tom-Str. 50, 14169 Berlin, Tel.: 030 813 75 75
Dieser Artikel stammt aus „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 70 (1/2020).
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